20.07.2007
- oder: Die "Altersweisheit"! -
Tach aber auch!
"Die 1.000 Euro-Generation" trifft nicht nur als Begriff für Ausstudierte in Europa zu, sondern auch für uns, als ehemals Verdienstvolle! Denn dieser Betrag regelt und begrenzt unser Leben. Und für die Jüngeren die Zukunft und das berufliche Leben als Timeworker, Zeitjobber, "Praktikant" oder auf bestimmte Dauer in einem "Projekt". Für ca. 1.000 Euro als Entlohnung und mit der vagen Aussicht auf einen -begehrten- Dauerarbeitsplatz mit korrekter -fairer- Bezahlung. Oft sinds Jahre, wo dieses "studierte Proletariat" so europaweit lebt, arbeitet und die "soziale Zukunft" plant. Ohne große Aussicht auf baldige Änderung.
In einer deprimierenden Welt mit unsicherer Zukunft und Chancen für junge Menschen mit hoher Qualfikation. Ausgenutzt in sog. "flexiblen Jobs", sind sie die "Low-Budget-Generation" unserer ausbeutenden, world-widen Unternehmenskultur.
Hoher Kokurrenzdruck/Mobbing und stets am Rande einer Existenz und als sozial Randständiger sind sie die "modernen Sklaven" in dieser, unserer "Neuen Welt"!
Dies ist in der Regel für die meisten Studierenden die Aussicht, in der Globalisierung, zumindest eine "Position" um sich zu erhalten. Für Geisteswissenschaftler noch mehr, als für andere Ausstudierte (Ingenieure, IT-ler, etc.!) aus anderen Fakultäten. Und dies gilt europaweit in den Altländern!
Sie fühlen sich rechtlos und ausgenutzt. Und, im Hinblick auf uns "ehemals Verdienstvolle", den Alten, exrem benachteiligt. Obwohl wir heute auch zu der 1.000 Euro-Generation der Rentner und Pensionäre mehrheitlich -zwangsweise- gehören. Nur... uns "gehört" zu Zukunft nicht mehr exclusiv. Den legitimen Anspruch auf die Zukunft gehört der noch auszubeutenden Young-Generation der 20-30-Jährigen.
Und uns? Uns bleibt nur auf/an die soziale Kompetenz dieser "Nachrücker" zu appellieren und auf die "Solidarität der Generationen" zu pochen. Wie aber solls bei einer weltweiten Überalterung und einer ganzen Generation in Wartestellung - ohne Sozialversicherungs-Abgaben/Steuern - bringende Jobs denn nun möglich sein. In Zukunft, die bereits vor 5, 10 Jahren für die Ausstudierten, so hoffnungslos erscheinend, begonnen hat. Hoch und gut Ausgebildete, aber volkswirtschaftlich Uneffektive. Auf Job-Suche und am Rande einer als gesichert anzusehenden Existenz lebend. In dieser Situation werden wohl -verantwortungsvoll- keine Kinderwünsche realisiert werden - können und sollen!
Damit wird die Vergreisung weiter fortschreiten und uns Renter als "Privilegierte" und bloße Nutznießer einer Sozialordnung dastehen lassen.
Diese "1.000 Euro-Generation" macht aber auch den Markt als Käufer und Kunden in immer größerer Potenz aus. Welcher dieser potenziellen Kunden wird sich an dem scheints immer schneller und größeren Markt des Luxus und Labels "bedienen" können. Wer wird den Bordeaux-Rotwein der Zukunft aus dem Überschußmarkt, von immer mehr an Überproduktion, sich noch erlauben können?
Ob in einer neuen Lebensweise noch Raum für DEN Genuß - in Europa - sein wird? Wo Unsicherheit und unfaire Entlohnung herrschen, wird DIESER Luxus wohl bloß ein Traum bleiben oder Raum in meinen Geschichten der ollen Weinnase finden. Denn ich genoß die Welt und ihre Weine noch im Überfluß und hohen Qualitätsansprüchen als "normalen" Luxus und scheints gesicherter(n) Zukunfts- und Versorgungs-/Sozialsystemen!
Aber heute noch, Monat für Monat sich gute und reine Weine für 100 Euro, als Einkaufslimit, zu leisten, wer kann dies noch. Selbst die Hälfte, also einstmals für "einen schlappen Hunni (DM!)" sind heute für Leute wie uns wohl nicht mehr drin. Dafür immer öfter "preiswertere" Elaborate und Derivate aus massenhafter Überproduktion der ges. WeinWelt. Für unser Kleingeld wirds also auch nur "kleine Weine" und die richtig "Feinen und Teuren" in Träumen nur geben.
Und in disem (Wein-)Segment heißt es suchen und oftmals fluchen, was an Qualität für "dieses Geld" bereit steht und nix anderes mehr geht als der Gang zu ALDI, LIDL & Co.!
Sog. "Trinkgemeinschaften" werden sich elitären Touch schaffen und sich in gespannter Runde von 5/6 Genießern ab-und-an auch mal den Luxus eines richtig teuren und feinen (?) Weines aus der Oberliga dann erlauben und einen losen, sozialen Kontakt "pflegen". Sich in der Gruppe der Genußsüchtigen tüchtig um den "Luxuswein", und seinen flüchtigen Wert, vehement - teils vom Alkohol enthemmt - streiten und dies Gehabe ums Gelabe, dann einen pseudo-wissenschaftlichen Anstrich und Fachmannschaft geben. Und damit/davon werden Publikationen und weinanbauende Nationen dann -noch- gut leben können. Während wir kaum noch ein bezahlbares Glas besten Weines werden heben können zum Salut; der Gesundheit und der Lust zum Wohle!
