30.11.2007
Tach aber auch!
Natürlich hat die Balearen-Insel Mallorca auch nur die üblichen vier Himmelsrichtungen der sog. "Windrose". Aber... Mallorca hat seine 8 Winde! Und es tut gut, zu wissen, "woher der Wind weht". Besonders die Neu-Winzer auf der Insel durften diese in den letzten Jahren sehr unangenehm bemerkt habne.
Und welche Winde haben wir hier denn? Winde, deren uralte mallorquinischen Namen, sogar Landschaften und Weinanbaugebiete (DO's), zugeordnet werden:
1. TRAMUNTANA: Eiskalt, beissend scharf und sogar schneidend, türmt er haushoch die Wellen vor den Steilküsten auf und fönt das Land trocken!
2. GREGAL: Der zuverlässige Regenbringer wird so von den Bauern geschätzt, von den Touristen aber verflucht!
3. LLEVANT: Feucht-warn, ein "lauer" Geselle, der selbst den Sommer feucht bis heiß werden lässt. Im Winter bringt er sich bis auf Orkanstärke in rasende Wut!
4. XALOC: Wohl der scheints von den Winzern gefürchtete "Saunawind". Noch feuchter wird die Sommerhitze und die Sintfluten -selbst im Winter- sind dann sicher!
5. MIGJORN: Im Frühjahr und Winter/Herbst lässt erdie tristen, "schlafen" Tage >golden< glänzen. Im Sommer aber bringt er glühendheiße Dunstglocken übers Land und schafft Mensch und Tier. Und mich mal bei Cala PI (2003!)!
6. LLEBETX: Ein Gruß von den Azoren. Mit Feuchtigkeit und Würme weht er stetig über die ganze Insel seinen Hauch!
7. PONENT: Eine -fast- erfrischende und kühle Brise, die die Sommerhitze dämpft. Aber im Winter hat er lange Regenperioden im Schlepp!
8. MESTRAL: Wo nun er auftaucht, da verziehen sich die trüben Regenwolken und Freude zieht an den Stränden auf!
Wer, wie ich, aufmerksam über die Insel tippelt, der sieht diese Namen auf Straßenschildern, Landkarten, Hotels, Plätzen und er hört den Alten bei ihren Geschichten über.. den brennenden, sengenden Wüstenwind, den <XALOC>, von 1952 auf der Nordseite der Insel, gebannt zu.
Solche "gemeinen" Winde haben schon manchen Bauern und Winzer in den Ruin getrieben. Denn nichts als "verbrannte Erde" ist auf den Feldern oder Wingerten geblieben. Wann genau diese Naturphänomäne ein- und auftreten? Noch nicht mal der alte Pao in Banyalbufar weiß dies so ganz genau. Seine Wingerte/Äcker "verbrannten" 1952 durch den fürchterlichsten Xaloc aller (seiner 78 Jahre) Lebzeiten!
Und wenn der GOTA FRIO kommt, geht hier auf der sonst "lieblichen", mandelblütigen Sonnen-Insel scheints die Welt unter: Eis- und Schneeregen, gewitter, Dunkelheit zur Mittagszeit, und eine Sintflut, die letztlich ganz Palma mit seiner niet- und nagelneuen METRO "unter Wasser setzte". Sogar Menschenleben wurden von dem EISWIND gefordert; unweit von Sóller, im Nord-Westen der Insel in diesem Jahr!
Über 5 -herrliche- Jahre war ich nun oft und sehr gerne Gast auf Mallorca. Und habe diesen "KONTINENT IM KLEINEN" lieben und schätzen gelernt. Seine eigenwilligen Einwohner und Wein-/Bauern kennengelernt und -zeitweise- als Nachbar bei und mit ihnen ihr Leben auf der Insel etwas kennengelernt. Ihre Sichtweisen und Ansichten übers Leben und "Treiben der Fremden", und was die Mallorquiner dadurch alles "erleiden", sattsam - aufmerksam gehört. Und verstört >trotz der GOB-Bemühungen (*)< die gewaltige Umweltzerstörung auf dem Lande und in der See (Mittelmeer) leidvoll-traurig festgesetllt.
