Weinnase: Geschichten aus 2007

Früchte und Genüsse aus Übersee!

16.08.2007

- Geschichten von "komischen" Früchtchen" -

Tach aber auch!

Sehr seltsam fand ichs, wenn Weinfreunde bei den Degustationen von Aromen sprachen, die sie in den Weinen festgestellt haben wollten, die "exotischen" Früchten zugeordnet wurden. So nannten sie bei Rotweinen aus Frankreich die Maulbeere als "Identifikation" eines Aromas, eines "Geschmackstons". Wohl nicht ahnend, daß es diese asiatische Baumfrucht auch als völlig weiße Beere - aus Ungarn hatte ich sie mir mal mitgebracht - oder im "Farbkleid" von Unterrock-Rosa (vom Parkplatz unseres Hauses in GÖKOVA -Türkei-) und auch in dunkelblau-violett (im Garten meines Hauses in CARVOEIRO -Algarve/Portugal- so vor 35 Jahren) gibt.
Woher grad diese Maulbeer-Bäume, mit 2 1/2 - 3 1/2 m Höhe, ihren Platz hier als vorzüglicher Standort nahmen, woher sie also kamen, dies wurde mir nicht bekannt. Denn als sicher ist -mir- nur bekannt, daß dieser Maulbeer-Baum als Raupenfraß für die Seidenspinner-Raupe in China seine angestammte Heimat besaß, bis... ja bis ihn - und die Seiden(raupen)produktion sehr nüchtern denkende und clevere Jesuiten-Patres den Chinesen (kaiserliche Gärten in Peking/Bejing (="Der Norden ist friedlich" auf chin. des Chin-Lin-Volkes!) stahlen. Denn das "Geheimnis" der Seidenproduktion war ein kleines, hier im begehrlichen Westen nicht bekanntes Natur-Ereignis: Der aus dem Hinterleib der hässlichen Raupe stammende Faden für den Konkon, dies war die unerhört seltene und exorbitant teure SEIDE CHINAS! Reißfester und glänzender und die Farbpigmente auf- und wiedergebender "Faden", wies noch keinen gab und gibt. Selbst nicht aus "Kunststoff", dem Glanzstoff der ENKA-Glanzstoffwerke aus Wuppertal /aus der Zeit VOR dem II. Weltkrieg hier begonnenen und patentierte NYLON-Gewebetechnik, die wir in Nizza, seitens der SS-Wehr-Wirtschaftführern, noch während des in Europa wütenden Krieges gegen Schweizer Gold für Schweizer Waffeneinkäufe des Groß-Deutschen Reiches (Hermann-Josef Abts!), mit Hilfe der "Deutschen Bank", friedlich champagnerschlürfend, verkauften)!

Ja, Seide gab den Anlaß für weltweiten Handel. Aber auch für Kriege, Morde und sehr geheimnisvolle Geschichten, die den aus den Niederlanden stammenden General-Vikar des Ordens der "Soldaten Gottes" zum Protagonisten u.a. hatte!
Dieser verlor sein gläubiges Leben auf dem Rost eines chin. Folgergefängnis. Sollte er seinem christlichen Glauben abschwören, dann... wollte ihn die herrschsüchtige Opium-Kaiserin leben lassen! Er tats nicht, und im Gegenzug dieses "Glaubens-Geschäftes" wurde der Hof der Kaiserin in der "Verbotenen Stadt", mit über 14.000 (!) Hofschranzen, Edelen und Eunuchen dann Christen!
So sagts die Fama über meinen Vorfahren, den christlichen China-Missionar und Jesuiten-Pater, dem Minheer Segers (van Swalmen/NL). Und ich sagte mir, bei einer meiner Hausübungen für junge Weinfreunde, diese können unmöglich die Vielfalt und intensiven Geschmackserlebnisse dieses, aus uralten Zeiten, aus Asien/China her stammende und nun um den Mittelmeer-Raum, in Süd-Ost-Europa beheimateten Baumes kennen!?!

Der "Test" ward getan: Keiner der Anwesenden und geschätzten Besucher der Weinnase auf der Heinrichstr. in Düsseldorf, (H)Ort der legendären Wein-Garage mit bis zu 4.000 (!) Kredenzen zu Weinen; sogar Bdx. aus 1947 (!) aus dem Wein-Plus der fröhlichen, unbekümmerten "Anfangsjahre", er- oder kannte diese Früchte. Erkennen taten Sie sie aber in den div. "Feinen Weinen", die ich ihnen verdecktund verschmitzt zur DeGu-"Hausaufgabe" bei der Weinnase präsentierte!
Und zu verschiedensten Anlässen waren auch einige andere Früchte, "Aromen-grundnoten" aus Gottes vielfältiger Natur -meist aus Asien/Übersee- bei mir als "Überraschungsgast" zu den regelmäßigen DeGu-Genuß-Abenden, an denen ich meine Gäste -wie die Begründer der "Wein-Wuppies"- Tisch-Weinfreunde, Barbara Becker, die heute als meine ECHTE (Wein-)Freundin wohl bald auch Zeit fürs Pinnen dieses "fragmentierten" kleinen Berichtes findet.

