Weinnasen-Geschichten aus 2004

Ein "seltsamer" Vogel auf den Azoren!

28.03.2004

Aus dem eleganten Flug von den Steilhängen der Berge "unserer" Insel Santa Maria dos Acores, der kleinen Instel, mittem im weiten, tief-blauen Atlantikl, stoßen sie in's tiefe, kühle, klare und überaus fischreiche Wasser: Die Gelbschnabel-Sturmtaucher!

Mit Walen, riesiegen Thunfischen und flinken Delfinen sind sie die wohl kuriosesten Jäger >Taucher< rings um Sta. Maria. Und l a u t ! Ihr seltsamer Lock-"Brunft"-Ruf ist bis weit in die dunkleren Abendstundne dort zu hören, wo eingefallene, riesiege Vulkan-Krater, zur See offen, ihnen geeignete Nist- u. Brutplätze bieten. Und den großen Vögeln eine "leichte" Startmöglichkeit zu den Jagdgebieten, ringsum Sta. Maria, im Atlantik.
Dort wo Neptun so überaus reichhaltig den Tisch für seine Untertanen gedeckt hat. Dort "räubern" sie, zwischen Delfinen u. Thunfischen, Walen etc., sich bis zu -15- Meter tief in der blauen See tauchend ihre Lieblingsspeise = Makrelen! Riesige (!) Fischschwärme, seltene Fischarten und Meeresgetier aller Art, garantieren -noch- einen so reich gedeckten Tisch: unter Wasser!

Aber schon lauert der größte und gefährlichste aller Räuber. Der gnadenlose Vertilger aller Fische. Der, der sich die Delikatessen aus der See mit gewaltigen Netzen und computergesteuerten "Fangmaschinen", mit Teil-Verarbeitung an Bord "fischt": Der Mensch auf internationalen, gierigen Frangflotten.
Noch schützen die Azoren sehr "wackelige" Fischereiabkommen, aber koreanische, japanische und auch die gleich rücksichtslosen Fangboote (schwimmende Fischfabriken) der EU-Länder (z. Bsp. Norwegen etc.) "lauern" und fangen Tonnagen, die in wenigen jahren diesen Reichtum (!) Neptuns plündern.
Und dann ist's auch hier wahrgeworden: Der Mensch vernichtet seine und die Zukunft seiner Enkel dauerhaft aus Dummheit & Gier und mit Aktiengewinnen "gekrönte" Bedeutungslosig- u. Rücksichtslosigkeit.

Eine kleine Gruppe, meist jüngerer Acoreanos, hat sich bis jetzt denm Schutz einiger Kulturerbes verschrieben. Einem Kulturerbe in Europa für Europäer, für alle Menschen, die >guten< Willens sind! Für uns und für so komische Vögel wie mich und die Gelbschnabel-Sturmtaucher, Delfine und Wale.
Es mutet seltsam an, daß es ausgerechnet Acoreanos sind, die sich gegen den "Raubbau" im Atlantik, rings umn die Acores, immer mehr, stärker & "gekonnt" w e h r e n !
Um die Fischerei-Rechte in Europa zum SCHUTZ der dezimierten Fischbestände ! KÄMPFEN!!
Und dies unterstütze ich !!!

Acoreanos waren DIE Walfänger von Weltrang. Melville's berühmter Roman "Moby Dick" hat Ihnen ein lit. Denktmal gesetzt. Und die letzten Walfänger sich erst in den späten 80-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts -freiwillig- auf ihre Lebensgrundlage = Walfang = verzichtend, zur Ruhe. Heute bilden SIE das nautisch-begabte Rückgrat der div. Walbeobachtungsstationen und "Walwächtern" auf den Azoren (siehe mein kl. Bericht über die Insel PICO 2003: www.weinnase.de/azoren/weinnase-21.htm )!

Nun feiert Amigo Fontes Geburtstag. Im sonnig-warmen Frühherbst 2004 wird er >SECHZIG"Heimat- u. Naturschützer"< auf Sta. Maria, ihren Mentor, der als Bauer und dynamischer Landwirt bereits von ca. 16 Jahren seine Äcker, mit den fetten, roten Böden, auf ökologischen Anbau und (Schaf- & Kalb-)Viehzucht umstellte.
Er, der mit seiner Frau LAURA seit Jahren in Crux de Teiceira ein kl. gemütliches Pensionsgeschaäft mit ansprechendem Restaurant (verpachtet) betreibt (auch darüber berichtete ich unter www.weinnase.de in 2003).
Nun, da hat er seine Freunde aus Deutschland zunm "Runden Geburtstag" eingeladen. Und wir werden dann wieder in "unser" kleines Haus auf der kleinen Insel, in den Nebelbergen von Malbusca, Alèm, beziehen. Unsere Herzen sehnen sich danach; auch die Neugier, die "Könige der Lüfte (Habichte) und Inselfreunde sowie unsere Nachbarn, Isaltina u. ihre Familie, wiederzusehen.
Geschrieben hat sie uns ja, telefoniert hat -fragend- Fontes. Nun müssen mir meine Drs. nur noch "Grünes Licht" und die Air-Carrier die Flugscheine (Fußball-Meisterschaften in Portugal!) "geben". Dann werden wir dort, von Ende Juli - Okt. 2004 (*1) a u f l e b e n und ich mich hegen und pflegen.

Schaut doch mal vorbei bei Eurer Weinnase
- dann wieder: on the road again! -

(*1)wieder den hier völlig unbekannten Insel-Wein (Roter vom Nachbarn von Fontes) genießen. Den vom Vorjahre, den wir in Steil-Wingerten haben wachsen gesehen!