Denn auch hier regiert das (Touristen-)Geld und nicht der "gesunde" Menschen- /Politiker- und Baulöwen/Makler-Verstand; teils kurrumptiv und kriminell in allen Parteien und Schichten. Nicht nur ich könnte hier "fiese Geschichten" erzählen, Berichte aufzählen und... als Gast lernte ich's SCHWEIGEN schneller als die neuesten Bodegas kennen!
Waren es mal knapp 5 respektable Bodegas, wie Finger an einer Hand übers Insel-Land verteilt, hat man sich in den letzten 10, 12 Jahren arg beeilt, hier die Zahl der Betriebe auf bald 40 (!) "hochzutreiben"! Nur -leider- z.Zt. 4 Bio-Winzer haben sich ihren Schneid und Mut und Fördermittel der EU nicht "abkaufen" lassen, und creierten allesamt respektable Bio-Weine (ich hab' schon einige Infos/Tipps dazu ins Archiv des Wein-Plus und hier gepostet!), die auch den Juroren auf den letzten BIOFACH (Wein-)Messen in Nürnberg positiv aufgefallen sind!
Sogar Parker-gepunktete (Rot-)Weine gabs in den letzten 5 Jahren von der Insel und ihrer kl. Nachbarin IBIZA (Cap Barbara), wie ich's als News berichtete.
"Schwein gehabt", haben diese Neu-Winzer. Und sehr gute EU-Förderkonditionen. Wenn ichs mal vom Schwein haben wollte, zogs ich in den Cellar von >SA PREMSA< in Palma, oder >MENSÓN LA VILLA< in Esporles, zu einem "Milchschwein", dem >"porcelle lechal"< vom Porc Negre, dem berühmten, freilebenden schwarzen (Insel-)Schwein -wie ichs schon mal Euch genüsslich empfahl- hin; nur nicht nochmal ins "VIENA" eines trippeligen Schaustars aus Österreich, nach Cas Concos im Insel-Osten!
Eine Köstlichkeit zu fast jeder Zeit, aus dem mit Holz befeuerten Ofen; auf Mallorca leider nun nur noch selten "touristenfrei" zu finden!
Ob (geführte) Wander-Touren, Touren durch die "Insel-Bäuche" (Märkte und Markthallen), landschaftlich reizvolle Rad-Tortouren, Segeltörns, Tauchgänge, Spaziergänge durchs "andere" Palma de Mallorca, Kult-Touren durch Museen und Galerien, Genuß-Trouen durch Bars, Restaurants und heimelige Hafenkneien, Mondschein-Spaziergänge an einsamen Sandbruchten, "Waldläufer"-Touren oder Tagesausflüge zu paradiesischen, weiten Sandstränden oder stillen, fjordartigen Badebuchten - oder Besuche bei mir bekannten Insel-Winzern und Künstlern. Über all dies schrieb und informierte ich Euch, sogar einige -wenige- Forumianer waren auch da. Bei mir "auffe Insel"!
Über all dies Erlebte und Genossene habe ich nun zwei Kartons mit Infos, Prospekten und meine Skizzen/Notizen ins "Regal der Erinnerungen", hier bei mir im Asyl meines Dorfes am Niederrhein, abgestellt.
Und wer mal selber auf Mallorca etwas vom besonderen Flair der "Isla de Gigantes" erlegen möchte, der sollte mal auf einer sog. "Finca" residieren. Es gibt sie (noch) inmitten unverfälschter Natur und sorgsam renoviert und stilvoll geführt. Teils mit "Table d'Hotel" =Gästeessen/Restaurant! Teilnehmen am typisch mallorquinischen Landleben lässt sich in solchen "Finca-Hotels" oder "Ambiente-Hotels" oder ehemaligen Adels-Residenzen bei:
S'HORT DE SA BEGURA in Sant Llorenc des Cardassar. Einem kl. Bauernhof mit Pool und Vieh und Selbstverpflegung im (noch) wenig bekannten Insel-OSTEN!
Ein kleines, liebenswertes Stadthaus im Jugendstil (vor ca. 700 Jahren stand hier die erse "Herberge") mit romantischem Innenhof ist das "S'ARDEVIU" in Sóller, im Insel-WESTEN!
Wer's genüßliche schätzt, der lässt sich durch die Halbpension im palmengesäumten Forsthaus ins Träumen versetzen. Nahe der sandigen Bucht von <Alcúdia>, im "PREDIO SON SERRA" in Muro wird mallorquinisch genossen und -auch- deutsch gesprochen. Hier im Insel-NORDEN!
