27.09.2004
Tach aber auch!
Die bäuerliche Streuobstwiese hat wieder "Konjunktur".
Sie ist gefragter Lieferant fast ausgestorbener Früchte; sog. "gelber Früchte", wie: Birne, Äpfel, Mirabellen etc.
Und genau diesen besonderen STREUOBSTWIESEN-Ton hat der
2003-er Saarriesling -trocken-
Van Volxem - 8,30 Euro
u.a. von Pinard de Picard
der nitt nur ich für einen gelungenen Stil eines saftig-rassigen SAAR-*R*iesling halte. Egon Spindler nebst Frau Prof. Dr. Helga badeten ihre Zungen, Peter Heuschen und Kiki -unser Youngster in der gestrigen Runde- der KWD als Koch geplagt und Barbara -DIE ECHTE- Becker als Gastgeberin, kriegten dies für meine "Herzallerliebste" Brigitte und mich bestens hin. Mit diesem Wein startete der von mir arrangierte > Herbstauftakt 2004 < mir Saarweinen. Eine GUTE WAHL, will ich meinen!
(Fotos davon gibts untendrunter.)
Und, ich darf da mal vorgreifen, mit VAN VOLXEM hat der Egon Müller (Weltklasse-Winzer von unbezahlbaren Wein in direkter Nachbarschaft) nicht nur einen neuen, jungen Nachbarn -Roman ("Niewo") Niewodniczanski -bekommen sondern einen ernstzunehmenden Mitbewerber und "Verfolger" in Sachen eines wieder typischen Saar-Wein-Hochgenusses auf/im Welt-Spitzen-Niveau!
Mit seinem KANZEMER ALTENBERG "ALTE REBEN" = 30 Euro und dem WILTINGER GOTTESFUSS "ALTE REBEN" = 30 Euro sowie dem SCHARZHOFBERGER PERGENTSKNOPP = 25 Euro ist Niewo mit seinem neuen, jungen Kellermeister, dem Kollmann-Nachfolger, eine grandiose "Trilogie", so unterschiedlicher wie hervorragend stilisierter Terroir-Saarweinen gelungen!
Dabei nehmen für mich der "Gottesfuß" und "Altenberg" im JG 2003 nicht nur die Weltklassen-Spitze im Saar-*R*iesling ein, sie sind sich für mich wie gleichwertige -nitt "feindliche" Brüder ein Bild eines SAARWEINES VON WELTKLASSE!
Alle gestern bei Barbara getrunkenen "VV"-Weine -die kpl. Kollektion 2003- sind noch nicht völlig ausgereift, aber schon jetzt ein grandioser Wurf aus einem Guss, mit Hochgenuß, zu werten. Kein Wein bei mir dürfte unter 86 CPS liegen; die "Saarbrüder" nitt unter 94/96 CPS!
Aber der 03 SAARWEIN der VV-Saarriesling 2003 hat's mir angetan und besticht mit einem so vitalen Säure- und Mineralik-Paket zu reifen Tönen eines Früchtekorbes von den auch im Saarland typischen Streuobstwiesen, nach warmen Herbstregen geerntetes, reifes Obst. Ein Hauch, etwas an kandierten Zitrusfrüchten mit Mangostein, Carambole, Physalios etc., gibt dazu noch etwas Exotik.
Der so saftig wie'n Biss in's grad geerntete Obst anmutende Abgang hält Rekord-Verweil-Dauer am Gaumen. Zum Schluß noch eine Frage an unseren Weinfreund Tino Seiwert (PdP):
Sollte der "einfach" klingende Name SAARRIESLING nitt treffender in... > DER STREUOBSTWIESEN-WEIN <
so typisch und passend -blind (mit verbundenen Augen zu erkennenden)- großartigen Wein umbenannt werden?
Frag' den Niewo mal! Ich bin ja jetzt auf Pilgertortour und "Nachfragen" grad nitt meine Natur. Der wortgewaltigere von uns beiden "Wein-Narren" bist doch Du, der gelehrige Lehrer und ich nur ein oller Leerer, aber mit vollen Zügen und auf hohem Genuß-Niveau.
