18.03.2003
[ Reisenotizen aus der Provence Teil IV ]
... kann man nicht nur Ruhe und Spiritualität, sondern in der
Chartreuse de Valbonne
- 30130 St.-Paulet-de-Ciasson
mitten im Weinanbaugebiet der > Côtes du Rhône <, auch - noch - preiswerte und überrraschend leckere Weine, wie ich meine, finden/erfahren und genießen. Neben Honigen aus eigener Produktion werden z Zt. 5 Weine "provencalisch traditionell" an- u. ausgebaut.
Darunter ein beachtenswerter Weisser, der mir so kurz nach dem Frühstück schon schmeckte. Und mit dem Besuch des versteckt in Wäldern der Provence liegenden Klosters, nahe Orange, schließt sich mein 5-tägiger "Taumel" im Reich der Sinne und Eindrücke, in der Provence.
5 Tage zu den "dé Convertes en vallée du Rhône" 2003 ging's mit Natz Tovar, Dominik Ziller nebst der "goldigen" Birgitt, Max-Georg Stork, Bernd Petrup, Peter Züllig mit Heide und mir ollen Weinnase (so mit Angetrauter...) an die Fässer, Flaschen und Weine von (fast) allen probierenswerten Winzern im Bereich CDP und CDR (Villages).
Durchweg gute Qualitäten wurden uns in alten Schlössern und Kirchen - sogar im ehemaligen Papstpalast von Avignon - angeboten. Stets stand ein
großzügiges Buffet zur "Erfrischung" mit ausgesuchten und erlesenen Spezialitäten - wie
z.Bsp. schwarze Trüffel aus der Region mit pflaumenweichen Rühreiern aus
bäuerlicher Produktion der Provence.
Sonne, Sonne, Sonne und eine einmalig schöne - wild-romantische - Landschaft (an der Ardeche z.Bsp.) erfüllten alle meine Sinne und prägten neue Eindrücke.
Und zwei der "Eindrücke" für mich typischer CDR Weine, möchte ich kurz weitergeben:
2000er Font des Dames
13 % Alk. (Côtes du Rhône)
50 % Grenache, 50 % Syrah geben dem Roten einen Tanninstruktur, die für 3, 4 und mehr Jahre sprechen. Fülle und Körper bringt die Grenache-Traube in diese Cuvee. Die Syrah sorgt für Tannine + Farbe.
Die Weine werden im Terrassenanbau und kl. Hügeln auf einem ca. 240 Millionen Jahren alten Boden angebaut. 25 Jahre "jung" sind dabei die Rebstöcke. 100 %-tige Handarbeit und ein Ertrag von unter 40 hl/ha bringen den tiefroten Wein aus Holzfässern. Sein Aroma ist kräftig und zeigt kräutrige Noten. Überwiegend ist jedoch die - nicht marmeladige - Pflaume. Der Wein wirkt ausbalanciert und hinterlässt einen respektablen Abgang mit Aromen von Pflaume, Kokos und... - ich glaub's kaum... - exotischen Früchten.
Und der Preis für diesen Tropfen mit eleganter Ausrichtugn? Na? Nicht mehr als 20, nein weniger als 10 Euro. Also eine "lohnenswerte" Investition für die kommende Grill-Saison.
Wenn's mal was "Anderes" als der so dazu "üblich" angebotene "Terrassen-Wein" geben soll. Oder zu Hasen, Kaninchen ein trefflicher Wein gesucht wird. Gebratene Wachteln auf provencalische Art sind ein Höchstgenuß. Genau wie ein krustrierter Schweinebraten.
Das im 13. Jhdrt. errichtete Kloster hat seinen Weinanbau in 1901 begonnen. Aber erst seit 1977 werden - rekultiviert - diese bemerkenswerten Weine im modernen Kellerwesen produziert und in Fässern der Klostergewölbe gereift.
U.a. der
2000er Terrasses de Montalivet
13,5 % Alk. - Côtes du Rhône Village blanc -
Ein 100% Vigonier.
Angebaut auf klostereigenem Boden, mitten im Wald. Kalk-Sandstein (240 Millionen Jahre alt) geben dem Wein seine außergewöhnliche (homogene) Struktur und Textur. Er stammt aus 10 Jahre "jungen" Reben der Vigonier-Traube, die für die floralen "Parfum"-Noten mit Honigtönen sorgt. Mit 25 hl/ha wird aus 100 % handgepflückten Trauben unter Direktpressung unter 18 °C ein schimmernder
bernsteinfarbener Wein produziert, der in Holzfässern - nach traditioneller Methode ausgebaut wird.
Das Aroma nach weissen Pfirsichen und reifen Apricosen und... "Blumen des
Frühjahrs" ergeben einen finessenreichen, anhaltenden Abgang.
Zu dem hier in der Provence angebotenen fr. Ziegenkäse, kurz mit Pinienkernen + Honig angebraten, eine wahre Delikatesse. > SCHMATZZZZ <. Und zu seefrischer Lotte in Sahne-Wein-Soße ein > seufz < unvergessliches Erlebnis. Oder nur so: Als Apéritif; auf 12/13 °C gekühlt werviert. Zu Oliven und kl. Häpp'chen der knochentrockenen Würz-Wurst der Ardeche.
Ach... Könnt' ich doch mich immer wie - bis gestern noch - ... klein Gott in Frankreich fühlen. Wohlfühlen und Z u f r i e d e n h e i t erleben. Genuß in Ruhe... Apropos Ruhe: für nur ca. 40/50 Euro mal in einer Klosterzelle (komfortabel) wie einst die Kartäuser-Mönche leben, ist auch möglich.
Schaut euch mal um bei den "Mönchen":
>>> www.chartreusedevalbonne.com <<<
Ob ihr nicht mal "richtig" und einfach leben wollt. Und dabei noch Gutes tun könnt. Denn der Ertrag vom Hotel + Weingut kommt den dort mitarbeitenden, teils debilen, kranken Menschen zugute. Davon werden die therapeutischen Wohngemeinschaften und Hilfen für Bedürftige finanziert. So erfüllt das vom ev. Pastor Philadelphe Delord im Jahre 1926 übernommene architektonische Kleinod
einen weiteren Zweck, den auch ich unterstütze und nütze.
Also bitte... lasst Euch nicht "lumpen" und gebt Hilfe mit Genuß"
Eure Ex-Weinnase
- bald auf den Azoren -
- on the road again -
[Barbara: hoffentlich hab ich all das französische richtig geschrieben, da
haperts nämlich mit meinen Sprachkenntnissen!
Und... der Weisse aus dem Kloster ist wirklich seeeehr lecker, das war der
"Schmierstoff" für meine Finger..... ;-))
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