Weinnasen-Geschichten aus 2007

The neverending Story: Käse und Wein in feiner, perfekter Harmonie!


16.08.2007

Tach aber auch!

Ja, ich bin es: Frei und unabhängig! Aber nicht so ganz, wie ichs oft bemerkt: Ich war und bin etwas genußsüchtig! Nicht alkoholabhängig, sondern zu oft fröne ich dem Genuß. Suche ihn in Vollendung im Weine und dessen Vielfalt. Ich würdige den Fleiss und Leistung einen "könnenden" Winzers. Ich bin demütig, was Gaia, Mutter Erde durch Gottes Wille daraus entstehen lässt und   b e d a n k e   mich, indem ich >jedem< Wein -ders wert ist- mir mit genüßlicher Ehrfurch nähere: Glas um Glas!
Es macht mir Freude und Spass, dem "inneren Sein" des Weines "auf die Spur" zu kommen. Dies mache ich mir zur Aufgabe: Genießen mit Verständnis für die beiden "Macher" des Weines: der Natur und dem Winzer. Denn erst, wenn diese beiden "Partner" in inniges Verhältnis finden konnten, kann ich den gesuchten Genuß im Weine finden; bis zum wohligen Stöhnen eines >so< Verwöhnten.

Um aber weiter ein bleibendes Genußerlebnis zu haben, mache ich gelegentlich "Genußferien": Ich faste und lebe abstinent für 1, 2 oder 4 Wochen. An- und abschließend "belohne" ich mich dann mit etwas ausgesuchtem und besonders leckerem an "Speis und Trank". Kann auch -mal- etwas luxuriöses im Glas oder aufm Teller sein. Oder... ich lade mir Freunde zum schmausen oder... meine Herzallerliebste zu einem Restaurant-Besuch ein.
Dazu gehört aber immer ein "guter Wein" oder mir unbekanntes Tröpfchen, daß "erobert" sein will!

Käse zum Wein war und ist ein beliebtes Thema und ein mit Irrtümer behaftetes "Regularium" von Vorurteilen und Empfehlungen, welcher Käse nun zu welchem Wein >"passt"<. Lange Zeit hieß es, Rotwein zum Käse. Und dieser Blödsinn herrscht immer noch vor. Sogar bei/in "guten" Restaurants wirds -fast- "widerstandslos" so empfohlen. Wers bie mir >so< versuchte, kann dann bei Tisch auch mal sein "Waterloo" als "Teller-Napoleon" erleben.

Ich habe hier eine kleine, feine Auswahl von nicht so bekannten Käsen aus europäischen Landen aufgeführt, die alle zu Rotweinen, wie dem meinen hier, ungedingt mir passend erscheinen:

RONCAL: aus der span. Region Navarra kommt dieser Schafmilchkäse von der Rasse Latxa, aus dem Roncal.Tal.
Ein fester Schnittkäse, der gem. DOP-Vorschrift mind. 4 (besser 6) Monate reifte bis er mittelpikant seine Würze zeigt.

TALEGGIO: Aus dem gleichnamigen Tal, nördlich von Bergamo/Italien. Sehr empfehlenswert -nicht preiswert- ist der Weichkäse der Genossenschaft Cadanbroes ein pikantes Geschmackserlebnis.

WILDMANDI: Der aus dem schweizerischen Toggenburg stammende, kalt gereifte Halbhartkäse ist hier (BRD) selten zu bekommen. Seine aparten Aromen von Vanille und Anklang von Leder (!) und das animierende, leichte, sog. "schimmelige" Aroma seines geschmeidigen Teiges ergeben einen ganz besonderen Genuß.

BANON DE CHEVRE: Einer der bekannten französischen Ziegenmilchkäse. Die den Käse umhüllenden Kastanienblätter halten das pikante Aroma und den Pflaumenschnaps, in den der Käse getaucht wurde, fest umschlossen!

ALPKÄSE: Dies mal aus Österreich! Überaus groß ist die Auswahl in Vielfalt und Qualitätsstufen; und nicht gerade preiswert. Einen mittelkräftigen, halbharten Alpkäse aus Rohmilch gebe ich zu dem Wein den Vorzug.

SAINT NECTAIRE: Noch ein Käse aus Frankreich durfte es diesmal, passend der Herkunft des Rotweines, sein. Die "wilde" Auvergne ist die Heimat dieses Kuhmilchkäses. Im Stroh abgetrocknet, zeigt er gräulich bis goldbraunen Schimmel, daher stammt auch der charakteristische Geschmack mit extrem langem Nachgeschmack.

Und nun zu dem "kleinen" feinen Wein aus Frankreich, dem BORDEAUX. Mein Tipp, nicht nur zu der v.g. "Käseplatte" ein besonderer, überraschender Genuß!
2005er "BARON DE ROUBIAC" aus der Appelation Bordeaux. Ein Juwel an Eleganz und sturkturierter Vielschichtigkeit seines expressiven Buketts.
Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc UND Malbec geben als BIO-Trauben, mit Handlese und in perfekter Reife ihr bestes. Genauso wie der junge, der ambitionierte Oenologe Lionel Puech es zu diesem Trimvergnügen brachte. Noch 3-4 Jahre Lagerzeit sind m.E. hier gegeben.
Kaiserliches Purpur mit "kardinalfarbenen" (vioeletten) Reflexen eröffnen den Genußreigen. Sehr intensiv das Bukett nach reifen Waldbeeren, Schwarzkirschen und roter Paprika mit animierenden Anklängen von frisch gemahlenem, schwarzem Pfeffer und Bitter-Schokolade. Mit seinem samtenen Gaumenspiel und opulenter Aromenfülle ein Feuerwerk an Verheißung. Der sehr lange Nachhall und günstige Preis -noch- unter 10 Euro/=,75 ltr. die Flasche, haben Freude und Spass mir mit dem köstlichen "Nass" gebracht; nur 13,3 % Alk.; Rz 0,5 gr/ltr.; 5,3% S. garantieren noch weiteren Trinkspass!
Kein "großer" Name, keine "weltberühmte" Lage, kein "99 Parker-Punkte" Wein. Nein, aber ein typischer Rotwein aus Bio-Anbau im Bdx. ist's hier. Eine "Überraschung" bei einer Blindprobe für bornierte Etiketten-Trinker wirds >so< sicherlich geben.

Mit dem Bio-Wein, Käse und Brot, Nüssen und Trauben, lasse ich's mir nun... "gut gehen". Wieder mal. Demutsvoll.
Eure olle Weinnase;
"on the road again" i.S. "Reiner Wein"! >


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