13.05.2006
Pau, unser Nachbar-Freund in Banyalbufar, im Westen der Insel Mallorca, meinte, ich wäre vom Wein besessen; ihm hörig. Nein süchtig, d.h. als einen Alkoholkranken sah er mich nicht an.
Nur war er fasziniert, zu sehen, wie wir uns ins Projekt >Wein auf Sa Costa< einbrachten und was wir alles machten, um auf dieser ur-alten Finca, in den malerischen Bergen der Tramuntana, mit freiem Blick auf das blaue Mittelmeer, wieder den Weinanbau und die MALVASIA-Traube "heimisch" zu machen: DEN HANG ZU GUTEM WEIN VON MALLORCA!
Heute bin ich den 2. Tag wieder in der Heimat, in Düsseldorf und in meinem prächtig blühenden "kl. Zaubergarten", im Southpark, um mich vom Rückflug mit der Condor -eine einzige und unverschämte Zumutung von über 3 3/4 Std. Verspätung- zu erholen.
Lügen, Konfusion der Cabin-Crew und Fehl-/Falsch-Information der "verehrten Fluggäste" (so im Jargon der Flieger/Touristiker >"PAXe"< genannt!) sowie verbraucherfeindliche Reaktion beim notwendig gewordenen Umbuchungswunsch! Mal sehen, wie hier dieser "Billigflieger" auf unsere Email-Reklamation vom 13.05.06, 17:00 Uhr, reagieren und regulieren wird?!?
Denn unter den PAXen, die Düsseldorf und nicht Stuttgart als Flug gebucht hatten, waren auch sehr bekannte (TV-)Journalisten mit "Wut im Bauch",
Gestern, Freitag Abend war um 20:15 Uhr ein TV-Spielfilm in der ARD, der just an "der Ecke" spielte, wo unser Projekt startete und Sa Costa (die "Steile") liegt.
<ESTELLENCS> ist der nur wenige km, in Richtung Andratx liegende Nachbarort. Und hier war das "Objekt der Begierde", das Landhaus Montimar, d.h. das vom Guillem Femeniasi Estelrich seit 1986 geführte, "mallorquinische Spezialitäten-Restaurant".
Auf ca. 40 Plätzen wird hier der Zauber des kl., knapp 300-Seelen-Dorfes, der unverbaute Blick aufs Mittelmeer und die jahreszeitliche Frische-Küche des ambitionierten Kochs und Inhabers zu einem "Gesamt-Kunstwerk". Eine Symphonie der Frische, Geschmäcker und natürlichen Produkten -abseits vom Touristenrummel-.
Wer Lamm oder Kaninchen aus dem Ofen mit Tumblet (Gemüse"pfanne"; mit gartenfrischen, weißen Zwiebeln, Tomaten mit Süße, Auberginen, Knoblauch und "Bergkräuter") oder die leicht gebratenen Pilze, die Sobrassada mit Honig auf grobem Bauernbrot und zur Vorspeise die kalt "gegarten" mallorquinischen Garnelen (der Hafen ist nur ca. 8 km entfernt!) genießen will; schwelgen will; die Stille und ein Naturschauspiel zum Sonnenuntergang auf der Terrasse erleben will, der ist hier "an seinem Platz", an der >PLACA CONSTITUTICO 7, in 07192 ESTELLENCS (Tel. 0034/971 - 618 576)<!
Täglich, von 12:00-15:30 und 19:00-22:00 Uhr kann man hier "normalpreisig" -auch das preiswerte "Menu del Dia" genießen und sich mallorquinischer Weine dabei zu erfreuen (Diners, Mastercard, Visa); und dazu noch sehr preiswert.
Wie ursprünglich, schön, wild und romantisch "unsere" Gegend auf Mallorca ist, konnten TV-Zuschauer gestern bestaunen und bewundern!
