Mai 2005
Tach aber auch!
Es war "DER" Tag im leben der Deutschen, der den Frieden im Mai 1945 für die Welt bedeutete: * > KRIEGSENDE < * - II. Weltkrieg -.
"Ende" für die Menschen, die die Nazis in Lägern vegetieren ließen: Freiheit und "Wiederherstellung" ihrer verlorenen, gequälten Würde!
"Ende" für die Nazi-Grössen in einem juristisch umstrittenen "Sieger-Tribunal" in Nürnberg!
"Ende" der Bomben-Nächte in Deutschland und mit angsterfülltem Bunker-überleben in Schutt und Asche!
"Ausgebombte" waren eine neue, deutsche "Spezies" im Groß-Deutschen-Trümmer-Reich und wurden bei meiner Großmutter Martha so gegen Ende 45 "zwangszugewiesene" Untermieter. Wir lebten mit 3 Familien, 3 Generationen und... kaum glaublich: 7 (!) "Nachkriges-Kindern" auf 4 kl. Zimmern mit 1 Toilette, ohne Bad, ohne Küche, ohne sichtbare Hoffnung auf Auswege, Besserung, Ende der Misere in Düsseldorf-Derendorf. Drei Familien ohne Väter; meiner war in sog. "Gefangenschaft", auf seinen Tod wartend!
Wir überlebten dank Bezugsscheine ("Lebensmittel-Karten"), "CARE"-Paketen aus den USA, Mildtätigkeiten und... Gottvertrauen sowie dem Humor =Lebenswillen für den die Rheinländer speziell so "ausgezeichnet" werden.
Den Ersten Karnevals-Umzug nach dem Krieg erlebte ich -als Glücksbringer- d.h. als kl. Schornsteinfegerlein "verkleidet". Kaum glaublich, wie mir, dem Büb'chen im lockig-blonden Haar und pechschwarzer Mini-Schornsteinfeger-"Uniform" (mit Besen und Leiter), einem "angepassten" Zylinder, über strahlenden Kinderaugen auf'm Kopf, soviel Bewunderung und Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Ich glaube, halb Düsseldorf hatte mich s.Zt. -sich Glück wünschend- abgeknutscht!
Ich hatte Glück. Ich hatte Erfolg. Ich verlor meine körperliche Gesundheit aber nie meinen Lebenswillen =Humor in all' den Jahren auf dem Weg zum Greise. Flog ich auch manchmal aus dem Gleise, einen Weg -weiter immer heiter- fand ich doch: Auswege zwar nur, aber... es ging -so heiter- weiter!
"Ausweg aus einem Dilemma finden" wurde so für mich zu einer "Spezialität" im Leben. Nicht zu verwechseln mit "blinder Flucht" oder "Verlustbewältigung" oder "Ich-schaffs-so-nitt-mehr-Gejammere"!
"Auswege" sind doch auch passierbare Wege und "Ratschläge" bloß "Schläge" zur unpassenden Zeit und von dem, dem's so passte, mir "meine Weg" zeigen zu wollen! Mochte ich niiie, diese selbsternannten Ratgeber und "Meckertanten" aus meiner Kinder- und Jugendzeit.
Beruflich wurde ich -später- zu einem staatlich zugelassenen, "gelernten" Berater und Bewunderer des neuen deutschen Wirtschaftswunders und Frolleins in der... sozialen Marktwirtschaft. Die "Schwarzmarkt"-Zeiten, die Hunger-Zeiten, die "Schlechte Zeit" war endgültig vorbei! So schien's -damals- wenigstens, uns "Wirtschafts-Wunder-Kindern"!!
Ein Wunder war's irgendwie schon. Zumindest sooo "wunnebar" (Original-Ton: Lou van Burgh als TV-Entertainer alter Fernseh-Zeiten"), frei und ungehindert als Deutscher reisen zu können, gut bezahlte Arbeit (bis ca. Ende der Siebziger des 20. Jhdrts.) zu Haufe zu finden, kaum Mangel mehr zu haben u n d : in eignen Bett und separatem Zimmer ALLEINE schlafen und leben zu können.
