10.11.2004
Zwischenbericht einer pilgernden Weinnase!
Die Winzer an MSR, Nahe und Mittelrhein sahen so im großen Stile erstmal im Jahre 2002 so SCHWARZ!
In einigen Lagen war die SCHWARZFÄULE zu 100% an den Reben zu sehen. Die Trauben bekommen zuerst hellgraue Flecken, später schrumpft die Beerenhaut und die Beeren färben sich rotbraun, später SCHWARZ. Erreger der Krankheit ist ein scheint's aus Amerika eingeschleppter Pilz (Guignar dia bidwellii). Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Bernkastel-Kues, Herr Dr. Bernhard Holz, entdeckte den Pilz sicher erst in 2002. An einem aufgegebenem Weinberg an der Mosel; unbewirtschaftet -DRIESCHE- genannt.
Über Italien, Frankreich muß der Pilz seit dem 19. Jhdrt. eingewandert sein. Dort spielt er aber keine so große Rolle mehr.
Der Pilz infiziert im Frühjahr zunächst die Triebe, später die Beeren. Die in den Drieschen mumifizierten Beeren verbreiten den Pilz scheinbar auf die Nachbarparzellen. Besonders die ökologisch bewirtschafteten Wingerte leiden besonders. Keine Rebsorte bleibt verschont. Mangelnde Hygiene im Wingert -nicht entsorgte Triebe, Blattwerk und Trauben, die befallen sind- fördern diese "Vergiftung". Trester, der nicht "reif" vergoren, d.h. kompostiert wurde, darf als beliebter Dünger nicht eingesetzt werden.
Da in Steillagen meist Handarbeit geleistet wird, werden befallene Trauben besser -gezielter- aussortiert. Anders bei großflächigem Maschineneinsatz bei der Ernte. Ob und wie der Pilz auf die Wein-Qualität sich auswirkt, steht noch nicht fest.
Über die BBA kann man ein Info-Faltblatt zu dem leidigen Thema als PDF-Dokument herunterladen!
Klar, das so ein Pilz die Ertragskraft eines Winzers gegen 0 Liter, zu Tränen der Wut und Enttäuschung führt. Denn gegen den Pilz ist immer noch kein Kraut scheints gewachsen.
Totale Ernteausfälle bei Öko-Winzern sind das derzeitige Angst-Gespenst und Thema bei Winzergesprächen, die ich auf meiner Pilgertour belauschen konnte. Große Sorgen bei einem Teil der Winzer, die die Gefahr nicht rechtzeitig erkannten. Eines hilft und wäre auch sinnvoll: die Ausräumung/Abholzung bracher Wingerte mit schützendem Folgebesatz von Blumen, Hecken, Bäumen und Pflanzen. Evtl. auch erntbare/verwertbare Erträge wären dort -statt Wein- zu erzielen!
Ein Thema, dem sich aber die Winzer und "Dozentenfamilie" der Wein-Uni's á la Geisenheim etc. nun zügig stellen sollten, wollen sie nicht Total-Verluste in voller Breite riskieren!
Und welche Heilkräfte unsere Bäume und Pflanzen hatten, wusste nicht nur die oft zitierte Hildegard zu Bingen. Im Vertrieb der Buchhdlg. Josef Reiser (ISBN 3-9521 663-1-6) ist dazu für nur 9,59 Euro ein Büchlein der Pauline Felder unter Fax/Tel. 08707/1762 bestellbar.
Und datt datt WALDSTERBEN hat so gewaltige Ausmaße in den Wäldern an Mosel, Rhein und Nahe, der Pfalz, durch/an denen vorbei ich pilgerte, genommen, datt wohl >JEDER DRITTE BAUM< krank ist und sterben wird. Datt signalisierten mir auch die vielen Mistel-Besetzungen, von denen ich schon schrieb!
Viele Warnungen habe ich in meinen Mails -genau wie Lösungsansätze- dargestellt. Zusammenhänge aufgehellt und auf vielschichtige Info-Quellen hingewiesen. Ob's watt "gebracht" hat, ich weiß ett nitt: Hoffe es aber. Zumindest habe ich mich als olle Weinnase zu dem mir so lebenswichtigen Thema oft eingebracht und's vorgemacht wie und was man(n) leicht anders machen kann!
Sonst werden wir alle in Kürze SCHWARZ SEHEN und uns die Gleichgültigkeit =>Ignoranz und Dummheit<= teuer zu stehen bekommen! Die Folgen davon machen mich ganz benommen: Der Deutsche Wald wird >so< umkommen!
Eure olle Weinnase
als Pilger aufmerksam on the road again!
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