20.10.2007
Tach aber auch!
Trockener Weißwein aus Esso, auf der Halbinsel >Kamtschatka< ist eine Rarität und Realität, daß das "Weinanbaugebiet" rungsum auf unserer weiten Wein Welt sich bereits verändert hat (einst war der 50.te Breitengrad die nördl. Weinanbaugrenze).
Noch vor wenigen Jahren war diese zum US-amerikanischen >Alaska< gelegene Grenzregion ein Sperrgebiet der UDSSR. Heute, in der förderalistischen Russischen Union ist hier ein aufblühendes Touristengebiet zu finden: Die "Kamtschatka'sche Schweiz" genannt!
Hier beginnen die Winter - mit bis zu 50 °C Minus - bereits Ende August der kurzen und hellen Jahreszeit mit extrem heißen Sommern. Hier ist der Winzerstolz, neben Tomatenzucht, unter Glas "zuhause". Heiße Quellen speisen die "Warmhäuser" und Mineralbäder sowie die typischen Holzhäuser mit stetem Warm- und Heizungswasser.
Das es in Schweden, auf einer (>Gotland< am 58.ten Breitengrad) Ostsee-Insel, auf über 32 ha. vor St. Petersburg gelegen, in Finnland und auf dem Baltikum schon seit Jahren Weinanbau gibt, habe ich Euch ja, bereits vor längerer Zeit, geschrieben. Einen schwedischen Riesling wirds -von einem Mosel-Klon- wohl auch bald für Weinfreunde "exotischer" Weine geben. So wie es bereits einen Wein seit Jahren aus einem der Täler des tibetischen Hochgebirges gibt!
Spannend für mich ist aber der "exotische" ROTWEIN-Anbau in Deutschland. Auf den Rebflächen, die mit anderen ehem. Rebsorten, wie nun mit PINO NOIR/Spätburgunder bestockt waren. Rotwein verdrängt den traditionellen Weißwein-Anbau?
So stellt sich nun die -"bange"- Frage um die Zukunft des Deutschen Weißweins und angestammter Weinbau-Kultur. Verwirrend gestaltet sich die "Neue Vielfalt" des Rotwein-Booms in ehedem klassischen Weißwein-Anbaugebieten Deutschlands.
Dreihundertfünf und zwanzig Jahre alt soll die älteste, existierende Flasche Wein sein. Genau 0,75 Liter fasst diese kleine >Amphore<, die der Stolz des Historischen Museum der Pfalz ist.
Das der Grund und Boden des bekannten Brunello-Weingutes >BANFI< einst eine Walfisch-Bay gewesen ist, wird durch den Fund des größten Wal-Skeletts in Italien wissenschaftlich bewiesen. Das Riesen-Skelett soll 5 Millionen Jahre alt sein und hier war Meeres- statt Weinbergs-Boden!
Sehr gespannt bin ich, wie die Rotweine aus ganz >Mittel-Europa< beim jährlichen >PINOT NOIR CUP 2007< "ausfallen" und bewertet werden. Die Finalproben finden ja zu Ende November 2007 statt und werden als "Siegerweine" vom Weingourmet-Club dann vorgestellt. Der "Jahreszeiten-Verlag" in Hamburg unter der Chef-Redakteurin Madeleine JAKITS ist als Wein-Werbe-Info-Medium ja bestens invol- und informiert!
Übrigens, die GANSKE-Verlagsgruppe, zu der auch das v.g. "Medium" gehört, feiert seinen 100.ten Geburtstag. Was dort aus "Journalisten-Federn" wohl so alles Neue und Wissenswerte (?), außer Tinte und Texte, geflossen sein wird?!?
Unter www.superiore.de kann man sich die -angeblich- besten >Chianti Classico<, die je geflossen sein sollen, preiswert (?) bestellen können. Barbara Beckers geliebtes Fèlsina Rotwein-Genuß-Tröpfchen gibts dort aber sicherlich genügend im steten Genuß-Fluß.
