Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 195: Zwei Namen...


... sind immer dabei, wenn man hier kl. Dörf'chen oder Kirchen oder die größte aller Azoren-Insel besucht. Letzer hat sogar den "Heiligen Namen" des Erzengels Michael = Sáo Miguel! Und der andere Namen ist der einer schönen Griechin aus "sehr alten Tagen": Santa Barbara!
Diese Schöne wurde von ihrem Vater maßlos (geliebt) verwöhnt. Dafür mauerte er sich aber in einen Turm ein. Er wollte so "seine" Schöne vor von ihm unerwünschten Freiern "schützen".
Dem berühmten gr. Kirchenmann u. -Lehrer, dem gelang es trotzdem zu ihr in's Gemäuer religiose Bücher einzuschmuggeln und sie zum Christentum zu bekehren. So gestand dies eines Tages dem wütenden u. ent-/getäuschten Vater, der sie dann eigenhändig enthauptete. Und von dem Kampf des Erzengels Luzifers und dem Sieger, dem Erzengel Michael, da weiß wohl jedes Kind!

Warum aber gerde diese Heilige von den Acoreanos so verehrt werden, wusste mir auch Fontes nicht genau zu sagen.
Ich verehre ja "meine" Barbara auch sehr, aber nicht als Heilige, sondern als ECHTE Weinfreundin und Helferin in der Not, in der diese olle Weinnase oft auf seinen Tippel-Touren kommt!
Und wer, an ihrem Todestag, den 04. Dez., Kirsch- oder andere Zweige in's (warme) Wasser stellt, dem blühen diese Zweige in voller Pracht zur Weihnacht. Die Bergleute verehren sie als Schutzpatronin, weil ein den verschütteten Bergleuten aufblühender Zweig einst Hoffnung und Trost gespendet hat.

"Hoffnung machte mir die "meine" Echte Barbara Becker mit der Ankündigung der *R*iesling-Lieferung. Damit mir "Trost" gespendet würde, in der "Einsamkeit" auf meiner kl. Atlantik-Insel, in den sonnigen "Nebel"-Bergen von Malbusca. Hier in dem kl,. Häus'chen von Além.

Was erzählt der denn dauernd so olle "Kamellen"? Na, weil's wichtig ist, "Fremde in der Not" zu haben. Und denen kann man nicht genug danken, wenn die einer Weinnase, wie mir, aus dem Mutterland *R*iesling-Care-Pakete senden. Auch wenn diese, so scheint's "verschütt gegangen" sind! Da nützt auch all' mein Klagen nix!
Und wäre ich, wie weiland der olle Goethe, ein Mann der Dicht- u. Schreibkunst, ich würd' ihr mein bestes Gedicht widmen und verehren...; ihr könnt's mir glauben. Als sich der Große und deutscheste aller "Schreiberfürsten" für "sein Weimar" des Jahres 1776 entschied, da entschied er sich für einen Lebenstraum im Garten. Am Frauenplan und einen anderen, an der Ilm; einer Flußidylle.
Rund 56 Jahre war Goethe ein Staatsmann, Weltmann, sog. Frauenfreund und Dichter. Aber auch, so kaum bekannt ein "Kleingärtner"; wie ich. Dazu beschäftigte ihn die Pflanzenlehre genauso wie seinen "Arbeitgeber", den Großherzog Carl August, den man eines Tages tot mit einem Pflanzenkatalog im Taschenbeutel fand.

Seine Liebe zu den Frauen war wohl bekannter als die zur Gartennatur: "Je älter ich werde, je mehr vertraue ich auf das Gesetz, wonach die Rose und die Lilie blüht"!
So teilte "Er" es in einem seiner letzten Briefe mit. Und seine botanischen Studien ließen auch den Wein nicht aus. In den Schlössern zu Dörnenburg "verewigte" er sich mit den Anblicken, die ihm der Weinanbau von "SAALE-UNSTRUTH" bereitete! An einem uralten Weinstock in seinem Garteln studierte er die sog. "Spiraltendenz" dieser Pflanze.
Wein, bzw. die Pflanzen faszinierten ihn bis zu seinem Lebensende. Als Forscher und Genießer! Als Garten- und als "Lebemann"!

Nun bin ich nicht Goethe, der so schön dichten konnt', sondern die Weinnase nur geworden. Mir liegt's gärtnern genauso lieb, wie dem Geheimen Rat am Hofe von Weimar. Und noch vor der offiziellen Wende -wenn der Mist (=Kompost!) gewendet wird- war ich zu Modrow's Zeiten da wo seine Christiane Vulpius ihm das Haus und Garten hat so gehegt u. gepflegt!

Und hier, im Garten "meines" kleinen Häus'chens ist heute die erste Rose voll erblüht in zart-gelbem Ton. Ein voller Duft, betörend rein, der umgibt sie fein. Diese, mir unbekannte Schöne, die widme ich in aller Pracht meiner verehrten Weinfreundin. Weit for in Zentral-Europa, als "mein Gedicht"! Ich denk' damit treff ich doch den richtigen TON!?!

>>> "Die Pflanze gleicht den eigensinnigen Menschen, von denen man alles erhalten kann, wenn man sie nach ihrer Art behandelt. Ein ruhiger Blik, eine stille Konsequenz, in jeder Jahreszeit, in jeder Stunde das Gehörige zu tun, wird vielleicht von niemand mehr als vom Gärtner verlangt.! <<<
- J.W.v. Goethe - (Gärtner & Dichter)

Und dort, in seinem alten Ilm-Garten, ich ein Denkmal stehen sah. Sein Treffpunkt mit Charlotte voin Stein. > "DES GUTEN GLÜCK " < hat "ER" es benannt.

Was woll ich noch mehr sagen?
Als... "wiedersehen"!

Eure olle Weinnase,
die solche Freunde hat und sich damit glücklich preist!