Weinnasen-Geschichten aus 2007

Eine gelungene Eselei!

18.08.2007

Tach aber auch!

Es ist hier zwar Frankreich, aber auch ein -geschichtliches- Stück schon/noch Katalanien. Hier, wo die ur-alte Sprache, das Languedoc, die "Sprache Okzitaniens" noch gesprochen und wieder gelehrt wird.
Nur wenige Kilometer sinds bis zur spanischen Grenze. Hier kommen die Ausläufer der Pyrenäen bis ans Mittelmeer in die Region >ROUSSILLON<. Hier ist ein Weltkulturerbe trink- und genießbar geworden:
Die SCHIEFERTERRASSEN VON BANYULS hat die UNESCO als in Jahrhunderten gewachsenen "Schatz" für die Menschheit erhalten.
Und hier, wo die Pflanzlöcher für die Reben ins Gestein -teilweise- gesprengt werden mußten, ackert er wie und mit seinem Esel, der als kauzig geltende, ehem. Computer-Experte und Bio-Winzer Jean Francois DEU. Hier plagt er sich in einem der steilsten -wenn nicht gar DEM STEILSTEN UND EXTREMSTEN WEINBERG der Welt.
Hier, wo seine Kollegen den extrem schweren Weinanbau längst aufgegeben oder mit Hubschraubern im steten Einsatz arbeiten lassen, hier gedeihen Syrah, Mourvédre, Grenache Noir und Carignan als Rotweine, Grenache Blanc und Muscat als dominierende Weißweinsorten.
Hier entstehen die großartigen BANYULS in der gleichnamigen Appellation schon seit römischen Generationen. Es sind i.d.R. die alkoholreichen, extrem konzentrierten Weine. Komplex wird das Terror eingefangen mit hinter-/tiefgründiger Konzentration bei gleichzeitiger, erstaunlicher Frische.

Hier ist die >"DOMAINE DU TRAGINER"< mit ihren knapp 9 ha. zu finden!
Für den gutseigenen COLLIORE werden die Trauben klassisch auf der Maische vergoren und im Holzfaß ausgebaut. Sie zeigen sich, trotz ihrer gewünschten Dichte, dank der physiologischen Reife sehr, von Anfang an geschmeidig und zugänglich.
Der BANYULS verlangt, daß die Trauben die Hälfte ihres hohen Zuckergehaltes vergären. Durch den Zusatz von reinem Weinalkohol und Kühlung wird die Gärung gestoppt.
Als RIMAGE werden aus ausgesuchten Jahrgängen dann die Weine direkt auf Flaschen -zur weiteren Reifung- gezogen, um so ihre besondere Fruchtigkeit zu behalten. Der klassische Banyuls wird im Holzfaß oxidativ ausgebaut und wird mit einem ausgeklügelten Assemblage-System, sehr behutsam und fein ausgewogen, abgefüllt. Die "Erträge" liegen bei 15, mal bei 20 hl.
Wen wunderts, wenn diese Weine einen nicht gerade "billigen" Preis kosten. Ein Wunder ists aber auch, daß die "Bio-Domaine der Esel" ("Traginer" heisst auf Catalán "Muli" =Esel!) für die (*)-Preise verkauft!

Der starrköpfig angesehene Winzer -was seinen Qualitätsanspruch betrifft- und sein Esel sind so etwas wie ein "Markenzeichen" für die beständige Mühe und Liebe zur Region und Natur, lässt uns seine außergewöhnlichen Weine genießen, den

1. COLLIORE AOC -2002- für nur 25 Euro.
Komplexes und expressives Aromenspiel ergeben hier bei dem "Einsteigerwein" eine herausragende Qualität.

und 2. COLLIORE AOC -2001- Cuvée Riberal- für 38 Euro.
ausgebaut in Barriques (Zweit- und Drittbelegung) bringen mehr Eleganz und ein überbordendes Aromenspiel, ohne die eindrücklichen Fruchtnoten zu überlagern.

Und wer den Banyuls nicht in voller "Flaschenlänge" genießen möchte, im Kühlschrank hält er sich -auch geöffnet- 1 oder 2 Monate. Nur zu kühl würde ich ihn nicht gerne genießen.

Die Appelation Banyuls hat aber auch genießenswerte Nachbarn: Rivesaltes, Manry, die ebenfalls hervorragende Süßweine hervorbringen, hier im äußersten Süden Frankreichs. Mit dem Blick auf Spanien.

Als Aperitif oder zum Dessert empfiehlt sich der Banyuls sehr fein. Aber auch als "Würzwein" zu einer "Küchenspezialität" der
ollen Weinnase kam er schon zum bewunderten "Einsatz".
Wer's Rezept möchte, melde sich bei der echten (Wein-)Freundin, der Barbara Becker, die's dann vermittelt!

CpS


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