... zu sehen, wenn Drachenflieger hier an der Praia Formosa den Steilklippen zu nahe kommen und die dort nistenden / lebenden / jagenden / selten genug noch vorkommenden MÄUSE-BUSSARDE so stören, daß deren Population in Gefahr kommt.
Die Raubvögel verteidigen -tapfer- "ihr" Revier und stürzen sich auf den Segler um ihn zu vertreiben. Statt zu brüten, bzw. der Versorgung der Brut durch Jagd zu folgen, verzehren sie sich und ihre Kräfte in dem "Verteidigungskampf".
Müde u. ohne "Jagderfolg" kann dies zu nachhaltigen Störungen und Verlust der Brut oder Tod eines Vogels führen.
Seltsam, alles in der Natur lebt in Symbiose -und mehr oder weniger- "friedlich" neben- u. miteinander. Nur der mit -angeblicher- Vernunft ausgestattete Mensch nicht. Fade Sportlichkeit geht vor Naturschutz bei bedrohten Arten.
Tagelang haben Brigitte un ich dem faszinierenden Spiel und Flugkünsten dieser an den Klippen/Steilküste vor unserer Terrasse gebannt und voller Freude zugesehen. Selten genug, ein Bussard-Paar im Flug, bei der Jagd und majestätisch - ohne Flügelschlag, die Thermik der Bucht nutzend - fast stundenlang in der Luft zu beobachten.
Der "Segler" hatte versucht, die Raubvögel durch lautes Schreien von ihren -vergeblichen- Angriffen abzuhalten. Man(n) stelle sich vor, wir würden gegen 50 u.m. meter große "Riesen" uns mit solchen Attacken wehren und unser Heim/Lebensraum verteidigen. Welche "Tapferkeit"!
Welch anrührender "Mut" dieses Brutpaares; den Jägern in der Luft über den Schluchten u. Klippen von Malbusca.
Kaum, daß sie diesen "Sportsmann" und seine unbekümmerten "Segelkünste" sowie das aufgeregte Kiah, Kiah der "Jäger" und ihre mutigen Attaken gegen diesen "Naturfreund" gewahr wurde, war meine Brigitte verschwunden. Bis ich sie, laut schreiend und rufend auf der Klippe, direkt am Steilufer (250 u.m Meter Tiefe vor sich), sah: Sie wollte den "Segler" vertreiben. Sie wollte den Vögeln "helfen" ihren Lebensraum zu schützen; was auch gelang.
Der "Segler" drehte bei und ab! Die Bussarde kamen zur Ruhe.
Fast hatte ich den Eindruck, sie würden sich mit lautem Kiaah, Kiaah bedanken und verabschieden; ob sie die Brigitte allerdings zur Taufe der bald wohl ausgebrüteten Jungen "eingeladen" haben, daß weiß ich noch nicht.
Morgen werd' ich die "Jäger der Lüfte" mal fragen. Wenn sie morgen noch in ihrem Revier sind. Wir hoffen's doch sehr; denn wir haben uns - so wie sie sich an uns auf der Terrasse des kl. einsamen Häuselchen's hoch über der Praia Formosa - gewöhnt und "bewundern" sie.
Wir würden traurig sein, sie zu verlieren. Schließlich sind's unsere uns erfreuenden "Nachbarn" in den Klippen um unsere Terrasse! Und begnadete "Flugkünstler"!
Es macht schon traurig, wenn durch solche Dämlichkeit, Ignoranz und falscher "Sportlichkeit" wieder der Mensch sich als "Vernichter" seiner so bedrohten Umwelt macht. Macht schon traurig... dieses Verhalten, diese Dummheit hier in dieser so herrlichen Natur zu erleben und nur so "unbeholfen", wie meine Brigitte, zu reagieren: sich einzubringen und sich zu engagieren.
Das können u. werden wir jederzeit tun. Wir würden auch ein solches "Stück Natur" und das eigentliche Wahrzeichen der Acores vermissen!
Denn Raubvögel am Inselhorizont veranlasste s.Zt. die in den Buchten vor knapp mehr als 500 Jahren aufkreuzenden "Eroberer", diese ACORES zu nennen: Nach dem portugiesischen Namen der in Massen -wie Wolken- kreisenden Raubvögel, deren Gekreisch sie als... "Willkommen" hörten.
Sie verwechselten aber - wie könnt's bei den Natur-Banausen auf Booten auch anders sein - die Bussarde-Population mit Habichten, den =ACORES=!
Es ist aber der > "Buteo buteo rothschildi" <, der Mäuse-Bussard, der hier länger als die ihn fast ausgerottet habenden Menschen lebt und jagt. Ein wunderbares Schauspiel der Natur!
Und eine "Flugkunst", wovon der "Segler" mit teurem, modernsten Gerät nur träumen mag.
Und wir Albträume bekommen, wenn noch mehr "Touristik" auf dieser Insel diese traumhaften Buchten u. Klippen als... "Paraglider-Paradiese" anpreist. Wieder mal eine saublöde Touristikscheiße, die Natur =Fauna= zerstört!
Und grade an der Fauna sind die Acoren nicht artenreich, sondern eher -arm zu nennen (mit Ausnahme unter Wasser)!
Es macht schon traurig zu wissen, daß das Bussard-Paar bald nicht mehr uns hier erfreuen wird.
Tiefbetrübte Weinnase!