... so frag' ich Euch, kann ich so -frei- Leben mit "wenig Geld"?!
Und sogar auch ohne dieses, wenn auf dieser "Insel-Welt" die >Zeit des Heil'gen Geistes fällt. Von ca. Mitte Mai eines jeden Jahres - seit MEHR als einem Jahrzehnt, einem Jahrhundert, sogar einem >JAHRTAUSEND< es so gilt:
An den Tagen des > "ESPIRITO SANTO" < sind A L L E Gäste in dem speziell dafür errichteten Haus eines Dorfes, Weilers oder Gemeinde, Mit einer -schmackhaften- Beköstigung mit klarer Rindfleisch-Suppe fing vor Wochen alles an.
Nun standen gewürzte Rinderbraten, Gemüse, Kartoffeln, Fisch mit Reis und in Schweine-/Rinderdärme "eingenähte" Reis u. Fleisch-Füllungen in "kleinen Bergen" auf dem Tisch.
Das ist nicht ganz korrekt: Die langen, hölzernen Tische bogen sich mit Schüsseln der Gerichte. Und so ist's halt Brauch u. Sitte, mit Wein u. Wasser. Das gab's auch. Limonaden, Bier und zum Schluß "Süsses Brot"; unserem Stuten -mit Butter- gleichend.
J E D E R der kommt ist >WILLKOMMEN<, hat sich so viel von all' den Hausfrauen-Köstlichkeiten genommen und mit einem kl. Spruch gedankt.
Wer sich satt gegessen hat, steht auf und geht. Damit's dem Nächsten genauso gut ergeht. So will es der Brauch und der "IMPERADORE" auch.
Dieser "Kaiser" richtet das ganze Fest mit seinen Freunden und Nachbarn aus. Ist der "Gastgeber" in diesem "Haus der Suppe" und spendable Spender dieses Schmauses.
Tagelang vorher wurden Häuser gestrichen und "gewienert", Kirchen renoviert und Blumen-Gebinde "installiert". So ist's halt noch Sitte auf dieser kleinen Azoren-Insel und der spezielle Brauch.
Leckeres Essen füllt jedem hier den Bauch. Und gegen den "Grooossen Dooosch" gibt's genügend Biere, Schnäpse und leckeren Rotwein auch.
Und, dies ist das Beste, so noch Wochen zieh'n sich diese Feste. Von Dort zu dorf, von Weiler zu Gemeinde. Und die Gäste auch. Dies garantiert so der alte Brauch.
Dies find' ich gut und ihr doch wohl auch?!
Um's WARUM & WIESO hab' ich schon einges erzählt und euch geschrieben. Nur nicht wo u. wie oft wir so "verblieben". Denn es gilt auch der Brauch:
Von je weiter die Besucher und ärmer kamen, um so >erfreuter< der "Kaiser des Festes" sie tat "laben".
Und als deutscher Rentner ist man(n) doch ein "Armes Schwein". Ich sag's mal so... "unverBLÜMt": beschissen worden: "Die Renten... sind sicher" klingt's mir noch im Ohr.
Dran, und dem "kleinen Mann" geglaubt hab' ich, ich Tor!
Heute ist >DER< oft so der "Star" im TV -und das tut weh- wenn ich so ihn und seine "Leutseeligkeit" dann seh'!
Ich Narr!!
Hier auf meiner kleinen Azoren-Insel, weit von Europa im Atlantik, vermag ich etwas von der tiefen -nicht aufgesetzten- Gläubigkeit u. Tradition der Marieenser zu spüren. Und wie ich euch's schon mal schrieb: Diese Insel lässt eine sonderbare Spiritualität erahnen und erfahren.
Und vielen meiner "Wehweh'chen" gab ich hier den "Abschied". Fand Ruhe und auch Zuversicht, eine grandiose Natur einer noch unverfälschten Umwelt, wo selbst ich so leben kann, ohne so... "viel Geld"!
Hier am "Ende der westlichen Welt"!!
Die Zufriedenheit, in dieser hektischen -bösen- Zeit, die ich hier fand, die ist >UNBEZAHLBAR<.
Ich bin Gott dankbar!
Diese kleine "Insel-Welt" ist der "Ort" der uns so sehr gefällt. Hab's euch doch so oft davon erzählt. Und wie hier die "Uhren anders gehen".
Das hier die Hähne des Mittags kräh'n. Und wir heut' zum Fest nach Santa Barbara hingehn.
So ist's "bei uns halt Brauch": Zu Fuß, und dies geht auch. Und wenn's unterwegs nicht ganz so "klappt", werden wir vom nächsten Wagen "eingepackt"; und dies geht auch und ist so... "Brauch".
Den "Geldbeutel", den schont's auch. Ist doch 'n toller Brauch. Findet ihr nicht auch?!?
Aber, 's wäre nicht so unser Fall & Gusto, den "Gemeindedamen", die zum "Sammeln" mit bunten Bändern "unter'm Zeichen der Taube" kamen, den gaben wir "reichlich".
Damit sie etwas im August davon haben, wenn sich Gäste so wie wir es waren, dann am Feste dran laben. Malbusca ist halt nicht so "reich" wie Sáo Pedro, wo wir gestern waren oder so "touristisch" wie Santa Barbara; zu der Gemeinde gehört Sáo Lorenco.
Und der "Reichtum" dieser Praia ist weit über den Archipel der Azoren hinaus bekannt: Weil die hier Wein & feine Strände haben!
Aber hier geht's genau so beschaulich und gesittet" wie Anfang August (2003) - wir sind dann nicht mehr dabei - in Malbusca oder anderen Ortes zu!
Als ich vor Monaten "richtig stürmisch" ankam, hab' ich meine Uhr und Tage später meine Unruh' abgelegt. Mich öfter "hingelegt" auf die Terrasse und geträumt, ich wär im Paradies.
Und irgendwie ist's hier doch so: Seid mal ehrlich!
So vieles ist einem sooo "entbehrlich". Da haben wir einges zunächst "vermisst" und umso mehr für uns -und neue Freunde- gewonnen: Zufriedenheit mit dem was und wie's halt hier >Brauch u. Sitte< ist und für uns unser -einfaches- Leben wurde.
Ein ERleben einer grandiosen Natur in bäuerlicher Nachbarschaft, wo selbst die Hähne anders kräh'n und die Uhren nicht so wichtig sind. Der Wind uns in den Schlaf oft "singt"... und ich -wieder- zu träumen anfang!
Eure Weinnase,
etwas noch müde von einem traumhaften Feste!