Aber auch hier, in dem kl. Ort <ESTELLENCS> gibt es Weinanbau und Versuche, die MALVASIA-Rebe anzubauen. Hier werden wir wohl die erste und nennenswerte "Konkurrenz" auf Mallorca antreffen; was aber noch einige Jahre dauern dürfte. Für Banyalbufar spricht aber die >einzigartige Lage< dieses Anbaugebietes in einem natürlichen Arena-Halbrund der Felsen der "Serra de Tramuntana" in grau-weißer Formation mit immergrünen Gehölzen vor strahlen-blauem Meer. Der Anbau selber haben die <Bancales>, die Terrassen mit ihren geschichteten Natur-Feldsteinen zur jahrhundertelangen (seit 971 n.Chr.) Aufgabe.
Ohne die maurische Architektur- und (Wasserbau-)Ingenieurskunst, seinerzeit ohnegleichen auf der Welt, wäre diese Weinanbau-Kultur in einem steilen Arena-Kessel nicht möglich und der Malvasier Wein wohl in damaliger Zeit nicht so weltweit begehrt und bekannt geworden. Vor allem hier im kühleren Norden, auf europäischem Festland, war der "Wein der Könige" als DER Dessertwein begehrt!
Und wenn schon <VERGIL *> von dem Wein von Mallorca -nachweislich- schwärmte, dann -wen wundert's?- musste ich als die olle Weinnase mich hier in Banyalbufar auf diesen sensationellen Wein "einschwören"; trocken (z.Zt. nur in dieser Variante) und süß ausgebaut und auf traditionelle Art und Weise angebaut, modernste Technologie gebrauchend bei der Vinifikation!!
So sage ich's nmir den Worten von "Don Quijote de la Mancha":
>Gepriesen sei der Himmel neben allen Heiligen, der uns endlich ein Abenteuer beschert hat, das was einträgt!<
Ja, neben einer herrlichen, noch "touristenfreien" Natur, einem pitoreskem Ort und freundlichen, hilfsbereiten Einwohnern -wie Pau- und der einzigartigen Weinbau-Historie, war der ungewöhnliche Wein, der Grund für mein "Dasein" und Wirken in <BANYALBUFAR>.
Pau, der freundliche Nachbar von Sa Costa, hat mir ein alt-spanisches Sprichwort gegeben: "puta la madre, puta la hija, puta la manta, que las cobija"! (ich weiß bis dato, nicht, was dies "in der Tiefe" bedeutet!?)
Denn mit meinem "visuellen Wörterbuch" aus dem "coventgarden"-Verlag (ISBN 3-8310-9037-8) "spanisch-deutsch" bin ich noch nicht so weit; und dies erste Semester beginnt im Frühjahr 2007 für Brigitte und mich: Spanisch-Unterricht (>und< mallorquinischer Schulbesuch!)!
Denn ohne genügend Sprachkenntnisse - leider müssen wir auf den Balearen, neben SPANISCH noch die "Sprache der Inseln", dem <KATALONISCHEN> ähnliche Sprache lernen (=u.a. "mallorquin"!) um wie der ehedem griechische Wein >Malvasier<, autochthon =heimisch zu werden!
Eine Aufgabe mehr, die uns hier auf der Insel Mallorca in ein paar Monaten "gewaltig" erwartet. Als vor 120.000 Jahren ein Erbbeben die geologisch junge Insel (Gruppe der Balearen) Mallorca, aus einem abgesackten Begirgszug, bis zur Sierra Nevada (span. Festland!) reichend, entstehen ließ; und die ersten Menschen um ca. 5.000 - 4.000 Jahren VOR Christus sich hier dauerhaft ansiedelten, war dies hier wohl der friedliche Garten Eden im Mittelmeer, dieses traumhafte Eiland: einem "Kontinent im Kleinen" gleich!
Und unser "Garten Eden" wird in Banyalbufar, der ehedem islamischen Eroberung des General El Jaulani für das Emirat von Cordobá & Damaskus, an der südlichen Westküste Mallorca's, an der Steilküste der Serra Tramuntana, wohl liegen und bearbeitet werden müssen (lt. Bibel!).
Eure olle Weinnase,
"on the road again"!
* UMBARUM HIC LOCUS EST, SOMNI, NOCTISQUE SOPORAE! ("AENEIS")
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