Weinnasen Pilgerreise 2004

Wortspielereien! -und eine "Sentimental Journey"!


22.10.2004

Zwischenbericht einer pilgernden Weinnase!

Robert Mundell -Wirtschafts-Nobel-Preisträger- und einer der EURO-"Väter", hat's klar formuliert: Die Deutschen haben sich aus der "Wirtschaftswunderzeit" -Ende 60 bis Anfang 80- aus einer sozialen Versorgung bedient, die heute nicht mehr finanzierbar ist! Wo 1 Arbeit-Nehmer 1 Nicht-Arbeitenden versorgen soll, geht dies nur über exorbitante Schuldenaufnahme. Die "teuren" Zinsen und "Erblasten" müssten dann unsere Kinder und Enkel tragen!
Wollen wr dies wirklich? Uns unserer Verantwortung entsagen?? Ein rundum "versorgetes" Leben auf Kosten unserer Mitmenschen und "Nachfolger"???

Ein großer Teil unserer nicht-arbeitenden, wohl-versorgten Mitmenschen wird's schlicht egal sein. Sie wollen nur" versorgt bleiben: Haben ohne zu geben! Ein -fast- "paradiesisches" Leben ohne eignes Bestreben!!!
Datt schafft "Feindschaft" und Ablehnung einer solchen "Lebensform", "Schmarotzertum" genannt!

So, nun hab' ich's geschafft. Mich mir dem verdameleiten Thema um meine Ruhe und Gelassenheit gebracht. Ist's nitt so, datt wir mit so Sätzen "fordere Dein Recht auf Sozialhilfe" in den 70-igern nicht erst solche sozialen Mißstände und Versorgungsfälle geschaffen haben? Angeboten zu nehmen und zu "raffen" ohne watt zu schaffen?
Haben wir's auf Gewerkschaftsbestreben nicht gefördert, das "vorzeitig und teils mit 100%-igen Bezügen" in den -aber noch nicht- "verdienten" Ruhestand zu gehen und dazu unsere knappen Rentenkassen-Ressourcen plündern lassen?
Fanden wir's nitt "sinnvoll", gegen 1 Krankheits-Symptom gleich 243 Medikamente (!) anbieten zu können. Teuer erforscht und erprobt und aus Steuermitteln bei der chemisch-pharmazeutischen Industrie geförderte Überversorgung?
Statt alternativer Lebensgemeinschaftsformen, die "Caritativen Betten und Alten Häuser" für Caritas- und Diakonie-Direktoren lukrativ, aufzubauen und denen unsere Alten und Bedürftigen anzuvertrauen?
Waren dies nicht -nur ein paar- unserer sozialen Ziele in der Zeit der boomenden "Sozialen Marktwirtschaft"? Der zivilisierten Welt neueste Errungenschaft: "Soziale Volkswirtschaft"! In der sich keiner so Sorgen um Morgen machte!

Sodbrennen kündigt sich an. Muß jetzt aber schleunigst gehen, andere Gedanken und "Bilder" sehen! Muß jetzt (irgendwie) gehen. Sonst kann ich wieder nitt schlafen gehen, muß immer... NUN IST GUT.
BIN JA FAST IN WUT! Und datt tut mir gar nitt gut!

Gestern, vor 150 (!) Jahren wurde das Genie in dem kleinen Ardennenstädt'chen Charleville geboren: ARTHUR RIMBAUD.
Bestechend an seinem jungen Genius eines Lyrikers waren seine großartige "bildhaften" Verse. Ein wahrer Titan war er -noch sehr jung- von 1869 bis 1873 ein Könner seines Metiers. Er schaffte es, Wörter aus ihrer "Altersbedeutung" zu entfesseln und stilbildend für die gesamte moderne Lyrik zu sein. Ein -radikaler- Klischeebrecher. Wegweisend für die Gestaltung "exotischer" Gegenwelten.
Im November 1891 stirbt er, grad mal 37 Jahre alt, in Marseille. Sein Leben - nach seinen Exzessen mit dem von ihm so verehrten frz. Großen Denker Paul Verlaine - war "bunt": als niederl. Offizier auf Java, als Waffenschmuggler, als Reisender in damals unbekannte Gebiete des Orients und Nordafrika's und Bauleiter auf Zypern!
Unvergessen bleiben aber seine Werke, wie "Das trunkene Schiff" oder "Eine Zeit der Hölle" oder... "Erleuchtungen", die aus seiner Schaffensperiode 1869-73 im wesentlichen stammten!

