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14.10.2005
Tach aber auch!
Immer, wenn der Namenstag des Heiligen Hubertus in Belgien gefeiert wird, beginnt die "Wildzeit",. Schließlich ist der ehem. Bischof der ur-alten römischen Stadt "Tongeren" in Flandern und von Lüttich (=Luik), der Schutzpatron der Jäger und Förster!
Dann ist's Herbst in den waldreichen Gebieten der "belgischen Ardennen" geworden und "open season" herrscht aller Orten: JAGDZEIT! Schwarz- und Rotwild ist das begehrte Wildbret. Und dazu gehört auch Wein. Rotwein, öfter der Burgunder aus frz. Lande. Voll, weich und aromatisch, nach Beeren schmeckend ist er der ideale Begleiter zu einem, mit schwarzen Trüffeln zart-rosa gebratenem Jund-Wildschwein-Filet.
Wild und Wein, daß "muß" sein und mundet gar fein!
Spannend und vielfältig ist die seit 1988 als AOC anerkannt "Côtes du Luberon", eine Gegend, inmitten von Lavendel und Obstanbau, Olivenbäumen mit einem Produktions-Volumen von 3,8 Mio. hl. an aromatischen (Rot-) Weinen bei z.Zt. 80.000 ha. Anbauflächen (ca. 400 m ü.M.) zwiwchen den Flüssen Durance und Calanon.
Charaktervolle Rotweine, mit ausgeprägten Aromen von Cassis, Brombeereund saftig-reifen schwarzen Kirschen und Anklänge von Lakritze (=Süßholz) und Leder.
Oder die bekannteren Weine der AOC (1986) "Costieres de Nimes", die die Kulturen des "Languedoc" und der "Provence" begegnen lassen. Über Hochflächen und moderaten Hängen, voll von Kieselsteinen, gelben-rötlichen Sand und fettem, rotem Ton, zieht sich das Anbaugebiet in Frankreich. Strahlend, ockerfarben ist das Licht. Der stete Mistral-Wind trocknet die Reben und moderate Niederschläge sowie intensive Sonnenstrahlung prägen das Klima und geben den (Rot-)Weinen die Noten von Gewürzen, schwarzem Pfeffer, etwas Kakao und leichte Röstaromen sowie Aromen von roten Früchten.
"Nouvelle Ecole" heißt dies und verspricht zukunftsträchtig eine "neue Generation" von (Rot-)Weinen aus dem Gebiet der südlichen Rhône, Frankreich!
Und ich sag's gleich: diese "Neue Generation" stellt manche Burgunder - in Preis und Qualität - in den Schatten. Mehr Präsenz wird dem deutschen Markt zugedacht und Parker's Urteil in hitverdächtigen Punkten, beflügeln das moderne Marketing der >vier< Appelationen mit den "Leit-Reben", Syrah und Grenache in reizvollen Cuvée's. Die alten Rebsorten, wie Chinsault, Carignan und Mourvédre dazu, bringen fruchtbetonte Weine mit samtigen Tanninen hervor. Leider ist Weisswein mit den Sorten Ugni blanc, Grenache blanc, Rolle (=Vermentino!) und ein wenig Vigonier, hier untergeordnet geblieben. Dafür ist ein beachtlicher, frecher Rosé vom südl. Rhonetal ein wunderbarer "Sommerwein".
Vier junge, dynamisch und gemeinsam auftretende AOC's bilden das Herz der "la Nouvelle Ecole" aus Frankreich; von der südlichen Rhôhne:
Côteaux du Tricastin
Côtes du Ventoux
Côtes du Luberon
Côtes du Nimes
Noch vor Jahren recht wenig bekannt, waren sie mir bei meiner letzten "Tortour", als Gast von Natz und Max-Georg Stork, vor Jahren aufgefallen und auch Euch "anempfohlen" worden! Damals haten die Winzer ihre Keller und Schlösser geöffnet und stolz ihre "Schätze" präsentiert.
Nur... "damals" hat noch keiner nach diesen Weinen gegiert under sich geirrt mit seinem ablehnenden Vorurteil. Nach Parkers "Kür" dürfte dies nun vorbei sein, was den -noch- preiswerten Wein wohl in Bälde -leider- teurer werden lässt.
Für mich sind diese "vollmundigen" Weine schon seit längerem der willkommene "Ersatz" für die "unbezahlbaren" (Burgunder!) franz. Weine.
Mitte Sept. 05 wurden bei uns im Keramik-Museum in der Düdo-Altstadt über 70 Weine degustiert und über die "Überraschung" debattiert, die das "Rote Wein-Dreieck" von der Nougat-Stadt Montelimar als Spitze und dem Land der Trüffel, der AOC Côteaux du Tricastin gebildet und im Südosten von der AOC a href="http://www.sunfrance.com/vins/index.php3?id_gmenu=553&langue=de">Côtes du Nimes
! gebildet.
Mein Tipp zur kommenden Wein-Wild-Weihnachts-Zeit
von Eurer ollen Weinnase,
die hier ordentlich geschnüffelt hat. Und dies schon vor Jahren vor Ort!
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