Ebenfalls gespannt sein kann man auf den exclusiv für WEIN-GOURMET-Leser reservierten >BIO-DYNAMISCHEN WEIN< des jungen Pfälzer Winzers <DOMINIK SONA, St. Martin> sein.
Trostloses, verlassenes und übel-verwilderte Steil-Terrassen. Auf über 2.000 m2 der Lage "Wingertsberg" hat der engagierte Bio-Winzer in schweißtreibender Eigenarbeit nun re-kultiviert. Der Erstling des JG 2007 wird wohl in 2009, aus wurzelechten *R*iesling-Reben, den Wein-Gourmets der Mdme. Jakits gehören. Sollten es nicht böse Flurbereiniger in St. Martins Weinfluren so verhindern. Ende 2007 wird hier die behördliche Entscheidung, ob Wirtschaftswege diese einmalige Süd-Terrassen zerstören werden, fallen!
Hier ist aber die Entscheidung noch im Fluß des Behörden-Zerstörungseifer!
Sein "einfacher" Familien-Name steht auf den Flaschen von einer Jahresproduktion von ca. 70.000. In ihnen schlummert ein schlichter "Rotwein-Prunk" von Weltrang. Der Wein trägt den Namen des kleinen Dörfchens an der Autopiste, von Asti nach Alba: >Barbaresco<.
Seit 1859 erarbeiten die traditionellen Winzer der Familie <GAJA> einen der besten und heute teuersten "Tischweine" aus der Nebbiolo-Rebe. Seit 1970 führt Angelo Gaja (geb. 1940) das Weingut mit seinen 50 (!) Weinbergen und Wingerten als weltbekannter Winzer und strikter Perfektionist.
Durch den 1988 getätigten Zukauf von weiteren 50 ha. in der sog. "Barolo"-Zone, konnte Gaja uns Genießern solche Monumente wie "Sperss" und "Conteisa" als "Gotteswerke" aus der Langhe Nebbiolo "schenken".
Wie die Familie Gaja ihre Weltklasse Weine "verschenkt" fragt mal bei seiner, für den Export zuständigen, Tochter nach; Frau Lucia sen. führt den Vertrieb "vor Ort"!
Mit seinem con-genialen Oenologen Guido RIVELLA bewirtschaftet der italienische "Perfectione Padrone" nun über 100 ha.
Kein Besuch ist bei den Gajas erwünscht. Dennoch lohnt sich der Besuch dieses kleinen Wein-Dörfchens und seinen fleißigen GAJA-Quellen im "Ristorante Antine" oder der "Trattoria della Torre" für Gourmet-Pilger (wie die olle Weinnase).
Wer nicht soweit gehen mag, seh' mal beim "Bremer Weinkolleg" statt an den v.g. "sprudelnden Quellen", nach!
Den >1989er BARBARESCO DOCG< ist für mich DER typische Gaja in Trinkreife und opulenten Genuß im Fluß seiner extrem intensiven Aromen und exclusivem Bukett. Ausdrucksstark und so hinreissend schmelzige Noten nach Herbst, Wildfleisch (Wildschwein!), Teer und feuchter Walderde. Ein mitreissender, ein >Großer Wein< von jetzt so stabilem Potential, etwas fürs "Kopfkissen"-Weinlager!
Für mich olle Weinnase ist dieser Ausnahme-Wein ein "Erinnerungwein", ein Stück der europäischen Weingeschichte = ein -leider nunmehr für mich bloßer- TRAUMWEIN, den man verstehen und genießen lernen muß: Ein exclusives Leerstück!!
Und, während ich dies alles flux für die folgende Tippselei der fleissigen (Wein-)Freundin Barbara -die Echte- Becker runterpinnte, genoß ich einen famosen wie typischen "Trittenheimer" vom alt-ehrwürdigen Weingut und Handslhaus mit großer, langer Tradition, des Max Ferd. RICHTER aus Mülheim a.d. Mosel! Einen "frohsinnigen" 2006er GRAACHER HIMMELREICH als *R*iesling-Kabinett für ca. 8 Euro. Nach den Analyse-Daten gabs 100 Oechsle, 32 gr. Trockenextrakt!
