23.10.2004
Zwischenbericht einer pilgern wollenden Weinnase!
Jeder Pilz ist essbar. Zumindest einmal!
Ich hab's nie gewagt. Keinmal. Nie hab' ich 'n Pilz gesammelt; oder sagt man(n)... gepflückt? Geschnitten?? Abgedreht??? Was ist richtig? Was ist verkehrt?
Für mich, auf Pilger-Tour, war's unübersehbar, dies ist ein allerbestes Pilz-Jahr. Soviel dieser -schwer verdaubaren- "Delikatessen des Herbstes" hab' ich nich nie gesehen. Ließ jeden aber "traurig" stehen. Möchte nitt, datt irgendwann meine (Wein-)Freunde traurig an meinem Grab rumstehen!
Rehe, Hasen und sehr viel Karnickel, "Schwarzkittel" und noch mehr an fliegendem Wild war für mich so offenbar gesund und "reichlich" zu sehen. Blieb oft wie "verzaubert" stehen, sah ich das doch sonst so "scheue Wild", fast neben mir äsend und balzend stehen. Stimmt also doch: Liebe macht -selbst Wild- blind!
Meine Frau hat's in unserer Beziehung immer verstanden, uns eine kleine Türe aufzulassen. So konnte Neues rein und... jeder von uns "ungefragt" gehen. Wie und wann er, wie lange auch, sich ungehindert bewegen wollte. Mir scheint eine "Offene Türe" in diesem besonderen Fall'... für unentbehrlich! Ehrlich!!
Der Doc macht mir Sorgen! Will mich nicht auf "seine Verantwrtung" wieder in die weite WeinWelt hinein und pilgern lassen. Sollte ich ihn dafür "hassen"? Seinen ärztlichen Rat unbeachtet lassen?? Mich weiter auf die neuen Wandersocken auf- und mich in's Risiko einlassen, "Blödsinn" machen???
Wenn's um den herbstlichen Pilz-Genuß geht, weiß ich, wie's um mich steht. Da geh' ich lieber an jeder Verlockung vorbei. Laß stehen was Genuß verspricht. Denn ich kenn mich nicht mit der "Bedrohung", die von Pilzen ausgeht, genügend und sicher aus.
Nun liebe ich meine Freiheit, meine Entscheidungsfreiheit, doch sehr. Würde mir Freiheit verwehrt, würde ich, wie ein scheues Wild, hinter verschlossenen Toren und Zäunen, eingehen. Und ich will weiter auf Pilger-Reise gehen.
Ich könnt' aber auch -so folgsam und gefügig sowie zügig- mit der Bundesbahn in 2, 3 Stunden bei meiner Frau zu Hause vor der Türe stehen. Mir Wildbraten mit frischem Steinpilz-Risotto wünschen, Burgunder dazu genießen, meinen "Versuch" einer Pilgerschaft damit beschließen! Nur, datt tät mich doch sehr verdrießen, hier am "Fröhlichen Rhein" soll nun das Ende einer -meiner- Pilger-Reise sein!
Rheingestaade statt dieses Atlantik-Erlebnis? Wie schade!
Es ist doch für mich erstaunlich zu sehen, dass Genie's wie meine Altvorderen Hercules Segers, Mozart, Kafka (der 1924) in bitterer Armut -krank- versterben. Dabei hab' ich aus'm Kopf nur 3 Namen genannt, wobei der Name meines Ur-Ur-Ahns wohl nur wenigen bekannt sein dürfte. Er galt sogar als "unverstandenes" Genie und nur für sehr wenige verständlich. Ein Meister seiner Kunst, 1589 oder 1590 in Haarlem (heute NL) geboren. Ein etwas geheimnisvolles Leben mit einer erstaunlich kurzen Schaffensperiode. Darüber sind sich die mit ihm beschäftigten Biographen und wissenschaftler einig. Könige, Potentaten s.Zt., andere Große Meister, sogar sein künstlerischer Lehrer kauften seine -begehrten- Werke als Maler und Kuferstecher. Wie und wann er und wodurch/warum er verstarb, da ranken sich wieder versch. Geschichten: 1633 oder 1638!
Heute seine Werke in Ausstellungen zu sehen, ist fast unmöglich. In Museen -weltweit verteilt- befindet sich nur ein kl. Teil seiner sensationellen Werke. Die meisten seiner Arbeiten dürften aber in privatem Besitz (Haus Oranien, Königshaus Dänemark u.s.w.!) "verschwunden" sein und bleiben.
Ein gewisser Van Hoogstraten hat einen viel beachteten Bericht über meinen Vorfahren, einem brillianten Künstler-Genie, verfasst; ein Schüler (1640) REMBRANDT's! Er schätzte die künstlerische Imagination Hercules Seger's sehr. Segers, der sein kurzes Leben scheints in ständiger Not, Konkurs und im Suff lebte und erbärmlich verreckte: Ein "glückloses Genie" s.Zt. galt er den Wenigen, die ihn als wahres Genie, weit seiner Zeit und Zunft voraus, erkannten: Er war ein im Saturn Geborener!
Ich will jetzt nitt professoral über alte, unbekannte und verkannte Künstler faseln, auch wenn sie zu meiner Familie gehören, sondern von der "Kunst" der... ollen Weinnase im Archiv von www.wein-plus-de etwas so kryptisch, wie's geht, laufen zu lassen.
Und wie's bei und mir steht, wohin der Pilger-Weg geht, datt pinnt dankenswert die Barbara Becker hier auf der www.weinnase.de.
So, nun hab' ich der Barbara Becker auch einige Seiten, mit Angaben über den von mir verehrten v.g. Ahnherrn, per Post -und von mir rückseitig- engbeschrieben, zugestellt. Ich merk' schon, ich schreib' gern und scheint's viel.
Nitt datt ich viel zu sagen hätte. Hab' nur Langeweile. Spricht ja kaum einer mit mir! Datt ist doch >so< das Los älterer "Mitmenschen" (blödes, "böses" Wort...!) keiner versteht uns! Keiner hört uns -wirklich- zu!! Keiner braucht uns wirklich noch!!!
Nur... wir leben noch. Und mit Euch, folglich unerfreulich! Oder?
Eure olle Weinnas,
dem Pilger-Leben in Sturm und Regen z.Zt. zugetan: on the road again!
Und dabei sehr allein durch -selten- Stadr und -weites- Land. Meist ist's mir auch unbekannt: Mein Heimatland erkenn ich >so< nicht mehr!
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