Hier wird der famose (Rot-)Wein "CAN RIBAS" (ca. 30.000 Fl.) abgefüllt. Das hoch-herrschaftliche Landgut der Familie (eines von zweien!) OLIVER wird von Juana Oliver freundlich und charmant und gar nicht "reserviert" geführt. Man residiert in ehem. Pferdeställen (50-80 m2 große Maisonettes), mit Kamin und Kitchenette, Garten und großem Pool. Palma ist nur 20 (Auto-)Min. (!) entfernt von der sehr ruhigen ländlichen POSSESSIO BINICOMPRAT (nicht mit dem naheliegenden Bus-Restaurant verwechseln!!!) im Insel-SÜDEN.
Mit Max-Georg Stork und seiner Claudette waren wir von dem urigen Ambiente des Haupthauses mit Kapelle (2002) sehr überrascht. Und wer Pferde liebt, hier sind sie "Nachbarn". Mein "Geheimtipp" sind die beiden DZ im Herrschaftshaus (2002: 105 Euro fürs DZ/F) im Stil der "Alten Zeit" auf der Balearen-Insel Mallorca!
Wohnen kann man -nun auch- in einigen einsamen Klöstern (Cura!) in Lluc, Randa etc.. Überall war ich schon da und fand es -außer an den Feiertagen und Wochenenden- einfach und wunderbar.
Die Insel (er-)öffnet sich dem, der sehen kann, der genießen will, der Ungewöhnliches sucht und -noch- auf Mallorca findet. Sogar per Strapen-/Eisenbahn kann man -unschwer und preiswert- die Insel sich selbständig "erobern". Geschichten erleben und Geschichte der Talliot- und Römerzeit ansehen und ein paar "Geheimnisse der Insel" erkunden.
So vielfältig wie viele an der Zahl, sind die unterschiedlichsten Küchenstile und Restaurants, Bars und (Tapa-)Kneipen. Besonders in der Inselhauptstadt <Palma de Mallorca>. Von denen, die nicht nur mit gefallen haben -einige an der Zahl- habe ich berichtet und sind über den "Finder" hier auf www.weinnase.de bestimmt schnell "greifbar" als Tipp. Denn alle sind von mir, bis einschl. 2006/7, des öfteren besucht worden. Nicht allen habe ich Zeilen gewidmet - man kann mich aber per >email< via der "Echten" Barbara Becker ruhig mal nach "Genußhäusern" und Bodegas, Hotels und Fincas befragen, um Verdruss sich zu ersparen!
Dem Max-Georg Stork in Bielefeld gefiels mal (2002!) in der Insel-MITTE, in der alten Königs- und Marktstadt <SINEU>, im "HOTEL LEÓN DE SINEU", einem reniovierten Dorfhaus mit Stil, Charme, Garten und Ruhe. Und des Abends gibts preiswerte "Hausmanns-Küche" mit Insel-Weinen im gemütlichen Tonnengewölbe-Keller!
Oder in Palma's "Gotischem Viertel" das ansprechende Hotel "DALT MURADA" mit nur 8 Zimmern und allem Komfort inmitten von >"LA CIUTAT"<.
Ich war zentral (2 Busse nach Palma; in ca. 30 Min.!) und preiswert gerne Gast, im >Grünen Teil< von Arenal (Palma), ruhig und sauber wie preiswert, in <"HOSTAL ORSI"> umsorgter Hausgast.
Schlichte Eleganz, trendiger Stil, Neo-Deco, Designer-Stil, ländlich-rustikal oder feudal. Mir sind viele solcher (kleinen) Häuser/Hotels bekannt und ich kann sie Suchenden empfehlen!
Nun heissts aber -vorerst- lange von Mallorca, meiner "Heimat auf Zeit" den wehmütigen Abschied nehmen. Denn es bläst der Wind, meine "Segel sind gesetzt". Es geht auf zu "neuen Ufern".
Denn wie stehts bei mir zum Schluß geschrieben?
<ON THE ROAD AGAIN>;
Eure olle Weinnase!
(*): GOB ist die Balearische Umweltschutz-/Bürgerbewegung, die seit ca. 1975/76 erfolgreich und aktiv sich schützend einsetzt. Der deutsche B.U.N.D. und weitere "Dienste" unterstützen ihn sehr!
Copyright © 2007-2015 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: