01.03.2006
Tach aber auch!
Ein neuer Stadtteil im Osten vom Palma de Mallorca und eine neue Markthalle >Merca e Perre GARAU<. Ein neues, heiteres Markttreiben; es war einladend genug, um etwas länger dort, an der Bar in einer Ecke der Städt. Markhalle zu bleiben. Ich tat mir dort, heiter u.s.w., die Zeit vertreiben.
Hier ist PdM noch so ursprünglich, wie 'ne "touristenlose" Gegend mit Charme und buntem Leben. Auffällig nur, datt fast alle Geschäfte & Geschäft'chen scheint's in asiatischer (chiniesischer) Hand sind und so schrill wie bunt ausgestattet und voll mit Waren (meist Textilien) sind!
Und hier ist man noch mallorquin und hält sich an die Siesta: ab 13 Uhr rasseln überall die eisernen Läden vor die Geschäftsauslage. Der Markt verwaist. Und ich zog mich an den Strand bei PORTIXOL zum Sonnenbaden zurück. Ein neues Stück vor der Ciudat erfahren, bzw. erlaufen!
Vom 1/2 ständigem Fußweg durch's "verschlossene" PdM ist nitt viel zu erzählen. Vom ehem. kleinem Fischerhafen im Osten von PdM schon. Besonders vom gleichnamigen Hotel, einem "Weißen Klotz" am Meer, der architektonisch von weitem nix her gibt. Aber ein Design-Hotel (von zwei Dänen geleitet und kpl. "durchgestylt") mit einer auergewöhnlichen Lage an den ehedem mit etwas morbiden (Fischerzone-) Gebäuden engbebautem Strandabschnitt!
Beste Küche und ein einmalig schöner Blick über "La Sen" und die breite Bucht von Palma -abends ein unvergessliches "Funkel-Lichter"-Panorama! Fast -dramatisch- schön!!
Hier relaxe ich gerne auf den bequemen Sesseln auf der Terrasse oder Hotel-Pool im Patio. Genieße meine Siesta-Erfrischung oder zum späten Nachmittag meinen ersten >Sundowner< und zur Cena (Abendessen) ganz vorzüglich und noch preiswerte wie originelle, leicht asiatisch angehauchte Küche. Mit einer best-sortierten Weinkarte beginnt dann's nächtliche Verwöhnen bis zum stöhnen und abwinken, weil der letzte Bus (No. 15) kommt gegen 24 Uhr in Richtung ORSI!
Und wieder ist ein sonnen-heiterer Tag an seinem Ende, hier am Kamin/Bar des Hostal's an der Platja, entgegen gegangen. Und ich bin noch ganz in seinem Bann "gefangen"!
Morgen werde ich, quer über Mallorca, in den Insel-Norden per Bus "düsen" um nach Pollenca zu gelangen! Zuerst, gegen Mittag in Puerto de Pollenca und gegen Nachmittag in's weitabgelegene, mittelalterlich (auf "Römischer Gründung") kpl. erhaltenen kl. Städtchen am Rande der Tramuntana. Dort soll ein (deutscher Kaufmann mit pfälzer Winzermeister) bemerkenswerter Wein angebaut werden. Den Winzer -die Bodega- gibt's zu finden und 'ne Degustation dazu.
Vorher werde ich aber im über 75 Jahre alten "englischen Kasten", in dem schon AGATHA CHRISTIE in mehreren Wochen ihren Beststeller >"Problem in der Bucht von Pollence"< verfasste, einkehren! Dem (Hotel-)Restaurant mit einem "leuchtenden Stern", dem >"ILLA D'OR" (-Goldenen Insel) 4*<, das hier seit 1929, very british, am schmalen Sandstrand "glänzt" (www.reisdemallorca.com) strahlt in gemütlicher Vergangenheit. Als gecker Hercule Poirot muß ich mich nitt verkleiden, denn die -von Peter Ustinov so trefflich karikiert- überzogen dargestellte Person des belgischen Meister-Detektiv's ist mir, wie auf'n Leib "geschneidert" und sehr lieb!
