Weinnasen-Geschichten aus 2004

Sauer - mit Genuss


April 2004

Tach aber auch!

Sauer! Ihgitt!! Sauer macht lustig... so oder ähnlich sind die Reaktionen zum eigentlich "unbestimmten" Geschmack "sauer".
Jeder Mensch nimmt "SAUER", die Säure im Mund und auf der Zunge individuell mehr; mit mehr oder minder an Genuß!
Es ist noch nicht allzulange her, das wurde der *R*iesling als "Säuerling" verschrien und zum Genuß ungeeignet (i.d.R.) abgetan. Heute weiß -fast- ein jeder -außer Bobby Parker- welch ein erfrischender Genuß, ohne Verdruß , ein *R*iesling mit seiner wohlausbalancierten Säure, das Süße-Säure-Spiel in Edel-Kredenzen, ist.

Säure ist die Basis für einen "gelungenen" Wein. Und -so soll es eigentlich nitt sein- sie wurde dem Jahrgang 2003 oft den Wein von Mosel oder Rheine, von der Nahe und auch aus der "Ferne" zugefügt: die Weine wurden "aufgesäuert". Nur... zwar erlaubt, ist's Verfahren scheint's "verpönt". In dem Jahre 2003 hat fast jeder Winzer gestöhnt, der Wein bringt keine Säure, jedoch mit unglaublichen Oechsle-Graden vollmundig getönt. Oechsle (also "Süße" im wein) gab's wie selten oder nie. die "Experten" brachten urteile pber 'nen Jahrhundert-WEine schnell und über's Knie.
Mir erschienen die bisher probierten so opulent und "fett" und "breit", da laß ich mir mit meinem Urteil noch was Zeit, ob ich überhaupt zum Kauf bereit bin. Die JG 2001 und 2002, ja, bei denen bin ich mit Genuß schon -oft voll- dabei.

Und... wie so oft, lad ich mir Gäste ein und such zum Samstag-Mittag-Essen einen passenden Wein. Denn es gibt was sehr genußvolles

Und... wie so oft, lad ich mir Gäste ein und such zum Samstag-Mittag-Essen einen passenden Wein. Denn es gibt was sehr genußvolles
RHEIN. SAUERKRAUT MIT KASSELER RIPP-SPER, mit selbstgemachten Stampfkartoffeln und als Nachtisch, den ersten -zarten- Rhabarber als Kompott mit Ananas-Garnitur, fr. Erdbeeren und Schoko-Eis! Und äschte Düsseldorfer LÖWEN-SENF für's Fleisch gabs auch.
"Säure Plus" prägt heute den Genuß und dazu ein kl. Experiment mit "passendem" Wein:
Weißer Burgunder - Chardonnay
13,5 % (Rheinhessen) - 13,0 % (Bulgarien)
Und nun, da ratet mal schön, was uns dazu gefiel?!?
Als Elsaß-Spezialität kennt man(n)'s mit *R*iesling gekocht und sogar in der "Edelküche" gibt's das vitaminreiche Kraut mit Champagner angegart.
Als ersten Weißen Wein servierte ich einen deutschen Weiß-Burgunder des Jahres 2003, mit satten 13,5 % Alk. von Hofmann aus 55437 Appenheim. Die floralen Noten "gingen" noch zum Sauerkraut, aber... von "passen" kann hier nitt die Rede sein; dazu war's doch ein zu "leichter Frühlingswein" und nicht komplex genug.

Der bulgarische Chardonnay trägt einen noblen Namen, KYRILL mit 13,0 % Alk., ist einfach strukturiert und gar nitt "kräftig-heftig" im Glas. Urteilt selbst: knappp ein Drittel der Pulle blieb mir. Und was blieb mir übrig, als -außer der "Test"-Reihe einen

2002 *R*iesling "Kremser Pfaffenberg"
der WG Krems, Österreich, mit 13,5 % Alk.

aufzuziehen und eine Hülle & Fülle von Aromen und saftiger Struktur mit gutem Abgang zu genießen!

DER Wein tat uns dann nitt >so< zum Rheinischen Hausmanns-Essen weiter verdrießen. Der gab sich wahrlich lecker zum Sauerkraut zu präsentieren. Und, obwohl selber mit stabiler Säurestruktur -gut eingebunden- ausgestattet, hat >ER< uns die ersehnte Freude im Glas zu Saurem om Teller gebracht.
Und bei dem nitt gar so ersten "Test" sagten alle: "meine Wiese", Gyl der Künstler, Hermie aus Amsterdam, Klaus W. Doernenburg...

> that's the best! <

Und sitzen taten wir noch mit einem kalifornischen "De Loach", Zinfandel mit 13,5 % Alk. des JG 2001, dessen Würznoten und typische Beerenaromen, einen gar trefflichen Roten Wein aus dem Gebiet des "Russian River"-Valley zum Dessert, einem Schokoladen-Krokant-Eis angeboten wurde. Als zweiten "Dessertwein" gab's einen argentinischen Roten MALBEC des JG 2002 von der Bodega NORTON, der sich mit seinen geschmeidigen Fruchtaromen sehr gut zum Dessert und der Garnitur von fr. Ananas stellte. Sogar die feinen Töne der frischen Bourbon-Vanille im Chreme-Eis ließ er, trotz seiner Reife und sattem Bouquet bestehen. Ein typischer "Macho" aus der Region Mendoza, was aber besonders den Damen gefiel!

Und was -eigentlich- als "Samstag-Mittag"-Essen gedacht war (13:00), endete als lustiger "bunter" Abend gegen 20:00 h. Ich war "blau" und Hermie "rot" angehaucht und ich dann Saturday-Night bereits "artig" um Neun im Bett!
Es stimmt also... "SAUER MACHT LUSTIG", aber vor allem...   D U R S T I G.
Und ich hab' meinen "Test" bestanden, leider Grund zum Traurigsein? Ohhh NEIIIIN!
Es gibt doch noch genügend Wein und "Saures", um schnell >so< lustig zu sein.

Es grüßt die olle -lustige- Weinnase,
bald wieder... on the road again!


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