Würze-Botrytis (aber fein und positiv), trotz seiner Opulenz und (öligen) Gaumensüße ist eine stabile Säure und ein "verwegenes" wie elegantes Spiel dem "Auslese-Typ" von Max Ferd. RICHTER mit großem Potential sein exclusives Eigenleben. Und leben wird der Wein noch lange; "aufblühen" wohl erst in 3, 4 Jahren!
Aber auch mein damaliger Jung-Winzer-Tipp, der alerte Martin CONRAD hat sich zu einer "stabilen Größe" in Brauneberg gemausert. Seit nun bald 10 Jahren "beobachte" ich ihn und seine glückliche Winzerhand unter www.martinconrad.de. Zum Glück für mich und seine 2006er BRAUNEBERGER JUFFER; für 9 Euro als Kabinett wirklich nett.
Eure olle Weinnase,
dem Fluß der Zeit folgend und schwelgend!
NS:
"Verleger schlürfen ihren Champagner aus den Gehirnschalen der (Wein-)Journalisten", soll Erich Kuby gesagt haben!
NS:
FLÜSSIG - ÜBERFLÜSSIG!
Ein Trend, der sich in dem "Betten-Gewerbe" fortsetzt: Hotels, die ein eigenes Restaurant haben, bieten ihren Gästen nun immer öfter auch "Flüssiges vom Allerbesten", neben Bett&Brot, an. Selbst Jugendherbergen, wie die in Saarbrücken, bieten schon länger ausgesuchte und regionale Weine preiswert den Radlern und Wandervögeln -wie mir- an (www.jugendherberge.de)!
Auf anderem, höheren Niveau setzt sich der so lobenswerte Trend für Reisende in der >"Villa Rothschild"< - mit gleichnamigen Restaurant - fort!
Das elegante kleine Hotel liegt im Rothschild-Park (10 ha.) -Nr. 1- in der Nähe von Frankfurt, in Königstein. Und es ist ehedem tatsächlich ein Juwel unter den Immobilien des Banken & Wein-Clans gewesen: Der 1988 erbaute, hochherrschaftliche Sommersitz. Mit nun grade 22 Betten als "Boutique-Hotel" geführtes Haus mit einem kleinen Restaurant!
Die verglaste "Vinothek" präsentiert nur Allerbestes aus dem Rheingau, Burgund, Süd-Frankreich und -natürlich- von den Château Mouton & Lafite Rothschild sehr dekorativ an. Ca. 500 Positionen sollen es so an exclusiven Weinen sein!
Für Fans der ROTHSCHILD-Kredenzen ein muste, diese holzgetäfelte Vinothek der Villa Rothschild. Eine einmalige Sammlung wird selbst den verwöhntesten Connaisseur bestimmt verwöhnen.
Für 300 Euro in der Einfach-Version und 450 Euro im Rothschild-zimmer kann man es sich in seide, Marmor und Edelhölzer-ausstattung der Zimmer, inmitten von ausgesuchten Antiquitäten, des im März 07 eröffneten Hauses der "Geld-Adel"-Klasse, verwöhnen lassen. Natürlich kostenlose Nutzung des grandiosen SPA-Bereichs ASCARA, Etwas "billiger" gehts dann zum Wochenende in der Villa Rothschild (180/400 Euro) in die Luxusbetten eines Hauses, daß Geschichte gemacht hat: Als "Wiege der Bundesrepublik"!
Hier haben dereinst die Ministerpräsidenten der Länder, die Grundzüge des Grundgesetzes der BRD zu Papier gebracht.
Freundlich und diskret wird vom perfekten Service unter Leitung von Arnaud Juillot die lukullische Leistung des Küchenchefs Christoph Rainer gebracht. Es wird zelebriert und ein "Savoir-Vivre" durch Charme und Kompetenz geschaffen, dem nur die zu kurzen Stunden in fröhlicher Runde entgegenstehen.
Was für ab 67,50 Euro als 4, 6 oder 7-Gang-Degustations-Menue (p. Pers.) die Küchen-Crew geschaffen hat, steht auf einem "anderen Blatt". Eine ganze Seite eines "Menues Villa Rothschild" mit korrespondierenden Weinen zu Hummer, weißem Heilbutt mit Kalbsschwanz, St. Pierre mit Jakobsmuschel, Rehrücken mit Steinpilzen, Käse vom Feinsten und einem Berg-Feigen-Dessert.
Bestimmt interessant sind die dazu angebotenen - separat zu zahlenden- Weine:
- 2006er Hochheimer Kirchenstück, Riesling "Erstes Gewächs", Weingut Künstler, Rheinau |
8,50 Euro/0,1 l. |
- 2006er Oberrotweiler Henkenberg, Grauburgunder "Großes Gewächs", Weingut Salwey, Baden |
9,50 Euro/0,1 l. |
-2002er Meursault, Mikulsky, Burgund |
15,00 Euro/0,1 l. |
- 2002er Château Duhart Milon Rothschild, 4eme Cru Classe, Pauillac |
14,50 Euro/0,1 l. |
- 2005er Banyuls Rimage "Les Clos de Pauilles", Côte du Roussillon |
8,50 Euro/0,1 l. |
Geschichte (seit 1888), Tradition und Gastlichkeit auf hohem Niveau sowie eine moderne leichte -mediterrane- Gourmet-Kultur erwartet den umhegten Gast in der "Villa Rothschild", die eines zum Ziele hat: Selbst den verwöhntesten Reisenden und Gast voll und ganz zu befriedigen und keinen Wunsch -auch nicht den ausgefallensten- offen zulassen, das heißt das Motto des Hauses: >" EINZIGARTIGKEIT ERLEBEN"<.
Evlt. zu Silvester 2007, für Menue und Zimmer können >2< Personen hier für 599 Euro ein gastronomisches Feuerwerk erleben und sich anschließend im ASCARA-Spa dann am nächsten Tag erholen!
Wie uns die Küche des ambitionierten Küchenchefs munden wird und was an vinophilen Schätzen uns die Rothschild-Vinothek präsentiert, werden wir bald ungeniert genießen und Euch evtl. berichten!
Nur... ich darf dann nicht wieder vergessen, den FABER-Lottoschein abzugeben, Sonst wird Silvester wieder zuhause Kartoffelsalat und Kotelett gegessen. Ist doch auch sehr nett ( ;-)) !)
Es gibt nun "Zeitgenossen" unter den vereinsaktiven "Wandervögeln", die ein sehr preisbewusstes und adäquates (Alkohol-) Weinangebot für überflüssig in den Häusern des DJH-Verbandes halten. Dabei hätte hier solch ein Weinangebot in Herbergen durchaus Tradition.
Einen meiner größten Räusche er-/"überlebte" ich als 14-jähriger Schüler auf der Klassentour in Maria-Laach/Eifel, wo ich auffällig lange flachlag! Dies war natürlich ein "exclusiver" Weingenuß -außerhalb- des Herbergs-Gemäuer am Eifel-See (Maar) und eine verbotene Schüler-Übeltat mit den "Spätfolgen": am nächsten -zu frühen- Morgen wurde ich als Einziger, am nächsten DB-Bahnhof, von Mit-Schülern wie Lehrern, in Richtung heimatliches Strafgericht, verabschiedet. Hier fand ich meine Grenze und meine Teilnahme an der Wandertour im regnerisch-kalten Oktober, vor ca. 50 Jahren, ein jähes Ende. Und ich durfte ins geheizte Eisenbahn-abteil, in den sonnenwarmen Niederrhein, zurück dampfen!
Im v.g. -und vom WEIN-GOURMET (2/2007) so nett empfohlenen Rothschild-Hotelbett habe ich -noch- nicht gelegen oder an den Tellern der als ambitioniert gepriesenen Küche, genascht oder mich vom prächtigem Vinothek-Angebot "überraschen" lassen! Z.Zt. muß ich das prassen lassen und mich auf DJH-Pritschen -preiswert- niederlassen-
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