Klar, datt hier 'ne Hochburg der Briten (auch Franzosen) ist und bei "Stammgästen", wie mir, sehr beliebt.
Die Familie Franco OLIVER renovierte das Haus vor Jahren so unmerklich behutsam, das das Knarren der dunklen Holzdielen bestimmt schon die Grande Dame der Krimi-Literatur bestimmt schon hörte "Mon Dieux", hör' ich den Meister Hercule Poirot stöhnen, weil, er wir ich, mit dem Gewicht und dem Gericht auf'm Restaurant-Teller (1*!) gekämpft und ihn doch leergeschleckt hat.
Senor Miguel SALON hörte davon, und brachte -als sensibler Hoteldirektor- mir einen bequemen Stuhl an den baum-gesäumten Sandstrand, wo ich -noch letztes Jahr- dann meine Siesata fand. Und natürlich den Übeltäter, der mich unsanft weckte: mein eingenes Schnarch-Gestöhn; was sanfte Meereswellen aber, vor den anderen illustren (meist älteren!) Gästen sittsam verbarg!
Nun ist's ruhiger Abend im ORSI: Deutsche Karnevals-Flüchtlinge sind abgereist und ich nur, mit den span. Geophysikern, allein im angenehmen Haus an der Platja von Mallorca.
Ich werd' mal früher als sonst mich auf meinen windgeschätzten Balkon zum Ausklang des Tages kommen und in's bequeme Bett gehen!
Aber nitt, ohne Euch watt "traumhaftes", nitt an Wein, zu empfehlen:
Fra Girolama, der Kapuzinermönch im kl. Dörfchen Caltanissetta auf Sizilien gab einen Spruch von sich: "wir schenken dir das Geheimnis für ein glückliches Leben"! Sprachs und übergab dem neugierigen Kaufmann Salvatore AVERNA 1854 eine uralte Pergament-Rolle aus dem Kloster Santo Spirito. Dort hatte dieses spezielle Geheimnis hinter dicken Klostermauern seit Jahrhunderten "geruht": Das Rezept des klösterlichebn AMARO, einem ganz besonderen, vitalisierenden Kräuterlikör.
Dem Sohn einer angesehenen ital. Tuchkaufmanns-Familie ist somit ein "Schatz", ein best-gehütetes Geheimnis in den Schoß gefallen. Die verschwiegenen Mönche haben das Geheimnis der 60 hand ge- u. verlesenen Kräuter, stets nur durch Kuriere, von Kloster zu Kloster in Europa, senden lassen. Und so ist das Geheimnis des unvergleichlichen Geschmack's des Klosterdestillat's bis heute bewahrt geblieben. Und der Kaufmanns-Sohn hatte den merkantilen Erfolg des >"AMARO AVERNA"< in seinen Händen und gründete 1868 in einem Tal, nahe des Klosters, eine Kräuterlikörfabrik. Und hier, an der >Via Xiboli< ist noch heute der Firmen-Stammsitz.
Und mit der Sonderabfüllung in prachtvoller Flaschenauastattng für den ital. König Umberto I., Ende des 19. Jhrdts. wurde die Marketing-Story des "Amaro Sicilano Averna" geboren: Das von einem bekannten Künstler gestaltete, mit königlichen Wappen des Hauses Savoyen in Gold und diamanten "veredelnd"geschmückte Fläschchen vitalisierenden Kräuterlikör's wurde an allen Fürstenhöfen Europa's -nun auch in modernen, amerik. Luxushotels- zum Exportschlager - noch heute ist's als "Fratelli Averna" ein geschätzter Gastronomie-Edel-Artikel!
Entweder pur oder auf Eis oder mit frischem Mineralwasser, es wird "ognuno a suo gusto" genossen, das Likörchen, aus echter Handarbeit und mönchischer "Geheimniskrämerei" entstanden, gilt immer noch als ital. Exportschlager (www.averna.de) und nitt nur mir als "Freiraumschaffer" nach opulenten Essen etc.
Eure olle Weinnase,
grad's "Bäuerchen" machend!
Copyright © 2006 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: