06.11.2004
Zwischenbericht einer Weinnase auf Pilgerschaft!
Wunderbar war's Wetter heute. Sonnig und klar. Nix grau-enhaftes mehr! Frankreich begrüßte mich wie den "Sohn der Sonne": STRAHLENDER SONNENSCHEIN!°
Aber "saukalt" dabei. Der Niesel-Regen der letzten 2 Tage ist weg. Blauer Himmer! Und die Menschen; irgenwie gelöster, fröhlicher!
Heute war seit Tagen mal Klasse-Pilger-Wetter im Lothringischen (F), kurz hinter Saarbrücken. Und zu meinem Entzücken, gab's heute mal KEINEN SCHMERZENDEN RÜCKEN und müde Füße! Ob's schon die Gewohnheit ist? Ich weiß ett nitt?? Nur die Bauchkrämpfe und Durchfall quälen mich doch arg!
Da ist kaum mal ein Mensch, der mit mir spricht, der mich nach meinem Befinden fragt. Im Internet herrscht auch -ausser bei SPAM (27 mails an einem Tag in engl. Sprache!)- himmlische Ruhe. Bei www.weinnase.de habe ich gesehen, datt meine ECHTE Wf. Barbara Becker die Loreley-Geschichte vervollständigt hat. War mir auch wichtig, denn es ist eine so typisch Deutsche Geschichte aus "meiner Zeit", der sog. "Schlechten (Nachkriegs-)Zeit"!
Daher bin ich der "urlaubsmüden" Barbara Becker dankbar, datt sie aus meinem "Ausstoß" an Zeilen, die richtigen, mir wichtigen gefunden und ins Internet gepostet hat!
Wunderbar (wer sagte denn es ist Blödsinn?) war mein "Abstecher" nach Völklingen a.d. Saar. Und nach 8 Min. mit der "DB" weiter nach Saarlouis zum "Pinard de Picard", dem so als innovativem Web-Wein-Handel herausgestellten Unternehmen in Form einer steuerlich interessanten Gmbh & Co. KG, des Tino-Vino-Seiwert. mehr als 30 Minuten dauerte mein Besuch dort nicht. Und Tino war auch gar nitt "an Ort und Stelle". Ist er ja mehr als selten, besucht er doch seine Welten, wo Weine und Einkäufe nur die "Story seines Erfolges" zählten!
Eine Story mit "Prädikat": Wunderbar!
Es ist 10:15 Uhr! Die obligate Nachtruhe für tippelnde "olle Weinnasen" ist gekommen!
Frankreich hat mich "angelacht" und das Sonnenlicht "angemacht"! Dies ist meine Erste Nacht mit 0-Graden; winterlich ist's geworden. Bis Donnerstag denke ich, bin ich hinter Dijon, nahe bei Lyon! Dies ist dann eines meiner Etappen-Ziele und Entscheidungspunkt: Soll's dann in's südliche Frankreich, Richtung Montpellier/Beziers weitergehen? Soll ich's versuchen, noch die Pyrenäen zu "bezwingen", bevor Eis und Schnee mich bei der Pass-Querung stoppen?? Schaff' ich's, so weit zu kommen??? Hab' ich mich denn so nicht übernommen und sollte bei Iris Rutz-Rudel in Olargues für mich nitt "STOPP in 2004", der Wendepunkt in diesem Jahr -2004- sein?
Diese Gedanken nehme ich nun mit in den Schlaf und träume, ich wär in... PERU, sähe den span. Hidalgos zu, wie sie den wunderschönen Gott-König > DEN INKA < , den letzten "Sohn der Sonne", ATAHUALPA gefangen nehmen und seinen Hofstaat -waffenlos und unvorbereitet- brutal töten.
Mit dem Ruf: " SANTIAGO !!!"
Pizarro, der ehem. span. Schweinehirt und brutale Eroberer, war nur auf Macht =GOLD aus. Dem Mythos "Inca Oro" verfallen. 181 Tonnen Gold, von 1532 - 1540 erbeutet, wurden der auf Gold-Basis funktionierenden "Alten Welt" =EUROPA der Christen zum Verhängnis: Die erste, große multinationale Inflation durch diese verbrecherische Goldräuberei, besiegelte in Europa Schicksale wie Königreiche und euroapweite Unternehmen. Im "Inka-Reich" beschrieb der Mönch neben dem Conquistador Fracisco Pizarro die Situation seit ihrem Eintreffen 1532... "des flots de sang furent versés..." =Das Blut floss in Strömen!"
Wie einmalig und "wunderbar" die Gold-/Silber-Arbeiten der indianischen Völker im -ungefähr- peruanischen Staatsgebiet waren, die die wenigen -160- Spanier an sich rissen, schildert sehr bewegt und eindrucksvoll der Sekretär Pizarros, Francisco Xerez 1534: "Wahrlich, es war ein wunderbarar Anblick...!"
Und dennoch glühten Monate die Schmelzöfen von Cuzco, der Hauptstadt, und dies wunderbaren "Einmaligkeiten einer großen Kultur" waren nur noch "billiges" Gold; inflationäre Beute!
3.000 Jahre Geschichte in wenigen Wochen unwiderruflich... "eingeschmolzen" und in Europa "umgemünzt"!
Tausende mussten "damals" dafür sterben. Millionen Indiogener leiden noch heute an diesem Frevel und unter europäischer ausbeutung!
Dies ist die bis heute noch wirkende leidvolle Geschichte, der MYTHON INKA-GOLD
Und nur auf die "Meisterwerke" aus diesen 3 Jahrtausenden möchte ich diese uns immer noch fremde -verborgene- Kultur der Indios und ihrer heutigen Nachfahren nicht abgestellt sehen. Leider haben Pizarro's Mannen und alle weiteren europäischen Eroberer uns kaum Chancen gelassen, mehr als aus Grabfunden auf die großartige Kordillieren-Kultur zu schließen, zu wissen! Magere, von Grabräubern "verschonte" Funde und Sagen lassen den MYTHOS INKA wohl immer nebulös und kaum erforschbar weiterleben!
Aber eines weiß ich genau, taten die "alten Inka's" mal einen heben -aus prunkvollen Gold-Bechern einen zischen- dann war's kein Wein -garaniert nicht- sondern ein anderes "TEMENTUS" (lat.= berauschendes" Getränk: Hier i.d.R. Maisbier!)
So, und mit dem Stück an Kulturgeschichte in der Eisen- und Stahlstadt des Herrn Röchling (Familie der "Rheinmetall"-Aktien-Stiftung), VÖLKLINGEN mach ich nun -hundemüde- und "sattgesehen" Schluß!
Irgendwas vom Inka werd' ich bestimmt träumen: Hatten die doch GOLDENEN NASENSCHMUCK und Papageien-Federn als Kleidung.
Ne bunte, goldene Weinnase! Datt hat doch watt! Oder?
Ach, wär' datt nitt WUNDERBAR!?
Eure -noch- pilgernde
olle Weinnase
on the road again!
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