In meiner eigenen "sturmfreien Bude", die man(n), erst als mit 21 Jahren volljährig werdend, als Erwachsener, "Studioso" und "Lebemann", Brisc-frisiert, den "R'n'R" in den schlacksigen Nietenhosen-Beinen (Jeans). Und -bei- mir zumindest, Sehnsucht nach den "Feinen Weinen" aus -teuer & rar- Frankreich; -billig & mies- aus Italien und -süß & klebrig- aus Deutschen Sonnenwein-Landen, von Rhein und Mosel
Mehr war damals uns -mir- als junger Mann von Welt aus der WeinWelt nitt so bekannt und hier erhältlich.
Beste Weine (und... "Edel"-Konserven) gab's -wie meine ersten Ananas, die so NICHT aus der Dose von "Unit Fruit Comp." aus Hawai/USA kamen - bei "Hörschgens" am "Dreieck", wie bestes Deutsches Fleisch bei "Kieven" an der Münsterstr.; stets zuviel und oft zu fett vom Metzger unserer Familie auf den sonntäglichen Mittags-Tisch zu Wein "im Glas" von... "Vorkriegs-Warenbeständen", Mosel- und Rheinwinzern. Letztere forderten, Glas selber mitzubringen -Leergut- im Austausch zu... "Neu-Abfüllungen" vom "Cröver Nacktarsch" oder "Zeller Schwarze Katz" oder was auch immer für eine antiquierte Großlage auf der Pulle für unter 2 (!) Mark stand!
Auf der Lohnabrechnung meines Vater's standen, wohl- und hart verdiente 243 DM Monatslohn. Dann relativiert's sich, preiswert scheinende, "Süss-Wasser"-Pülleken im Kaufpreis ab Hof!
"Der Tag danach", nach dem übermäßigen Genuß dieser v.g. "Weine", kam man(n) mit sich nur übergebend in's Reine und schwor ab, diesem Übel, dem Weine!
Ich gestehe: Tage danach gab's immer wieder, weil ich meine Schwüre, "heilige Burschen-Eide", brach (und mich erbrach) und's kaum "watt Juhtes" gab!
Heute, 60 Jahre an dem's den Ersten Deutschen "Tag danach" gibt's viel mehr gute und sehr gute Weine aus aller Welt und weniger Steuern als erwartet (Milliarden-Loch!) in die Staatskasse, "GM" gilt als pleite und die einstigen Aktien-Spitzenwerte des amerik. "Symbol des Kapitalismus" gelten als "TRASH"-Papiere und baldige "Erinnerungswerte" in den Portofolios der Aktien-Spekulanten und institutionellen Anleger und Groß-Banken!
Nur... 60 Jahre nach "dem Tag danach"!!
1.350 Euro für eine Flasche 1943-er *R*iesling, "Goldlack"-Beerenauslese für die von "Michael Broadbent" in 2002 auf Schloß Johannisberg für den VDP versteigerten "Johannisberger" kann und werde ich mir zu diesem Tage nicht (mehr) erlauben.
In meiner "Laube" gibt's dennoch watt, watt's sonst nitt so "jeden Tag" bei mir im Glas gibt!
Berichtet hatte ich dazu schon und es der "Echten" Barbara Becker eingeworfen, um's auch im Forum mitzuteilen: PINOTAGE! Aus... Neuseeland aber diesmal!
Eine Überraschung aus dem Kiki-Weinland, der Region Waikato, von "Lincoln Vineyards", die einen der Besten "Sauvignon Blanc" machen. Bezugsquelle: www.moll-wein.de
Ein Wein für einen Sommertag des Jahres 2005!
Eure olle Weinnase,
on the road again!
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