Weinnasen Pilgerreise 2004

Was jetzt wichtig ist: die > Richtige < Entscheidung!
- Etwas, was mir keine abnimmt -
(oder: Knapp davor ist auch "das Ziel verfehlt"!)


07./08.11.2004

Zwischenbericht (von/aus dem II. Viertel) einer pilgernden Weinnase!

Mit einem Sack -tatsächlich ein kl. PVC-Einkaufsbeutel- voller "Gift" haben mich die ~Medizin-Männer~ "beruhigend" versorgt.
Nicht ohne mich zu ermahnen, von meiner "völlig verrückten Idee Abstand zu nehmen". Warnen taten ~Sie~ mich vor den Gefahren einer minderen/mangelden ärztlichen Versorgung bei unseren Nachbarn in France und Espana.
Da sind nicht meine Ängste "gelagert", sondern... ab eine Höhe von nur 400/500 mtr. SCHNEIT es bereits. Hier in der LORRAINE ist zwar nix Weisses, dafür >NASSES UND GEFRORENES< zu sehen. Ich kann noch Richtung NANCY/DIJON/LYON weitergehen.
Nur... über die Pässe in den PYRENÄEN wird's, wenn ich das III. Viertel meiner Pilger-Tour durchlaufe, wohl >so< nicht mehr gehen. "Hoch-Alpin" und Schneefest bin ich >so< nicht ausgerüstet und gewillt, ein >wahres Abenteuer< zu wagen. Ein bißchen "spleenig" zu sein, reicht mir schon! Oder?
Im zeitigen Frühjahr -so sagte man mir von berufener Seite (!) her- wäre FRÜHESTENS eine Passquerung Richtung PAMPLONA für mich möglich und ich kann dann dort das letzte >IV. Viertel< der geplanten Pilgerreise nach SANTIAGO DE COMPOSTELA "antreten". Davon muß ich jetzt als >Fact< wohl ausgehen.
Nur... soll ich jetzt, in Richtung MONTPELLIER VIA LYON, durch's II. Viertel meiner Pilgerreise, weitergehen? Wie soll's sinnvoll weiter gehen?? Kann ich mir meiner Malaise "ruhig" weitergehen??? In Lisson dann "Halbzeit" mit Iris feiern??

Na, nun heißt's durschen, frühstücken und den RuckZuckSack wieder packen. Um 9:00 Uhr MUSS ich diese gastliche und komfortable Herberge >mein Nachtasyl< verlassen haben. So bestimmen es die Rules; und mein "Tagesablauf" beginnt.
Bis, gegen 17:00/18:00 Uhr, wieder "ein Dach über'm müden Kopp" gesucht und gefunden wird. Ein "Suchauftrag" per Internet und Handy - Gott LIEBE ich diese moderne "LOW-TEC" - ist schnell gestellt und bislang -mit 1 Ausnahme im Kloster Johannisberg bei Bingen - tat's so auch gelingen, die "Betten-Herren und Damen" zu bewegen, mir was zum Übernachten zu geben. Immer komfortabel und preiswert und i.d.R. an sehenswerten Orten (Randlagen!) Für müde Pilger das lebensnotwendige -warme- "Nacht-Asyl"!

Tages- und Gesprächsthema "Nr. 1" ist der Tod des jg. Demonstranten und Atomkraft-Gegner in LOTHRINGEN (Lorraine).
Statt Krawallen gab's aber nur -ergreifende- Trauerbekundungen und Sonntag ökomenische Gottesdienste. Erstaunlich viele "Grauköppe" neben "friedensbewegten" und "bunten" Demonstranten aus beiden Staaten > BRD und F <, waren "stille Mahnwache" im Gebet!

Mit dieser "Veränderung" (... aus Erfahrung "klug" gewordene "Alt"-Demonstranten scheinen hier positiv "gewirkt" haben; wer möchte als "Früh-68-iger" denn seine Kinder UND Enkel (!), von "Bullen-Schweinen" zusammengeschlagen und/oder in Gefängnissen wissen) gehen ich beruhigt und... heiter wieder einen Tag, ein Stück, weiter!
Kaum fassbar, daß das I. Viertel meiner Pilger-Reise, mit Hindernissen & Krankheiten, nun schon hinter mir liegt: Düsseldorf / Köln >> SAARBRÜCKEN / Sarreguemines (F) !
Am 03./04. Oktober 2004 bin ich auf- und hinter Bonn Richtung Koblenz "zusammengebrochen": Fieber und Bronchitis warfen mich -leider dort zu lange- nieder und schwächten meine ollen, lahmen Glieder. Und heute... da singe ich alte Demo-Lieder der 60-iger Jahre "... we shall overcome...", Gospels & Spirituals, als wenn's keine 45 Jahre an Lebenszeit "dazwischen" gegeben hätte"! Kaum glaublich, nitt wahr... ?!

Eine verwunderte olle Weinnase
wieder auf wackeligen, müden Beinen als Pilger
on the road again!


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