Der spätere "Glücksritter" blieb ein ständig Suchender. Seine Expeditions-/Reiseberichte waren später die einzigen Werke, die das jung-verstorbene Genie noch schrieb. Als "Junger Wilder" schloß er sich -wie weiland Heinr. *Harry* Heine- in Paris der revolutionären Commune im Frühjahr 1871 an, die ihn für seine kurzen 4 "Schaffensjahre" wohl auch prägten/forderten/freiwerden ließen für die Lyrik, die bis heute im Symbolismus, im Expressionismus oder der Beat-Generation von ihm zehrte!
Er ist's, den auch ich als "Magier der Worte" verehre!!

Neben LAURENCE STERNE, mit seinen "Nasen-Geschichten" aus dem 18. Jahrhundert, einer meiner ungewöhnlichen, -extra-ordinären- "Geistigen Väter"!!!
Danach sollte man(n) wider mal PARIS bereisen. Im L'EREMITAGE (Hotel) für knappe 90 Euro bei der Fam. Canipel, auf der Rue Lamarck 24 (18. Arrond.), Tel: 0142 647 922, nahe von >Sacré Coeur< nostalgisch im stilvollem DZ wohnen. Die "Terrine Maison" im "La Téte de Comfre" auf der Rue Jacquemont (Tel: 0142 298 980) ist ein "muste" im diesem typischen Pariser Bistro, wo man(n) die Sau rauslässt. Als beste, preiswerte Gerichte und auf vollen Tellern.
Oder -unweit vom L'EREMITAGE- werden im "LE SAGITTAIRE auf der Rue Lamarck 77 (Tel: 0142 551 740) mit einem fröhlichem, "bunten" Publikum ("touristenfrei") feine frz. Küche unter Art-Nouveau-Lampen für 18-30 Euro das kpl. Menu genießen.

Das "AU CLAIR DE LA LUNE" auf der Rue Poulbot 9 (Tel: 0142 589 703) ist auch so 'ne "Gute Adresse" für stilvolle -aber bezahlbare- Schlemmerei. Auch nur ein paar Schritte von Sacré Coeur und den Touristenfallen vom >Place du Tertre< -und dem einzigen Weinberg im Mont Natre -Quartier- entfernt!
Und wem's im "L'Eremitage" zu teuer ist, der "klopfe" mal im "Hotel DE NEVERS" (11. Arrond.) auf der Rue de Malte (Tel: 0147 005 618) an. Für 35 Euro ohne Klo und Dusche, für 48 Euro dann mit beidem. Die Ehel. Bourderan sind ausgeprägte Katzenfreunde und Monsieur "schprischt etwass deütsch".

Und für die hungrigen Weinfreunde ist das LA MARINE auf der Rue Quai de Valmy 55 (Tel: 0142 396981) ein fröhlich-umkompliziertes "Kehrein" mit herrlichen Leckereien. Ein Mittags-Menu für 11 Euro muß man(n) schon lange suchen. Das Restaurant -mit einer feinen Weinauswahl- liegt idyllisch am Cana St.-Martin im 10. Arrond. der Seine-Stadt.
Und was ist Paris ohne ein -für mich traditionell- Glas CHAMPAGNER im legendären "BOFINGER" auf der Rue da la Bastille. Der Belle-Epoque-Tempel mit mächtiger Glaskuppel ist immer meine 2. Anlaufstelle in Paris: Super frische Meeresfrüchte naschen, süppeln, quatschen, sehen und   g e n i e ß e n !
So wie es zu den "Bedingungen" =fairen Preisen, noch in Paris möglich ist. Paris noch typisch ist. Der Pariser selber isst!

Bon Appetit, Eure olle Weinnase,
als büßender -fastender- Pilger
"on the road again"!


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