Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 86: ... "als ich noch jung war!"


So begannen oftmals die Sätze meines Vaters, wenn er mich was lehren wollte, "Als ich noch jung war", sang Sir Cliff Richard noch mit den "Shadows" und seine so "Lucky Lip's" brachten ihnen Millionen u. "Goldene" auf "Goldene Schallplatten" ein.

Dieser etwas "elderly, oldish" wirkende Satzbeginn war mit irgendwie... "verhasst" und.. heute hüte mich mich davor, Sätze so mit jungen azor. Menschen im Gespräch zu beginnen.
Denn sonst bringt mir dieses floskelhafte eher ... "mitleidiges" Grinsen meiner "Gesprächsrunde" ein. Gewinnen kann ich >so< nichts.
Was singen die "Beatles" grad im Radio? ... "live is very short"! Und ich, i would give anything to...!
Lassen wir das, denn... that 'll happen just once in a lifetime! Youth!

Als ich noch, ja JUNG, war, gab's sie nicht: Youth-Unemployment. Weder "daheim" noch als ein denkbares Diskussionsthema. Hier auf Santa Maria ist die leidige Realität: Jugendarbeitslosigkeit und... keine Chance, diesen unhaltbaren Zustand in absehbarer Zeit zu ändern.
"Not here..." nicht auf dieser oder anderen der 9 Azoren-Inseln, bedeuteten mir meine größtenteils jugendlichen Diskutanten in lockerer Runde.
Dennoch herrschte keine -verständliche- Niedergeschlagenheit oder... Aggressivität. "Joy of ife" ist wohl das kl. "Geheimnis" dieser Insel-Jugend, und "hierzusein".
So oder ähnlich lauteten die freundlich gegebenen Aantworten in dieser Runde auf meine Fragen. Etwas "ältliche" Musik des einzigen Insel-Radio-Senders oder extrem teure CD's als Kuturangebot. Daneben gelegentliche traditionelle Musik -Folklore- in live act's.
Und dann - einmal im Jahr ist "Karneval" - im August (Ende 08, Anfang 09) eines jeden Jahres, "steppt (hier in der Praia Formosa) der Bär", geht "die Post ab": > "Maré do Augusto" < heißt das Musik-Spektakel auf Santa Maria.
Dann heisst's für die "Jugend" - von allen Azoren-Inseln - DABEIZUSEIN... hier auf Santa Maria.
Sogar von "Europa" (Festland-Portugal) setzen dann die SATA-Sonderflüge ein, um der vielen Festival-Besucher "Herr zu werden". Wie ich's ja schon mal erzählte, dies sind so 14 Tage eines bunten u. lebendigen "Ausnahmezustandes" hier in der "himmlischen Ruhe" der kl. Atlantik-Insel.
"State of emergency" bedeuteten mir meine Listeners; "and the drying-out cells are full of capacity". Ein "Ventil", das ihnen die "achievement-oriented society of the acores" wohl (oder übel??) lässt: Ist dies wohl ein Grund für die -angeblich- nicht vorhandene (Jugend)Kriminalität auf den "Inseln der Glückseeligen", mitten im Atlantik?! "Learn it the hard way"! Seltsame sog. "teaching methods" eines oft "bunten Lebens" haben mich geprägt und >auch< zu der Euch so "sattsam" bekannten "WEINNASE" gemacht!

Viel konnte ich den jungen Mariensern nicht so sagen oder "bieten", sonst wär's doch nur... "always the same old story"! Und grad diese, diese wollte ich nicht "rüberbringen"! >Like a barrel-organ!< War eh schon "schwer" genug für mich a) mich mit ihnen im babylonischen Sprach-"Misch-Masch" b) auf ihre Zukunft bezogen zu unterhalten.

Ich hoffe aber, es reichte, um die Mauern der Sprache niedrig zu halen und Türen für meine Ideen "aufzustoßen". Muß ja nicht wie ein -einstmals- "gefürchteter" Mauernbrecher wirken.
Mit so meinem "Dicken Kopp" als Crowbar! Jeder Kritik meiner Ideen so eine "Breitseite" -von Jugendlichen kaum zu entgegnenden- Argumenten entgegenhaltend. Entweder 's wirkt -langsam-, aber's wirkt und führt (Ver-)Änderungen herbei. Muß ja nicht direkt wie'n ... "like a combshell" wirken!
Bloß "weiterleben", sich entwicklen... also... "schaun mer mal"!
"Radio gaga" from "Queen"; singt Freddy Mercury, der so "bunte" Leadsänger der fast vergessenen Band in "unserem" Insel-Radio. Wir nicken u. wippen mit unseren Füßen im Takt dazu.
Es scheint, wir haben uns verstanden. Mein "Permit" wurde von den jungen Studenten akzeptiert; ich wurde als... pleasant "angenommen". So schien's mir wenigstens!

>>>> Und dies bedeutet schon viel, mir sehr viel! Und mir "mein Langenscheidt", das engl. Taschenwörterbuch -ein Klassiker- nun wieder etwas: "Bewegungsfreiheit" um über Sprach-Mauern zu springen.
Denn mit der portugiesischen (Aus-)Sprache komm' ich (noch) nicht klar, da wird' ich kaum verstanden. Und ums >so< gegenseitige "richtige" Verständnis kam's mir -uns- hier an dem Sonntag-nachmittag auf Santa Maria an. Mir und meinen meist jugendlichen Zuhörern. Wollte doch nicht so... "discarded" wirken!
In der kl. Assembly hall der kl. Schule auf der kl. Azoreninsel, so meine "kleinen Ideen" vortragend; diskutieren. Nun kann ich... breathe out.

Und gleich sitz' ich auf der Terrasse unseres kl. Häus'chen's in Malbusca und überlege:
War alles >so< richtig?!

Eure grübelnde Weinnase

NS: Hoffentlich hab' ich nitt viel vergessen?
In dem Alter... !