Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 161: Eine "schlechte" Angewohnheit...


... meint "meine" Brigitte: Kaum bin ich wach, steh' ich auf und der Terrasse! Nachzusehen, was -quasi über Nacht- die Natur so alles "gebracht" hat, wie's meinen gefiederten Freunden geht; wie's kreucht & fleucht mir anzusehen. Dies find ich so sehr schön.
Und dafür steh' ich auf -auch in der Früh- so ihne viel "Gestöhn & Getön"!

Manchmal sieht man(n) ja den Wald vor lauter Bäunmen nicht.Und hier, im Gebiet des Pico-Alto, (+ 600 m) sind Bäume zu sehen, die gehören -eigentlich- "hier" nicht hin, sind "Fremdlinge" im forstwirtschaftlichem Sinne "Alien-Plants" und wohl die simplen Fehler früherer "försterlicher Politik".
Und sind bei dem Baum EUKALYPTUS (Eucalyptus globulus) sehr folgen- und weitreichend. Den daneben wachsenden Pflanzen wird WASSER und von den Ggiganten von 20 u.m.M. Höhe, das Licht entzogen. Diese oft Monokultur dient der portug. Zellstoffindustrie, dem Naturschutz nie!
In Südafrika bekamen wir bei einem Projekt bei Kapstadt sogar die Anfrage, diese alien-plants zu roden und Prämien für die gewollte Dezimierung und... Neuanpflanzung von einheimischer -endemischer Natur!

Und die viel zu dicht gesetzten (Anfang der 50iger, wie Fontes es noch weiß) japanischen Sicheltannen mit dem zu meiner "Schreibart" passenden lat. Gattungsnamen CRYPTOMERIA japonica, der schon als "Tannenbaum" gegen Ende des 19. Jdrts. eingeführt wurde (rotes, hartes Holz: Gut für den Ofen; Bau- u. Möbelind.!) mit der so stattl. Höhe von nun 20 Metern brings kaum Licht auf den völlig "unaufgeräumten" Waldboden.

Und dies bildet den dunklen, feuchten Rahmen eines einem Urwald anmutendem "Forstwaldes"! Mit wenigen, sehr wenigen -EINEM- völlig verwilderten u. gefährliche "vermatschten" Wanderweg von 4 Std. vom Pico runter i.R. Sáo Pedro (27 (!) "Baumleichen" lagen so kreuz u. quer und machten mit Brombeerdickicht etc. ein passieren fast unmgölich!)!
Und ein reichlich blühendes Ingwergewächs, die >HEDYCHIUM GARDNERIANUM< treibt sich inselweit -als Plage- rum. Über 2 m hoch und dichtgewachsen, nimmt sie anderen -einheimischen- Gewächsen den Lebensraum.
Und dann gibt's IHN, den "perfekten Weihnachtsbaum", die (nach in ihrer Heimat Chile lebenden Indianvervolk benannt wurde) ARAUKARIE (Arancaria arancana).
Die einh. Baumwelt ist mit Erika-, Wacholder-, Myrte-, Lorbeerbaum -noch- vertreten und in Lagen von 500/600 u.m. zu sehen. Klar sind noch mehr Baum- u. Pflanzenarten (allein > 850 Samen- u. Blütenpflanzen; 56 davon endemisch!) zu sehen, aber... man(n) sieht -bekanntlich- den Wald vor lauter... Weiden nicht mehr.
Fast kahlgeschlagen sind die Inseln; unsere kl. Atlantik-Insel hat noch einen nennens- u. schützenswerten Restbestand; trotz des wenigen Sachverstand's der Forst (Landwirschafts-)-Politiker und der statt hegenden, die marisalische Uniform "ausführende" u. bewaffnete "Policia-Forrestal", den lusitanischen Müßiggang "pflegend"!
Ist zum "auffe Bäume gehn", wie man hier mit IHM umgeht: Den gefährdeten "Bruder Baum"!

Eure Weinnase;
heut' auch mal kritisch Sichtweise zeigend!