Weinnase: Geschichten aus 2007

Tanz auf dem Vulkan!

02.10.2007

Tach aber auch!

Viel habe ich von IHR nicht verstanden. Vor allem, wenn SIE im Dialekt ihrer Insel-Heimat sang. Von der Rivalität von Mutter und Tochter, von der Vergänglichkeit der Liebe und der Liebe zur IHRER Stadt CATANIA!
Die für mich sizilianischste Stadt am Fuß des Aetna und ihren Tanz am Vulkan. Ein "Vulkan" war ihr Auftritt im girech. Theater von Taormina in 2001(?), als sie vor zig-tausend "wild" begeisterter Zuhörer sang: CARMEN CONSOLI - ein Mädchen, aus dieser Hafenstadt, Frau der Vulkan-Insel Sizilien.
Wenn man an dem modernisierten Hafenviertel Catanias mit der Straßenbahn fährt, "erlebt" man und sieht man diese Stadt, die noch Mitte des 17. Jhdrts. total vom Aetna zerstört wurde. Und Kraft der Fürst-Bischöfe wieder in Pracht und Schönheit aufgebaut wurde.
Allgegenwärtig ist das Vulkan-Gestein: im Pflasterbelag der Plätze und Straßen, in Gebäuden, Palästen und Kirchen verbaut.
Mich erinnert dies an die Kraft der Liebe, auch zur Heimat und den "kleinen" Menschen und ihren Eigenarten, Vorlieben, Schwächen und allgegenwärtigen Vergänglichkeit, wenn die eigenwillige, prägnante Stimme von Carmen - zur Gitarre oder großem Sinfonie-Orchester - erklang. Dann begann ich das Leben und Treiben, auf dem Fischmarkt unweit der Kathedrale, auf den fruchtbaren Feldern und blühenden Gärten sowie Weinhügeln, an den Hängen des (aktiven) Vulkans, besser zu verstehen. Die Suche der Menschen nach Sicher- und Geborgenheit; trügerischen Sicherheit und expressives Leben im Schatten von >Madre Aetna<, wie die Sizilianer den Vulkan -bewusst- nennen!

Von dem adeligen "Kölner", der hier in 1.000-jähriger Famlientradition Bauer ist und uns elegante Topweine, mit typisch sizilanischem Charme präsentiert, vom Marchese Massimo de Gregorio, habe ich Euch schon berichtet.
Rings um das alt-ehrwürdige Familiengut Sirignano wächst der autochthone Nero d'Avola, der frz. Cabernet Sauvignon und der Merlot unter der steten Sonne der Insel Siziliens zu dieser Cuvée:
2005er VILLA DORATA "LA MAGRIA" für 15 Euro, - Sicilia IGT, 13,8 % Alk., 5,4 g/l S., 0,9 g/l RS -.
Die Riserva "La Magia" reifte in frz. Eichenholz und ist der Stolz des Marchese Massimo. Etwas von der "Magie" der Insel, sowie sie in Catania spärbar und aus den Liedern von Carmen Consoli hörbar war, ist auch in dem vorzüglichen, schon jetzt trinkbaren Rotwein schmeckbar. Bis Anfang 2010 dürfte die Lagerfähigkleit reichen und nichts von den expressiven Aromen, nach reifen Pflaumen mit würzigen Noten und Anklängen von schwarzen Beeren und Kirschen, entweichen.
Fein-körniges Tannin, fruchtige Noten (wie vor) und eine erbauliche Frische im mittleren Abgang, sind die Eindrücke eines nun typischen -modernen- Sizilianers mit Charme und Ausdruck!

Zu Grillfisch oder Pecorino, Pasta mit Tomaten etc. gehört er unzweifelhaft auf den Tisch. Aber auch zur niederrheinischen Wildplatte und pikanten Würsten, würde der geschmeidige Rotwein aus biologischem Anbau sehr gut passen. Kommt, Freunde, lasst uns prassen, ob daß uns die Neider des guten Lebens darauf auch hassen - ich kann's nitt lassen: Bei dem Wein reiß ich "hoch die Tassen", von denen ich nur noch wenige habe. Ob des gelungenen Gelage, fehlt er mit wieder: Des Marchese bester roter Sizilianer. Die letzte der 2005er Lese werder ich mit mir mit meiner (Wein-)Freundin, der Echten Barbara Becker teilen,. Weil wir beide den Tanz auf dem Vulkan so lieben ;-)) !!

Eure sinnende und summende
olle Weinnase!


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