16.11.2008
Tach aber auch!
Heute steht jedem, der will, die Welt offen. Erfahrungen sammeln, Experimente wagen, Unbekanntes "offen" erforschen und sich >umsehen<. So wie es heute, zum ersten Male unsere neuen Farmmitglieder -ich nenne sich nach ihrem Gehabe "Tatzel" und "Watzel"-.
Offiziell haben die beiden Welpen -beides Rüden- noch keinen Namen erhalten. Und heute durften sie aus ihrem Gatter in der Scheune erstmals in den Hof und Garten. Die letzten drei Nächte hatte Watzel uns mit seinem fast ununterbrochenemn Geheule und Gewinsele um den Schlaf gebracht. Nacht für Nacht und fast den ganzen Tag über hat der muntere und unternehmungslustigere der beiden Hunde-Brüder einen unerträglichen Radau gemacht. Und - diese Verhalten hat sie heute "frei" gemacht und in die unbekannte Welt vom Passo do Valdez rausgebracht.
Tatzel trollte sich ein wenig behäbiger und später aus der nun offenen Scheune am Haus, raus in die von seinem Bruder erjaulte weite Farmwelt. Kaum hatte er die Rasenfläche vor unserer Türe, ein Stück des Gartens schnuppernd und leckend erkundet, hatte er sich zu mir gesellt und sich ausgiebig streicheln und kraulen lassen. Dann war sein Wissensdurst erlahmt und er hat sich, in der wärmenden Sonne, zu meinen Füßen eingerollt. Hatte scheints genug getollt und schlief, die Schnauze zwischen seinen breiten Pfoten, friedlich zum späten Morgen ein.
Tatzel ist der gemütlichere, mit seinem dichten, glatten braunen Fell kommt er, noch recht tapsig, wie ein kleiner Bär daher. Watzel hingegen ist ein flinker, kecker Gesell und ward, kaum nun draußen, nur kurz gesehen. Mit seinem schwarz-weißen, stark gemustertem, glatten Fell ist er ein echter Kontrast zu seinem Bruder. Munterer als er machte er sich auf eine ausgiebige "Expedition Farmland" auf und blieb dabei friedlich und ruhig. Kein Gejaule und Gejammere störte die morgendliche Ruhe im alten Farmhaus mehr! Nur sehen, dies tue ich den Racker schon seit Stunden nicht mehr, was mich doch etwas beunruhigt. Er, der Unruhestifter und Schlafräuber scheint verschwunden. Sein Bruder döst sich auf der Gartenterrasse über die Runden. Er mag nichts mehr erkunden. Er han nun (s)einen großen Menschenfreund gefunden, dessen Nähe er nun friedlich dösend genießt.
Gleich werde ich mich mal aufmachen, um Tatzels Spuren zu suchen und nun nachzusehen, wie es dem flinken Burschen so auf seiner ersten Erkundungstour in die Welt der Farm in Morro Redondo geht und wie es mit seinem "Freiheitsdrang" so steht.
Die Gaucho-Welt von Rio Grande do Sul hat ab heute in der Früh zwei neue -zukünftige- Wachhunde mehr. Vorerst müssen sie sich aber ihre weite Welt noch tapfer und neuierig erkunden!
Na, da lag er doch in "sicherer" Nähe unseres Haus-Hof-Wachhundes Fofa, am Hundehaus und döste ebenfalls unter Fofas wachsamer Obhut und ließ nun nichts mehr von seinem Mut, sich "freizujaulen" hören. Etwas mehr Ruhe ist in der beschaulichen und friedlichen Farmhaus-Welt wieder eingekehrt. Die erstaunten Kühe am Zaunrand haben nun genug den so lauten und quirligen Hundenachwuchs bestaunt. Die Fofa hat begriffen, etwas eifersüchtig murrend-knurrend, daß sie nun nicht mehr der einzige Hund ab dieser Morgenstund' hier am Passo do Valdez ist.
Nur die Vögel, wachsam und achtsam ringsum im Geäst, machen noch lauthals, sich gegenseitig warnend, lauten Protest, weil kleine Hunde auf ihrem ersten Hofgang direkt mit dem gefiederten Farmvolk spielen wollten. Und "fangen" spielen mögen auch hier die Vögel nicht. Die beiden Katzen haben sich verzogen. Für sie sind diese Hofbewohner viel zu ungezogene "Katzenruhestörer".
Und ich hoffe, diese Nacht nun ungestörter schlafen zu können. Watzel und Tatzel werdens mir, nun selber müde, sicherlich stundenweise gönnen und leise sein.
CpS
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