Na, wenn diese Zukunft (aus-)reicht, bis ihm sein Leben weicht, den muß ich doch >in Zukunft< bedauern! Oder?
Mich brauch' ich nicht zu bedauern. Trank ich doch -fast- alles, was heute als "unbezahlbar" und rar gilt, schon beizeiten mit kaum stillbaren "Grooossen Doooosch" der ollen Weinnase: PROST!
Und nun zum Trost für diese bedauernswerten Bacchusjünger. Die Weine werden immer jünger und angeblich "trinkreif", während ich auf meine "eleganten Weine" oft länger als eine Generation "gierig" aber gedultig waren musste, bis sie mir "reif" erschienen. Oft genug im Glas bloß ei "Erinnerungswert" einer überteuerten Lager-Investition, auf den ich erwartungsfroh wartete, bis meine Knochen alterssteif und der Genuß nicht mehr >so< sinnesfroh war!
Also... "es war einmal" so beginnen doch -fast- alle Märchen. Ich hatte eine märchenhafte Zeit und -fast- 50 Jahre andauernde Genußzeit, in der ich oft "breit" und das Mittelmaß leid war. Denn es war auch so ein Märchen, daß die Weine, i.d.R., perfekt gelagert (und serviert,)der "alten Zeit" mit der Zeit immer besser wurden/wären.
Nun, ich bin mit der Zeit seiner Zeit gegangen und war ganz gefangen von der aussicht, im Alter besseren Wein -preiswert ergattert- genießen zu können. Heute, in meinem Alter. muß ich -leider oft- gestehen, daß das ein "produzierter" Trugschluß ist. Zuviel alten Mist in Flaschen und mich tat meine schwindende Gesundheit (hin-)raffen. Heute stehen viele meiner Sammelstücke zum bloßen Begaffen in Regalen von Sammlern, die sich damit zum "Affen" machen - ließen!
Tut's heute und "sorgfältig": Euch genußvoll "begießen". Denn das Leben ist viiiel zu kurz, um stets auf das noch "bessere" Wein'chen zu warten, zum warten geht lieber - wie ich - in einen "Zaubergarten", wo Jahr für Jahr die blühende Lebens-/Blumenpracht zum Genuß ihr erwarten könnt!
War dies evtl. etwas -wieder- zu kryptisch oder kritisch? Oder gar bloss eine der Geschichten einer ollen Weinnase auf dem Weg zum (Sabbel-)Greise? Immer noch nicht "leise" aber ein bißchen... >"altersweise"<!
Und dazu hab ich noch 'nen Tipp:
12 Fl. Bdx. im OHK, als Subskription in 2006 erstanden und hoffentlich "bald" von Pinard de Picard an meine Echte Weinfreundin Barbara Becker ausgeliefert: Der "Jahrhundertjahrgang 2005"; lt. dem "Early Bird" James Suckling u.v.a. "Berufenen" testiert!
> CHÂTEAU BRUN, ST. EMILION <
Und der steht bald zur Degustation bei der Barbara rum und wird uns zum Genuß wohl zeitig reichen.
Noch einmal tat ich mich von meiner Weinnase verleiten und habs Kasterl für ca. 105,00 Euro s.Zt. preiswert und fair erworben. Euch bleibt ja der 2006er für 8,90 Euro in Subskription bei "PdP" zu bestellen.
CpS
Also, wers noch zur Hand hat, das Blatt der "PdP-Verheissung" aus Anfg. 2006 der kann es nachlesen, was uns die Mannen von "PdP" taten wortreich zu Wein 2005 des Château Brun, dereinst berichten. (Wobei der neue Text nicht viel abweicht). Einem Spitzengewächs mit Opulenz und höchster, komplexer Reife zu einem sagenhaften "Schnapp-zu-Preis" für Liebhaber dieser Bdx.-Textur: "klassisch" und authenthisch sowie schon "jetzt" (2008) trinkreif und mit ausgezeichnetem Lagerungspotential.
Zu diesjährigen "Martinsgansel" wird uns die (Merlot aus größtenteils 65-jährigen Stöcken) 2005er Cuvée sicherlich sehr gut schon schmecken.
Denn - wenn man's weiß - kein anderer als Gilles Paquet, der auch für die Spitzen-Bdx.-Güter <AUSONE> und <CHEVAL BLANC> als Oenologe tätig ist, war auch hier verantwortlich und richtungsweisend: handwerklich perfekt, herrlich "altmodisch" und unverkennbar im urwüchsigen Stil der Domäne von kalkbödiger Mineralik des uralten Weingutes im St. Emilion mit ca. 40-45.000 Flaschen nicht ein großer Produzent, aber unter den kleinen, aber feinen Weingütern ein ganz GROSSES, seit 1571 im Besitz der Familie Brun.
Und das hat Tradition und unter "Insidern" einen beständigen, "legendären" Ruf. Zumal diese Domäne einer der ältesten der ges. Appellation sein soll, bürgt dies für ausgesuchte Qualität (auch durch "radikale" Selektion und sehr genaue, stete Weinbergs-Arbeit) der Cuvée aus Merlot, Cabernet Franc und etwas Cabernet Sauvignon aus ca. 9,6 ha dieses vinophilen Kleinods. Eine der Trouvaillen des JG 2005 und der Weinnasen-Tipp; nicht nur für Bdx.-"Einsteiger". Auch der "gestandene" Bdx.-Experte und "gewiefte" Sammler/Liebhaber wird hier -den Preis gerecht- seinen Gefallen finden. Barbara und ich, wir freuen uns schon aufs Bdx.-"Schatzkästle 05".
CpS
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