08.05.2005
Tach aber auch!
Eine Aussage, die ich unserem Wf. Wolfgang Schön (dem Rewe-"Hofberichterstatter" in Sachen Wein) bei einem gemeinsamen Besuch des Standes, auf einer der ProWein hier in Düsseldorf, in den letzten jahren (2001?) zu verdanken gaben.
Als Journalist hat Wolfgang Schön schon 'ne findige Nase und diesen, mir für das österreichische Weinanbaugebiet WAGRAM typischen Repräsentanten vorgestellt.
Auf ca. 37 ha bester Lagen wird ein breites Spektrum von Rebsorten sorgfältig und umweltschonend angebaut. In "Fels am Wagram" liegt das Weingut Franz Leth!
Neben allen typischen Weißweinen (z.Bsp. "GV" aus der Lage "Scheiben" u. Weißburgunder, wird nun schon auf über 30 % Rotwein vom Feinsten angebaut.
Ich habe auf Wolfang's Tipp und Rat gehört und gehörig probiert und war hocherfreut und hab's nie bereut, den
2000-er Pinot Noir, der durch 100%-tigen Barrique-Ausbau keine Überfracht an Holz sondern deftige Weichselkirscharomen, etwas Wald (Nadelholz) substanzreich und mit 14,2 % Alk. präsentiert, probiert zu haben. Die Akzente von schwarzen Beeren und Schokolade sowie einen enormen Abgange rechtfertigten - würde ich punkten: 91/92 CPS!
Einer der typischen Vertreter des Wagramer Weinanbaus ist auch der Grüne Veltliner und Weißburgunder aus der Lage "Scheiben". Der "GV" animiert mit facettenreichem Spiel und duftiger Ananas und gab mir vom JG 2001 den Eindruck, den besten "GV" des Weingutes probiert zu haben.
Zitronenfrüchte, Orangen, Kumquat, Mandarinen im Aroma verwöhnen beim Genuß des WB. Bei seidenweicher Eleganz mit Kraft und Druck, schmelze ich hin und für beide Weine waren mir gleiche Punktzahl angenehm, wie der Rote. Alle Weine vom JG 2001 hatten/haben Potential und Charakter, waren mir wie Weine vom "Dicken Ott" vom WG Bernhard Ott in Feuersbrunn, so typische Weine aus Österreich, ein kostbares Kulturgut!
Denn im recht schwierigen Jahr 2001 (für Weiße) war ich mit Freuden dabei, diese auf Lößböden etc. wachsenden Weine. Dem Jahr 2002 machte Sturm und Hagel schwer zu schaffen. Am 2. Juli 2002 gingen sie nieder und machten vieles nieder, was einst der Stolz der Weinbauern mit Rieden in Krems und Wagram war!
Über beide Winzer, den "Mister Veltliner" Bernhard Ott und Leth hatte ich -länger her und h.w. im Archiv des Forum auffindbar - geschrieben und Euch als Tipp gegeben und mir je eine der vg. Pullen als "Erinnerungsleerstücke" beiseite gelegt und hegen =liegenlassen. Bis heute!
Mein Gott, watt habe ich mit dem
2001-er Grüne Veltliner "Reserve" vom WG Bernhard Ott eine so reiche Genuß-Beute gemacht!
Mineralisch und dezente Fruchtsüße, Eleganz und feingliedrige Nervigkeit. Eine Rasse und "Sonderklasse"; mit Aromen von Akazienblüten, vom zarten Zigarrenduft einer Cubanerin umschmeichelt, gibt dem Wein einen unvergleichlichen Schmelz und würde mir 95/96 CPS entlocken! Neben dem "Frohlocken" auf meiner Zunge und am Gaumen ein Nachhall wie der "Dicke Pitter" vom Kölner Dom!
Und ich habe mir meiner damaligen Einschätzung doch Recht behalten. Alle "GV's", die ich grad beschrieb sind nach einer Zeit der perfekten Reife irgendwie... "kostbarer" geworden =BESSER statt als junge Kraftlackerl damals. Der WB war jetzt auf optimaler Trink-Genuß-Höhe und der PN von Leth ist noch gar nitt ganz aufgestanden, soviel Schlaf-/Ruhezeit kann der noch - mit Potential von 10-15 Jahren - m.E. bekommen.
Ich kann von den dreien -leider- nix mehr bekommen. Aber kostet mal "gereifte" Grüne Veltliner! Die haben s.Zt. im altehrwürdigen Londoner Club "Groucho" dem erstaunten Fachpublikum schon "den Mores lernen lassen".
Und der anwesenden "Dame Edna", der Jancis Robinson, bestens (alle ersten Plätze am 30.12.02 gingen an die "GVs" der österreichischen Spitzenliga "KPB"! Und alle "GV's" hatten über 17,66 Punkte und eine Reife von 12 Jahren (Bründelmayer: 1997!) gefallen: "Smaragde" sind auch Damen-Weine!
Eure olle Weinnase im "Reifen Alter",
noch lang nitt angelangt. Bin noch kein "Spätlese"-Typ wie der österr. "Smaragd". Eher ein jg. Kabinett von... über 92 CPS für den 2001er des WG Rammersweiler für ca. 5 Euro als Belohnung für einen finessenreichen *R*iesling mit animierender Mineralik; Birnen-, Stachelbeer-, Apfel- und Zitrus-Aromen in perfekter Harmonie in Eleganz und Feingliedrigkeit mit langem Nachhall und jetzt auf dem Höhepunkt als Lustbringer!
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