So fanden -frische- >LYCHEES< sich ein auf meinen DeGu-Marmor-Küchentisch, Mangosteen aus Thailand, Tamarillo (="Baumtomaten"), Maracuya eine der mir geläufigen 4 Sorten der Passionsfrucht (eine wuchs jahrelang als Spalier in meinem kleinen "Zaubergarten", bis ein Gartenfreund -während einer meiner Genuß-Such-Reisen und Abwesenheit einiger Wochen, das regelmäßige gießen vergaß und dieser "tropische" herrlich blühende Fruchtstrauch seine Kletterei unds Leben neben mir -leider- aufgab!).
Die als lebenszeitverlängernde südamerikanische INKA-Frucht, die Papaya, aus deren getrockneten und gerösteten sowie gemahlenen Kernen ich ein minzig-pfeffriges Gewürz zu... Fisch oder Nachtisch kreierte und erstaunten Gästen servierte - sparsamst gewürzt.
Saftige Mangos aus Ghana und Brasilien, serviert als "Finger-Food" ="Mango-Schälchen"; so wie ich sie gerne auf den karibischen Inseln (beim Vater von Michele im "Garten des Chirurgen" von GUADELOUPE/Petit/frz. Departement über dem Meer [lang, lang ists her] -"DOM"-) so reichlich genoß!

Pitahaya aus Nord-Thailand & Laos, Sweet-Ananas von den vulkanischen Inseln des Hawai-Archipels, von der Goldküste Afrikas und Zucker-Melonen aus Spanien und der Türkei, Physalis (eine meiner Lieblingsfrüchte; eine Hälfte mal in weißer und mit karibischem Rhum parfümierten Schokolade eingetaucht, eine Hälfte in schwarze, "bittere" Ecuador-Schokolade mit Mocca-Aromen eingetaucht, die getrockneten Fruchthülsen zusammengedrückt und... voila, fertig ist die einfache und perfekte Fingerfood, die ich seit fast 20 Jahren mal servierte. "Kapbeere" wird diese "schillernde", sehr geschmacklich intensive Vitamin-Bombe auch genannt und schmeckt, frisch vom Strauch in Südafrika, als ich da den Mandela-Taumel feierte und mir DEN -leider >so< nitt mehr vorhandene PINOTAGE von Kanonkopp, oberhalb von "Liefland" - einzigen, autochthon zu nennenden Wein dazu, leicht gekühlt auf meinem Lieblingsstuhl auf "Waterval" (Wallhall), bei... - ach lass'n mer datt, denn dann kommt bitter-süßes "Heimweh" auf (so wie der vollreife Geschmack des "echten" PINOTAGE!)!

Nun... Bananen, Stachelbeer und changierende Geschmacksnuancen fast aller "tropischen" Früchte hat man bei reifen und firsch geernteten Lampion-Früchten (hellrote Blütenblätter "verstecken"/bedecken die ocker-orangefarbenen)! Sharon aus Israel, von "Arabern" frisch gepflückt (Abart der Kaki, äußerlich dicken, fleischigen Tomaten ähnelnd!) standen öfter mal auf diesem DeGu-Anrichte-Tisch, Baby-Ananas, der stets REIF geernteten (Früchte reifen NICHT nach!) Miniatur-Ausgabe der säurestarken-enzymhaltigen Diät-Frucht, ein ungemein aromatischer Genuß.
Und auch die säure-frische Carambole fand sich ein auf diesem Tisch bei der Weinnase. Granatäpfel aus Marocco, vom Garten in Llubi (Mallorca/Spain) wo ich mal als Farmer (Pedro!!!) zeitweise 2001/2002 "wirkte"! Die kleine eiförmige, intensiv nach Orangen (etwas reifen Pomeranzen ähnelnd!) Kumquat in glattschaligem hell-orange strahlenden Vitamin C-Spenderin. Die Opuntien genoß ich sehr wegen ihrer an reifen rhein. Birnen erinnernden Aromen. Eine der gefährlichen Früchte, die ich von den Kanaren und Antillen her gut kannte und nur mit großem Respekt und diekcn Handschuhen gerne aß: KAKTUS-Früchte!
Die brasilianischen Limetten sind mir viel lieber und pikanter "saure" Noten bringende "Würz"- und Drink-Früchte div. brasilianischer Tisch- und Glas-Spezialitäten. Die Granadilla aus Spanien - auch eine süße Variante der Passions-Frucht (Curuba, Maracuya; um nur einige zu nennen), die sicherlich nicht viele kennen (=Barbara Becker genoß mal einige, wenige Früchtchen von meinem Strauch auf der Terrasse des kl. "Zaubergarten" im Southpark von Düdo!).
Und... man glaubts mir wohl kaum: Zuckermais, Sweetcorn der "Amerikanischen Freunde" mit Vitamin C + A sowie reichlich Kalium, Kalzium und Eisen, und -leider- zu oft als verkochtes Dosenfutter-"Beilage" serviert. Kurz und kräftig in der leicht mit Olivenöl eingefetteten Pfanne angebräunt oder vom Holzkohle-Grill mit halbgesalzener Normandie-Butter überstrichen, ist dieses Inka-Heil- und Nahrungsfrüchtchen ein mit süßem Obst zu vergleichender Hochgenuß. Ich püriere ganze frisch "gespickte" Körner zu Mus mit schwarzem, frisch gemahlenem Pfeffer und SEL von Mallorca zum passenden "Blanc de Blanc" von Macia Batle/Mallorca.

So könnte ich gar nitt aufhören zu schwärmen und schwadronieren und mich in Erinnerungen, auf Reisen in die Herkunftsländer dieser u.v.a. Früchte mehr (Indien, Indonesien; u.s.w.!) sowie köstliche Rezepte für Küche und Glas ergötzen!
Wer's so vielfältige Frucht(Obst/Gemüse-Angebot aus aller "Herren Länder" (=i.d.R. ehemalige, europ. Kolonien!) genießen -lernen- möchte, der schau mal auf den Frische-Märkten von EDEKA oder geh' mit mir mal über dem "Karl sein Platz", dort, wo KOAL BAJANO mal fürs "Arme Leute" 2-Tage-Sylvester-Dinner bei mir auf der Heinrichstr., den <Carlplatz in der Altstadt von Düdo> genüßlich und kofferweise um uns - mit seiner exclusiv-bebrillten Ehefrau Uli - ein PERFEKTES ARMEN-ESSEN, mit famosen Rezepten aus "Aller Welt" kochte und den Wein-Plus-Freunden Dominik Ziller, Wolfgang Faßbender (u.a.) servierte!

Das war, noch bevor ich Tor nach China aufbrechen und an gebrochenen Versprechen meines chinesischen -ungetreuen- Freundes DAN aus Wuhan "kläglich" scheiterte und als obdachloser Asylant, u.a. im "Zaubergarten" und bei meiner kleinen Schwester Claudia, beim Peter Züllig im Rubicon fast 3 Wochen und eine Nacht beim Egon in Köln, meine gastfreie Aufnahme fand. Zum Beginn von nun fast dem 7.ten "mageren Jahr", das im Jahr 2008 sein Ende finden wird. Man(n) wirds ja wohl dann sehen, wie meine Spuren hier im Land und Wein-Plus weiter "verwehen".
Und dies ist auch gut so -und von mir bewusst gewollt und "gesund"! So wie meine Tipps und "Tricks" und Spässkes der Rheinischen Weinnase, die kein Belgier, kein Deutscher (nur der Pass stammt von dort) kein Franzose (die Mutter kam von dort), kein Europäer, aber ein Weltenbummelnder, genuß"süchtiger" Mensch = als ein Bonvivant verkannt = und "Entdecker" unbekannter Genüsse sowie "exotischer", unbekannter Weine ich war, bin und -hoffentlich noch lange- bleibe.
Nur "meine Bleibe", die verändert sich gern und oft - das, was mich aber ausmachte - was ich bleibe... SEMPER IDEM, liebe Weinfreunde in Europa - im Auftrage der "Bruderschaft der silbernen Rebe", sich stets dem "Reinen Wein" - der Wahrhaftigkeit - verpflichtet fühlend... on the road again.

So, und nun bereite ich, hier im kleinen "Zaubergarten", in Abgeschiedenheit von 62 ha. des Southpark, mein -UNSER- "Stiftengehen" vor! Aber erst leg ich mich noch aufs Ohr, denn ich Tor und selbst-bekennender Narr muß als Malader doch etwas ruhen; ooh, ooh - bin ich mööööd!

Aber hier noch ein Pfalz-*R*iesling-Tipp (der von der charmant couragierten jg. Rechtsanwältin Ira von Janczewski stammt:) 2002 Kindenheimer Grafenstück, Alte Reben (datt die noch "leben"?) aus dem Jahre 2002 vom Weingut Ludi Neiss, 10,95 Euro. Allererste Sahne mit Häubchen, Hochgenuss bis zum laaaangen Abschluß eines Aromen-Schmeichlers von Güte!

Eure olle Weinnase,
die nun die schläfrigen Augen schonen....


Copyright © 2007-2015 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: