01.02.2008
Es waren die sedentären CAPSIEN-Menschen, die hier wohl als "Erste Menschen" vor ca. 8.000 Jahren siedelten. Durch die klimatischen Veränderungen in Form der Versteppung und Wüstenbildung zogen, von Schwarzafrika aus, ab dem 3. Jahrtausend VOR Christi die Verwandten der heutigen PEULS-Stämme, die >HARATIN< in den Norden des Kontinents Afrika. Ins Gebiet von einer ursprünglich zum Numidischen Reich gehörenden Siedlungsgebietes libyscher Halbnomaden von >THUZUROS<, der Wüstenoase >TOZEUR<.
Sie waren den Römern sehr wichtig in ihrem Schutzsystem LIMES TRIPOLITANUS als "Vorposten" an der Karawanen- /Handelsroute zwischen VESCERA (=Biskra) im heutigen Algerien und TACAPE (Gabes; dem Wüstenhafen am Mittelmeer von Tunesien)! Bis zu ihrer dauerhaften Eroberung durch Araber (in Kastiliya umbenannt), war die Wüsten-Stadt und Palmen-Oase sogar christlicher BISCHOFSITZ des ehrw. Asselicus von Thuzuros, der mit dem hlg. Augustinus, Bischof in Tunis/Karthago im regen Briefwechsel und Kontakt stand.
Wie groß die wirtschaftliche Bedeutung der Oase war, kann an der Zahl der tägl. Karawanen-Tiere (von über 1.000[!] Dromedaren) ersehen werden. So wechselvoll wie die islamische Geschichte Tunesiens ist auch die der "Wüstenstadt" am Rande des großen Salzsees, dem CHOTT EL DJERID zu Algerien hin. Dazu ist sie zudem ein bedeutendes Zentrum der arabisch-islamischen Kultur. Auf ca. 1.000 ha wachsen in der Oase ca. 200.000 (Dattel-)Palmen, die über ein uraltes Bewässerungsstem der Seguias (Kanälen) und dem genialen "Regelwerk" des IBN CHABBAT (im XIII. Jhdrt.) "gerecht" bewässert wird.
Nur die einstigen Wassermengen (200 Quellen: 650 l/Sek.) versiegen zusehends durch "Missbrauch" in der Touristik- und ausufernden "Landwirtschaft". Das ältere Stadt-Viertel OULED EL HADEF zeigt noch immer sein mittelalterliches "Gesicht" und steinernes Gepräge. Z. Bsp. bei der >KOUBA von Sidi Ben Aissa< und im Bereich vieler Plätze und ehedem prächtiger Gebäude aus Lehmziegel und Steinen in geometrischen Mustern ausdrucksvoller Schönheit wie Schlichtheit der langen Mauern und Fassaden der heutigen 32.000 Einw. ausweisenden Alt- und Neustadt. Ein Zentrum in der unwirtlichen EL DJERED-Region und noch "ein Tor zur (Sahara-)Wüste" an der Grenze zu Algerien (Flughafen, Wüsten-Luxus-Golf-Resorts) und sich stetig ausweitender Touristen-Rummel wird den noch erkennbaren "Oasen-Charme" wohl bald verblassen lassen, was die Zahl der neuen *-Hotels beweist!
Das "Hôtel Ksar Rouge", für 180 TDN/Nacht im DZ ist z.Bsp. eines dieser luxuriösen "Oasen-Herbergen" mit 4 *! Genau wie das "EL MOURADIE" oder der Tipp: Hotel Ramla Tozeur!
Vom etwas außerhalb liegenden (3 km) BELVÉDÉRE hat man DEN stimmungsvollen Wüstenausblick zum Sun-Downer; genauso, wie einst unser ehem. Bundespräsid. Richard von Weizsäcker 1993 hier schon stand und schwärmte!
Das sorgfältig ausgestattete Museum ist besichtigenswert; das "Monster" eines sog. "arabischen Märchens" als "Vergnügungspark" polarisiert die Besucher/Geschmäcker (5 TDN).
Den "Paradiesgarten" hält in der Blütezeit seinen Namen als wunderbares Erlebnis im März/April (für 2 TDN, von 8:00-20:00 Uhr) als "blumiges" Oasen-Paradies. Das es hier die weltbesten Datteln gibt, die "DELGET NOUR" (="Finger des Lichts"), bestätige ich und meine Weinfreundin Barbara Becker, die "Echte" in Düsseldorf am Rhein. Sie erhielt eine 3 kg frische Bio-Geschmacksprobe aus der Wüste zur Weihnacht 2007 flux geschickt von der ollen Weinnase als "Kara Ben Nemsi" on the road again!
CpS
BISLEMMA (=Tschüss!)!!
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