23.09.2007
Tach aber auch!
Es war die Zeit nach dem letzten, großen Kriege, als die Kino-Filme noch in schwarz und weiss weltweite Erfolge verzeichneten und die Welt sich noch in Gut und Böse aufteilen ließ. Als Carmine Gallone noch mit dem frz. Schauspieler Fernandel und dem Italiener Gino Cervi seine berühmten Filme DON CAMIILLO UND PEPPONE kongenial besetzte.
Es war die Zeit, in der die Politiker und steten Kirchenkritiker noch menschlich und nicht nur strikt partei-ideologisch handelten und die geistlichen Herren nicht nur die hlg. Kommunion, sondern recht wehtuende, schlagkräftige "Ratschläge" austeilten.
Es war die Zeit, in der in dem kleinen Dorf am großen Fluß das Leben noch nach erkennbaren, nachvollziehbaren Regeln folgte, und Don Camillo sich noch mit Bürgermeistern Peppone um die Schäfchen in der Gemeinde stritt.
Dabei konnte der Eine, mit seinen himmlischen Heerscharen, und der Andere, mit seinen politischen Genossen, nicht ohne den Anderen sein. Sie brauchten in so vielfältigerweise sich als verlässliche Größen zum Ende der Zeit von 1950 in Italien der politischen Wirren und sozialen Umbrüchen.
Nun, Don Camillo und Peppone waren Fimfiguren über die ich Tränen lachen konnte. Das Gesicht von Fernandel als schlitzohriger Dorfpriester mit "Pferdegebiss" und der Stalin ähnliche, aufbrausende, aufgeblasene Gino Cervi als kommunistischer Bürgermeister sind nie von mir vergessen worden. Auch nicht ihre "Streitigkeiten", und die enormen gegenseitigen Kraftprotzereien Don Cammilllos mit den Hammerfäusten. Und natürlich >Jesus am Kreuz<, der seine Schäfchen aus dem Dorf in der Po-Ebene kannte und oft genug seinen "Diener" Don Camillo zur Mäßigung und "Gnade" sowie "Mächteausgleich" sehr eindrücklich aufrufen mußte.
Es war die Zeit, als Europa sich im Aufbau befand und der "Kalte Krieg" uns allen Angst machte, weil ein >Atombomben-Schlag< drohte. Von beiden Seiten des "eisernen Vorhangs" drohte damals die totale Vernichtung!
Es war die Zeit von vor ca. 50 Jahren, als die Bösen auch ein bisschen "gut" und die Guten auch ab und an, ein ganz kleinwenig... "böse" sein konnten. Und dennoch kamen sie miteinander aus. Im kleinen Dorf von Peppone, in dem Jesus vom Kreuz noch -ab und an- mit seinem Don Camillo sprach.
Ja, damals wars noch so. Am Po, dem großen Fluß in Italien. Der den Menschen in der Landwirtschaft so große Hilfe war, und die Fruchtbarkeit seit Ewigkeit garantierte. Der aber auch so ungebärdig, wild und ausufernd, wie vernichtend, gar tödlich sein konnte für die Menschen, die dort schon seit Urzeiten siedelten.
Der Fluß, der soviele Geschichten auf seinem Weg zum Meer auf- und mitnahm, die wie Märchen klangen. Und Märchen, die aber Geschichten sein könnten. Der Fluß ist wie die Zeit. Er nimmt alles mit und verändert, wenn ers will, alles in nur einer stürmischen Nacht!
Es war die Zeit von "Lambrusco" aus 1 1/2 Liter-Flaschen und "Chianti" in sog. "Korbflaschen". Andere Weine kannten wir hier in Westdeutschland von unseren italienischen Nachbarn nicht. Auch das spätere Urlaubsland war uns noch weitestgehend unbekannt. Die ersten "Gastarbieter" kamen aus diesem Land und brachten uns ihre Lebensart und Lebensmittel und auch Spezialitäten sowie noch "andere" Weine mit.
Z. Bsp. den roten (diesen nun grad nitt!) DOCG VINO NOBILE DI MONTEPULCIANO, den mit auch meine Echte (Wein-)Freundin Barbara Becker aus ihrer toscanischen Genußzeit am Lago Trasimeno, unweit von Cortona im Spätsommer 2007 als "Reiseandenken" mitbrachte.
Der Rotwein stammt von der Azienda Agricola POLIZIANO (Jg. 2004), aus der Sangiovese-Graube von alt-ehrwürdigen Weingut aus dem Jahre 1494.
Wers sehen möchte, wo die Echte Barbara Becker sich erholte und "schnüffeln-süppeln" ging, der kann sich unter www.bbecker02.de/toskana2007.htm eine sehenswerte Galerie von Bildern ansehen und -wie ich- ins neidische Träumen gleiten!
Noch einige Zeit werde ichs Mitbringsel wohl noch stehen lassen, aber dann... werde ich erst wissen, mit WAS mich die Barbara beehrt hat. Denn >diesen< noblen Wein kenne ich -noch- nicht. Obwohl "einige" aus diesem Anbaugebiet sind/waren mir schon ins Glas gekommen.
Aber auch hier gilt es, die "Spreu vom Weizen zu unterscheiden" bei den italienischen stolzen Rotweinen. Da kann ich mich aber "blind" auf Barbara und ihre Genußfähigkeiten verlassen; gell Barbara! Was kannst Du denn noch zum Weingut, Gegend und Wein uns berichten? Auch solche Geschichten, wie zu eingangs dieser Mail?
Es grüßt die neugierige aber duldsame olle Weinnase,
datt Pülleken sorgsam "behütend". Könnten ja bis Weihnacht 2007 evtl. mehr werden. Wenn ich zum Wildgenuß -auch Dich- zu Tisch bitten werde ;)) !
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