Weinnasen-Geschichten aus 2005

Wer die Wahl hat, der die Qual kennt!


08.10.2005

Tach aber auch!

In der elitären Welt zählt alles, was man(n) mit/durch Geld erwerben/erreichen kann.
Seh' ich mir den "stern" Nr. 41 vom 06.10.05, die Seiten 148 ff an, weiß ich, was mir 5 Hanserln als "die 100 Besten", die 100 Deutschen Topwinzer vorgekaut, geschlürft und "anstrengend" degustiert haben.

Was der Winzer & "G+M" Mitherausgeber Armin Diel, der Fachjournalist Jürgen Mathäß, der Journalist Pit Falkenstein, der dereinst für die Holzbrinck-Presse-Group ("DM") famose Weine beschrieb, der umtriebige Rudolf Knoll, als weiterer "freier" Weinjournalist und die smarte Dauerlächlerin und Gastronomin - mit dem Sinn für medienwirksame Auftritte- die Christina Fischer so aus den 10.000-den von Weinen der allerbesten Qualitäten "rausfischten" oder als Mist disqualifizierten, ziert nun der ultimative "stern"-Test 2005 und wurde uns "bildhaft" vom Autor Bert Gamerschlag -mit bunten Bild'chen- und Juroren Pit Falkenstein vorgestellt.

Jeder der Juroren-Autoren-Weinfexe will nun so um 100.000 Weine verkostet haben. Nitt alle zum labern, aber genügend, um darüber so geleert zu labern, datt sich die Deutsche Weinbauernschaft nun wieder plagen darf, deren subjetiven Geschmack -ungefähr- in den nächsten "besten Ernten" vorzustellen: produziert für den Geschmack der Tester!

Find ich nur in deren "Besten-Listen" und "HinFührern" im teuren Buchformat, watt dieser Staat an guten, leckeren Weinen zu bieten hat? Es schein so -unisoni klingt wie's danach den Winzern in der Kasse klingt und auf den Raiffeisen-Bank-Konten niedersinkt.
Den Schuldenberg reduzierend und schloßartige oder monolithische "Weinbaukörper" von teuersten Architekten in die Kulturlandschaft gequälte "Wein-Architektur" bring dann der Erfolg bei den Weinbauern hervor. Zumindest ein neues Tor aus Kupfer glänzend und auf edel-gehämmerte Wappen lugen reihenweise an Rhein- Mosel oder Nahe (usw.) hervor.
Ein jeder "Test-Sieger" tut sich dann auch als weit sichtbarer Erfolgs-Preis-Träger "architektonisch-oenologisch" hervor. Sich selber auf Denkmäler setzend gehen die Wein-Päpste dann dort ein und aus ist die Chance, sich selber einen Geschmack anzulernen.

Denn was diese Protagonisten der Wein-Elite nicht für sich als "Neue Entdeckung" oder "Leiterheini des Monats" reklamieren, kann nur zum blamieren reichen - nix besonderes sein! Ja so ein "Elite-Klüngeln" ist gar ein feines Spiel, wo wir als Deppen uns auch noch neppen lassen!

Von einigen Weinen der Winzer, die ich -mal vor langer Zeit- am Wegesrande fand, finde ich nun viele in den Besten-Listen unseres elitären Weinlandes wieder. Und kehr ich -oft unverhofft- dort wieder mit dem Wunsch nach einem bezahlbaren Wein, mir zum Hochgenuß beim bekannt "Grooossen Dooosch", reichend, kennt mich dort kaum einer. Obwohl ich's war, der sie damals am Wegesrand als "genießbar" und "genußvoll" fand, im deutschen Weinbauern- und Wanderland.

Eureo olle Weinnase, selbige stolz & (t)rotzig tragend... "on the road again"!

"Was ich nicht erlernt habe, habe ich mir erwandert"!
- nach J.W. v. Goethe -


Copyright © 2005 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: