10.08.2007
Tach aber auch!
In dem Ranking der 50 besten Restaurants der Welt hält er sich schon seit Jahren seinen verdienten Platz. Aktuell steht Alex ATALA auf Platz 38. Er ist der beste Koch Süd-Amerikas, der in der riesigen Metropole <Sao Paulo> arbeitet. Über 20 Millionen gezählte Einwohner und Millionen Ungezählte in den ca. 2.000 (!) Favela's; den, meist an den Stadtrand verdrängten, teils illegalen Armensiedlungen. Oft ist ein Pappkarton nur ein Zuhause und vom Müllberg die aufgeklaubten Reste das "tägliche Brot" für diese Obdachlosen.
Ein Abendessen bei Alex, in dessen gediegenem Restaurant <"DOM"> könnte einem dieser "Hemdlosen" fast ein Jahr (mtl. 24 US$) sorgenfrei und täglich gesättigt leben lassen. Ein Abendessen = ein Jahr leben, diese "Formel" ist in Brasilien, besonders in den Millionen-Städten die Ultima Ratio. Ob in Porto Alegro, Rio oder anderswo, der Brasilianer ist lebensfroh und ebenso hoffnungsfroh, dem Elend -in dem weite Teile der Bevölkerung, bes. die indogenen Völker, leben- bald zu entkommen. Brasilien zählt -noch- zu den Schwellenländern, ist aber bereits schon über diesen Status weit hinaus. Es exportiert Flugzeuge, Kraftwerke, Maschinen, Autos und "Grünes Benzin" aus biologischer Monokultur, Obst und Gemüse, sogar Wein und elektrische Energie!
Krasse Gegensätze in der Sozialstruktur des Landes und ein nicht zu stoppender Raubbau in Flora und Fauna, Vernichtung wertvollster Ressourcen und der weiten Ur-Wälder, Vergiftung von Land und Wasser und Menschen in kaum geahntem Unfange zum Wohle des Brutto-Sozialproduktes und ungeheurer Vermögensvermehrung einiger Weniger der Super-Reichen und Familien-Clans der Großgrund- und Farm-Produktions-Besitzer. Ebenso ausbeutend sind die ausländ. Investoren aus den USA, Canada, Japan u. China, aber auch aus Europa und der Bundesrepublik Deutschland.
Alle diese "Reichen" gehen buchstäblich und vorsätzlich über Leichen, um sich hier für die Zukunft Ressourcen und Rohstoffe zu sichern. Denn die Arbeit "vor Ort" machen i.d.R sklavisch gehaltene und IMMER unbezahlte Hilfskräfte. Für die Sklavenarbeit dürfen sie dann in Elendshütten auf dem schlechtesten Land der Reichen -zeitbegrenzt- siedeln und sich in deren Läden die Alimentation an miesesten Nahrungsmitteln holen. Dies, ein paar Cent dazu, ist der Lohn für lebenslange Fron der Peones.
Wir erhalten dafür die preiswerten Bio-Äpfel oder exclusive Flug-Mango oder aus Massenproduktion der Agrar-Industrie Birnen und Kirschen oder Avocados. Und fast zu jeder Jahreszeit "frisch und billig" auf'n heimischen Tisch. Dazu das vacumierte Lamm- und Rindfleisch gleich dazu.
Nun, mein lieber Genießer und Bio-Fan, was sagst du als Empfänger all dieser Leistungen und Produkte, Lebensmittel denn >dazu<?!?
Klar doch! Anders hab' ichs nicht erwartet. Anders hab ichs seit Jahrzehnten auch nie (kaum) gehört, wenn ich mit dieser oder ähnlichen Fragen >"gestört"< habe. Erst mit der Einführung einer weltweit gültigen Öko-Bilanz wird sich u.U. hier etwas und nachhaltig ändern lassen. Ein -noch viel zu geringes- Umdenken und leichte Veränderungen sind schon sicht- und spürbar; aber alles noch weit unter der mageren 10%-Marke, auf kaum beachtenswertem Niveau!
Ich möchte hier nicht weiter auf diese bekannte Problematik eingehen und Euch auf die Nerven gehen, denn ihr werdet schon in Bälde sehen, was Ignoranz und Intoleranz sowie Arroganz Euch bescheren werden. Ihr müsst -als Konsequenz Eurer Inkompetenz- mit dem Desaster leben. Beruhigt Euch; man kanns lernen und mit den permanenten Mängeln überleben. Ich habs mir zu oft angesehen und "mittendrin", selber >so< gelebt.
Ich kann Euch bestätigen und beruhigen: Es geht; aber nur wie!?
Tj, da hab' ich nich ein paar Buchtipps. Bestens geeignet auch für die XXL-Senioren unter Euch:
- Der alte Mann und das leergefischte Meer: ein Buch wie ein Natur-Drama!
- Das ate Testament: ein Historien-Crime- und Sex-Roman!
- Das Neue Testament: ein Si-Fi-Satire-Roman!
- Das richtige Testament: ein spannender Wirtschafts-Krimi!
- Operation Hüfte: Ein ungemein lebensnaher Ärzte-Krimi!
- Erst Apo, jetzt Opa - was nun? Eine echte Lebenshlfe für die ausgedienten 68er unter Euch. Tipps in schmaler Buchform!
Entnommen aus der Zielgruppen-Analyse der "Jungen Redakteure"; von Gunnar Homann. Kaum in Panic aber beim Titanic-Verlag!
Und für alle, die noch nicht genug über'n Wein wissen:
"200 Fragen zum Wein" - Hallwag-Verlag für 14,90 Euro -
Till Ehrlich ist der Renommierte Weinkenner und Buchautor. Als bester deutschsprachige Wein-Journalist ausgezeichnet. ISBN 3-8338-0344-4.
Für sparsame Wein-Genossen empfehle ich ein preiswertes Abo des www.wein-plus.de, dem internettesten und größten Weinportal im deutschsprachigen Raum. Infos unverblümt aus dem W+-Forum, Fachwissen aus dem riesigen Wissensschatz des Wf. Norbert Tischelmeyer, dem Glossar usw., und alles auch aufs internet-fähige Handy: Weinwissen quasi aus dem Handgelenk!
Dieses Abo ist quasi ein Geschenk für die, die Alles PLUS WEIN wissen wollen!
Wissen ist Macht! Unwissen hält ohnmächtig. Und dieses Buch hat mächtig leckere Tipps für Gourmets und die, die genießen wollen, die frage ich, ob sie haben: "" vom Gräfe und Unzer-Verlag; für wenig Geld viel typ. Geschmäcker aus der Küche: leichte, mediterrane sowie landestypische Gerichte und Tipps! ISBN 3-7741-6311-6 "SÜdfrankreich".
Und "LUSTVOLLES AUS SÜDFRANKREICH IM GLAS" vom <Château Ste-Anne>. Ein BioWein aus der Provence, der unter den dortigen (Bio-)Weinen einen ganz besonderen Ruf bei Genießern hat. Der besondere Charme der MOURVÈDRE-Traube wird durch ihren bewunderswerten Charakter nachhaltig bestimmt. BANDOL hat das Terroir in den Hügeln, rund um den pitoresken Küstenort gefunden. Die rötlichen, sehr lehmhaltigen Böden mit -teils- hohem Kiesanteil geben der als "schwierig" geltenden Mourvédre-Traube die Typizität und Komplexität sowie eine unnachahmlichen Intensität, die den Wein über -sogar- manchen Bordeaux locker stehen lässt.
Der Marquis Dutheil de la Rochère hat ca. 6 ha. Rebflächen des v.g. Château. Evtl. werde ich Euch noch etwas vom Bandol der Superklasse wissen lassen. Jetzt aber "ruft" mich sehr verlockend der Duft der feinen, jungen Böhnchen und scharfgebratener Carbonnade mit Stampfkartoffeln (alles aus'm "Zaubergarten", auch das Berg-Bohnenkraut!) an den "reich-gedeckten Tisch", für den ich, demütig, dem Allmächtigen danke: "VRAI GOÛT"!
Eure -hungrige- olle Weinnase,
"on the table again"!
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