... im Osten der Insel Santa Maria ist der 3. größte Insel-Ort.
Und er hat eine Kirche. Und eine kl. Bar, die in der Regel geöffnet hat. Ach ja, so um 500 Einwohner. Die verteilen sich auf die vielen Hügel um den Kirchturm.
Von dort aus ließ sich in ca. 1 3/4 Std. Fußweg der Weiler >Lagoinhas< im Insel-Norden und bei der >Baia do Raposa< die sehenswerte kleine Kapelle > SENHORA DE FATIMA <, die auf einem kl. Hügel liegt, via 153 Stufen erreichen.
Bußfertige Pilger "gehen" auf Knien diese Steinstufen rauf. Gebüßt haben sie; aber ob ihnen ihre großen u. kleinen Sünden verziehen wurden? Wir wollen's mal für die Wallfahrer hoffen!
Also vom Süden, von Malbusca, ging die Tour in Richtung Nord/Nord-Ost von Santa Maria.
Deutlich wärmer ist's in diesem waldreichen Teil und die Natur noch mehr in Blüte (größere Blumen u.) hunderte von Kallas wetteifern am Wegesrand mit der Aufmerksamkeit der Wanderer!
Begrenzt wird der Blick nur durch den so tiefblauen Atlantik. Felder, der Boden in braunen bis rost-roten Tönen, grüne Wiesen und dunkelgrüne Lorbeer- u. Erika-Wälder. Bizarre Schluchten mit kl. Flüß'chen, in Kaskaden rauschende Wasserfälle und "sonst nix" ringsum uns.
Ab und an ein freundlich wirkender Autofahrer. Verstreut liegende kl. Bauernhöfe mit strahlend-weißer Tünche und dem insel-typischen "Pyramiden"-Schornstein.
Sieht manchmal sehr komisch aus, wenn man diese Schornsteine aus den Wiesen ragen sieht; das Haus aus Naturstein gebaut, gedrungen und "versteckt" in einer Senke, an einem Hang (teils "eingebuddelt") gelehnt, vor dem steten Wind sich schützend so "verborgen"!
Und die schlanken, flinken Kühe in beige, braun oder "schwarz-bunte Holsteiner" lassen an die Schweiz erinnern. Wenn da nicht hinter jeder Wegbiegung, am Ende eines schroffen Tales eine Bucht im blau-strahlenden Atlantik wäre.
Das "Konzert" der Vögel aus Bäumen, typischen Hecken und kunstvoll geschichteten Mauern und Terrassen-abgrenzungen, ist überall deutlich. Gelegentlich nur übertönt vom Jagd-Ruf der am Himmel jagenden/kreisenden Bussarde: Kiiah, Kiiah!
Dies war ein kleiner "Ausflug" am leicht-bewölkten Samstag. Auf den im städt. "Marktgewühl" gekauften super-frischen > gelb-gestreiften < Fisch, eine Barbenart, wie mir scheint; und knackigem Salat und leicht-gebundener Buttersoße heute Abend, freu' ich mich.
Schon kaltgestellt, "wartet" eine Fl. >Vinho Verde<, für so 2,50 Euro, so dazu passend auf den Fisch aus der Bratpfanne (gefüllt mit Kräutern,die wir unterwegs gepflückt haben).
Das Abendessen haben wir uns doch "verdient", waren doch "brave" Wandersleut und... ganz allein die ganze Zeit unterwegs in dieser grandiosen Natur. Ich glaub', die paar Fotos werden unsere Stimmung und die Ausblicke nicht wiedergeben können: Freude u. Zufriedenheit mit einer Leichtigkeit des Seins!
Zugegeben, viel vermag ich nicht mehr über's Insel'chen ohne Euch erzählen.
Aber: Es ist ja auch eine sehr kleine Insel. Hier zählen auch die kleinen Dinge. Hier blühen überwiegend auch nur kleine Wildblumen u. -Kräuter. "Keine" Weine finden unter der Hand reissenden Absatz zu "kleinen Preisen", die sich "kleine Leute" -wie wir- uns erfreut leisten können.
Kleine -aber dafür dankbare- Freuden hat uns diese kleine Insel gegeben. Hier hab' ich wieder lernen können, daß das Kleine =oft übersehene= zählt und wichtig ist.
Mit "Superlativen", mit "Sternen"-Restaurants, mit Luxus-Hotels oder parkerisierten, aber noch "ungekannten" Weine für nur 60, 80, 100 u.m. Euro vermag ich nicht aufzuwarten.
Nur mit den auf so 30 "Acoren-News" die Weinfreundin Barbara Becker, daheim im "Dorf" ein... "kleinwenig" wohl "überfordernd", Euch meine Petitessen und Erlebnisse von dieser kleinen Insel "näher zu bringen", in's Forum "rüberzubringen".
[ Barbara: noch nicht wirklich überfordert, aber: da kommt der Postbote... ;-) ]
Etwas "nervt" mich doch "etwas": kein Internet-Anschluß (hatte nur einen in der "städt." Bibliothek gefunden) funkionierte. Auch's Handy oft genug nicht. So hab' ich alles per Hand geschrieben und per Post an Barbara, die ECHTE, Becker geschickt.
Auch wenn's nitt immer so mit Wein allein zu tun hatte.
Zumindest aus dem westlichsten europäischen - unbekannten - Weinanbaugebiet, ca. 2.000 km vom europ. Festland entfernt, von vielen kleinen Freuden u. Begegnungen, hab' ich Euch was geschrieben; versucht "bunt" mitzuteilen.
Ein >kleinwenig< dieses Leben hier auf den Acores näher zu bringen.
Ich hoffe sehr, es ist mir gelungen, euch so von den großen Schauplätzen der "Weinherrlichkeiten" dieser Weinwelt, auch auf diese "Welt im Kleinen" einzustimmen; zu locken!
Auf die Acoren; auf Santa Maria. Dort wo noch "kleine Dinge" den Menschen wichtig sind und die unverfälschte, reine Natur so verschwenderisch "protzt"; im Überfluß sich verströmend.
Ein Ort, hier oben in den "Nebel"-Bergen, der ein kleinwenig "heilen" kann.
Und dies ist -sicher nicht nur für mich- eine GROSSE SACHE:
"geheilt" u. gesund wieder-zu-kommen. Um dann wieder recht bald "abzuschwirren"!
Eure Weinnase,
die sich "leichter" fühlt!