In meinem Alter kann man sich halt Genuß-Fehler nitt mehr leisten! Richte dem Niewo und seinem "brüderlichen" Macher gespannt in Wiltingen aus, in 2005 steh' ich denen im zeitigen Frühjahr im Haus!
Bei dem Streuobstwiesen-Genuß hab ich gleich mir 'n Rezept für'n LAMMKEULEN(Braten) in "Vietz" (= Apfelwein) zu diesem herrlichen Wein "einfallen" lassen:
So, und nun können wir starten:
Man(n) oder Frau nehme... von der Lammkeule das Fett und Sehnen etc. weg. Die Keule wird gut gesalzen und gepfeffert in einem Bräter oder Guss-Kasserolle mit dem Öl ringsum -STARKE HITZE- kurz aber kräftig angebraten. Mit Vietz und 150 ml. Lammfond abgelöscht, wird das Fleisch im vorgeheizten Herd (2. Schiene/Mitte) von 160 °C, ca. so 3 - 3 1/2 Std. gegart.
Lasst dabei die Funktion "Umluft" aber weg! Lasst Euch Zeit und genießt zwischendurch jetzt ein Glas Saarwein, den v.g. SAARRIESLING 2003 von "VV".
Den fr. Ingwer von seiner seidenglänzenden Haut/Schale befreien =schälen und fein reiben (Keramikreibe ist empfohlen; von "Manufaktum"). Rosmarin fein wiegen (= hacken). Je die Hälfte von beiden Zutaten zu der weichen Butter geben und mit dem Mehl verkneten und abgedeckt kühl stellen.
Den restlichen Ingwer sowie übrigen Rosmarin mit dme Sirup verrühren. Die gewaschenen (bloß nitt schälen!!!) und saubergebürsteten Möhren mit gehacktem Möhren-Grün zum Lammkeulen-Braten -aber erst nach 2 Stunden (!) Bratzeit- hinzugeben. Nach weiteren 30-40 Min. dann die Zwiebeln rein in's heiße Vergnügen; die Keule dabei immer wieder mal mit Sirup ein-/abpinseln.
Dann so ca. 10 Min. vor Bratzeit-Ende die geachtelten Äpfel zum Schluß hinzu.
Die gare Keule auf einer großen Platte, mit restlichem Möhren-Grün dekoriert, anrichten und im ausgeschalteten Ofen warmstellen/-halten.
Den Bratfond in einem hohen Topf aufkochen, die "Mehlbutter" in kl. Stück'chen portionsweise hinzugeben und max. 2-3 Min. kräftig aufkochen; mit einem Glas (0,2 ltr.) 2003-er Saarriesling aufgepeppt, ergibt dies eine herrliche Soße.
Und nach nur 30-40 "reiner" Arbeitszeit bleiben während der Garzeiten noch genügend Zeit, die Vorspeise zu fertigen, den Saarriesling als VV-Hochgenuß mit Freunden so einstimmend genießen.
Die 2. Flasche VV-Saarriesling 2003 gehört dann zur Lammkeule serviert.
Als Beilage ein >Möhren-Sellerie-Püree< und Kartoffel-Gratinee von blauen (!) mehlig/festkochenden Kartoffeln "Alter Schwede" vom heute herrlich sonnigen Niederrhein.
Ein Cidre wär' ein frankophiler Tipp als Getränk zum Lamm; eine normannische Apfelwein-Spezialität, die ganz klar bestens dazu geht: z.Bsp. einen etwas cremigeren CIDRE SUR SCHISTE, aber für... 14-15 Euro ein etwa teueres Vergnügen als der enorm preiswürdige Saar-Riesling 2003!
Ich hoffe nur, unser "Tino Vino" war froh und fix genug, für uns beim Niewo genügend Leerstoff aus'm Keller zu holen.
Lohnt sich; von mir sehr empfohlen!
Eure olle Weinnase,
on the road again
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