27.02.2006
Tach aber auch!
So war's immer, so ist's hier der alt Väter Sitte und mallorquinischer Brauch: gegessen wird wesentlich später als bei uns im hektischen europäischen Norden. Das opulente Abendessen steht vor 20/21 Uhr nicht auf'm reichlich gedeckten Tisch. Des Mittags werden ab 13/14 Uhr erst die Teller gefüllt und verwaist erscheinende Bar's und Restaurant's füllen sich dann in Windeseile zum Genuß eines >MENU DEL DIARIO< (=Tagesgericht; in 3 Gängen und mit Brot, Wasser und 'ner Fl. einfachen Landwein) vor der -noch- üblichen Siesta.
So hab' ich heute, ganz allein als Aleman unter Mallorqiner-Leuten, einen knack-fischen sowie jahrezeitlichen Salat, ein doppeltes Schweinefilet-Steak vom Grill (mit zuviel Knoblauch), gegrillten Kartoffeln von Albufeira und einen hinreißenden Schoko-Kuchen von "Tante Maria" gegessen. 1 Ltr. Wasser, 1 Fl. Land-Rotwein und ein Cafe-solo (=Expresso) und ich ging froh, mit 'ner Zeche von 7 Euro den Strand zur Siesta, in strahlender Sonne entlang. Denn die hat in voller, wärmender Pracht den nieselregen-grauen Himmel in strahlendes Blau, das etwas belebte Meer in Türkis, Grau und Blau verwandelt.
Und wie verwandelt bin ich nun in's ORSI zurückgekehrt und sitze in der spät-nachmittäglichen Sonne hier am Pool und fühl' mich nun wieder "pudel-wohl". Die span. Crew von Geologen wird morgen mit einem gecharterten Boot auf's Meer bei Porto Pedro raus, um ihre Arbeit zu machen. Von Süd-Afrika kommen sie -vier Mann- grad erfolgreich von Probebohrungen wegen Erdöl (bei Capetown!) erfolgreich zurück. Nun, heute beim gemeinsamen Abendessen ("Pollo can Vi" nach Arruzz (=Reis, von >Albufeira<, das Huhn von eigner Finca-haltung der Gastgeber) werd' ich mich etwas näher mit diesen sehr interessanten Spezialisten, wohl "radebrechend", unterhalten!
Mit eine willkommene Abwechslung wird's wohl schon sein. Und ich hab da einen Wein "beiseite" gestellt, der ging richtig in's Geld und wird mir mein passendes Essens- (und Bettschwere) Begleiter (Bereiter, heiter werdend!) sein! Der Wein kommt vom span. Festland und wurde mir empfohlen, und mit 25 Euro, für 0,75 ltr. Rotwein, verkauft in einem Fachgeschäft von Palma, also "schaun mer mal", watt der >TILENUS PAGOS DE POSADA< des Jahres 2005 aus 100 % Mencia-Traube diesen Wein aus der D.O. >BIERZO<, dem nordwestlichen Spanien, der das Atlantik-Klima vertragen und 13 Mon. im Barrique bestens ertragen haben soll.
Er gilt als... "gehaltvoll" und jeder Tropfen seinen Euro-Cent wert, hat er seine weite Reise von der >BODEGA ESTEFANIA< seinen Weg bis in andere Regionen und Länder grad erst "gegangen: Am Kaminfeuer wird er uns guttun!
Zum eigentlichen Abendessen (=Cena) gibt's von der BODEGA JOSÈ L. FERRER in Binissalem (D.O.), Jg. 2005 einen leichten, aber schon jetzt präsenten >BLANC DE BLANC<, überwiegend aus der autochthonen PRENSAL-Blc.-Traube vinifizierter Weißwein (12 % Alk.)!
Verspricht dies nitt ein "spannender" Abend am wärmenden, offenen Kamin zu werden?
Für mich ist nun, in letzten wärmenden Sonnenstrahlen = SIESTA-Zeit; also... hasta luego (=bis... gleich!)!
Die etwas "geschlauchte"
olle Weinnase
PS: HEUREKA!
Was mir da aus der D.O. BIERZO so gaumenfroh aus dem Jahre 2000 von der mir unbekannten BODEGA ESTEFANIA, aus dem Barrique aus neuer frz. Eiche, nach 13 Monaten Faßreife in's Glas kam war -alle Achtung- ein großartiger Rotwein, 100 % aus der MONICA-Traube gekeltert.
Die D.O. BIERZO gilt geographisch eher zum atlantischen Klima; als sog. "Bindeglied" Galiziens zu Kastilien. Viele Sonnenstunden, mehr als im westlichen Galicien, schwere Lehm-Erde mit eisenhaltigen, rötlichen Böden nebst mineralischem Ton-Einschlüssen prägen das Terroir und ergeben wohl den leicht metallischen Geschmack des dichten Rotweins.
Der >TILENUS PAGOS DE POSADA< steht farblich im dunklem Rot im Glas. Intensives, wie eingelegte reife Früchte, etwas likörig-beeriges Aroma, mit feinen Anklängen von Holz und Vanille nebst der mineralischen Note des Bodens, prägen diesen Aromen-Protz.
Ein voluminöser, dichter Körper, jedoch weich-schmeichelnd und geschmeidig mit best eingebundener, angenehmer Säure und einen Abgang mit Crescendo - eingelegte Früchte im Überfluß, prägen diesen Roten, im excellenten PLV stehend und hierfür 25 Euro über'n Tresen gehend!
Eure den empfehlende
olle Weinnase auf Mallorca!
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